Eine volle Woche (Part 2)
Es ist schon ein bisschen her, dass ich den Part 1 dieser vollen Woche geschrieben habe, aber ich will zumindest noch erzählen, was noch in der Woche passiert ist und wie mein Alltag jetzt so abläuft.
Am 30.10., einem Freitag, ging es für mich, Diana und die Klasse 4B zu McDonalds, denn es war Halloween. (Also genau genommen ist Halloween ja am 31. aber wir wollen nicht so pingelig sein)
Jedenfalls hieß das für uns beide freies Essen und für die Kinder, lustige Spiele. Die Kinder waren alle wahnsinnig niedlich angezogen, der eine Junge war ein Teufel, der andere eine Vogelscheuche, aber mit Abstand mein Lieblingskostüm war Cruella De Vil. Es war ein wahnsinnig schöner Vormittag.
Ich hab natürlich auch ganz viele Bilder gemacht, die Ihr unten in der Bildergalerie sehen könnt.
Dann kam das Wochenende, und da ich nicht nur zu Hause rumsitzen wollte, hieß es diesmal Bergsteigen.
Ja, okay… Was heißt „Bergsteigen“… Ich bin auf den Berg von Deva gelaufen, bis hoch zur Burg. Da war ich natürlich schon, aber das erste Mal hab ich nur gemütlich die Seilbahn genommen und diesmal hatte ich mich eiskalt hochgequält. Doch ich hatte wundervolles Wetter und konnte von oben wahnsinnig schöne Bilder auf die Stadt machen. Die sind auch alle unten in der Bildergalerie, weil ich an der Woche besonders viele Bilder gemacht habe.
Als ich dann Abends wieder zu Hause war, konnte ich mich kurz nur ausruhen, da es um 21 Uhr ins Kino ging. Ich schaute mit Diana, Ihrer Schwester und ein paar Freunde den Film „The Last Witch Hunter“ an, der passend zum 31. Oktober ein sehr grusliger Film war. Scherz, der Film war nicht gruselig, er war schlecht. Und das obwohl Rose Leslie, Micheal Caine und Elijah Wood mitgespielt haben. (Ich hab Vin Diesel extra nicht aufgelistet…)
Trotzdem war es ein sehr schöner Abend in super geselliger Runde.
Feste und Traditionen
Ein weiteres Ereignis, das ich schon im vorherigen Eintrag kurz genannt habe, war die Balul- Wahl.
Ich hatte bereits zu Beginn meiner Zeit als Sprachassistentin bei der Neuntklässlerwahl zugesehen und war begeistert gewesen. Doch diesmal wurde das ganze getoppt, da am 5. November bei uns die Fünftklässlerwahlen anstanden. Das hieß: Gleiches Prozedere, niedlichere Kandidaten.
Und diese Wahl war sogar besser als die der Großen. Die Kinder waren wahnsinnig talentiert, konnten singen, tanzen, zaubern und sogar die Leute im Publikum durch rumänischen Humor zum Lachen bringen. Nur mich nicht, da ich ein Herz aus Stein habe… (Ne, also mein sprachlicher Wortschatz lässt noch ein bisschen zu wünschen übrig, aber ich bin ja auch erst seit zwei Monaten hier)
Die ganze Wahl fand im Theaterhaus, direkt im Stadtzentrum, statt. Das war natürlich eine super Kombination, da ich unbedingt diese Theaterhalle und die Wahl sehen wollte. Die ganze Atmosphäre war viel angenehmer als bei der ersten Wahl, da alles strukturierter und besser zu verstehen war.
Doch nach der Wahl wurde ich dann Teil der Demonstration. (siehe #6)
Einen Tag später hieß es dann LEHRERFEIER, WHUP; WHUP!
Am Freitagabend feierten wir also alle zusammen in dem zweiten Schulgebäude von Decebal, das Dasein des Lehramts. Es gab ein Drei-Gänge-Menü mit typisch rumänischen Speisen und viele, viele, viele rumänische alte Songs. Doch der Abend wurde noch lustiger, als die Lehrer mit Karaoke anfingen. Zusätzlich lernte ich dann noch rumänische Gruppentänze und genoss die schöne Zeit.
Dann gab es noch ein weiteres schönes Erlebnis:
Sankt Martin
Ich wusste zwar, dass man den Martinstag feiert, aber nie wirklich wie.
Für alle, die jetzt beim Lesen die Augen verdrehen: Das letzte Mal habe ich Sankt Martin im Kindergarten gefeiert. Also erschrak ich total, als ich am Mittwoch in die 2. Klasse kam und die Kinder mir zujubelten und mir Süßigkeiten zu schmissen. Es war ein wundervolles Gefühl. (Man kann sich das so vorstellen wie bei Charlie und die Schokoladenfabrik, an dem Tag lagen halt überall Süßigkeiten und dir wurden Bonbons in die Taschen gestopft, egal ob Du wolltest oder nicht.)
Jeder teilte die mitgebrachten Süßigkeiten und die ganze Grundschule strahlte eine wunderbare Harmonie aus.
Doch als ich dann am Nachmittag in die 12. Klasse kam, musste ich feststellen, dass diese keine Leckereien bekommen hatten, also teilte ich fröhlich mit allen. (Lob an mich selbst: Ich habe mich für die Gemeinschaft und gegen Karies entschieden!)
Pilot- Prüfung
Einen Tag später fand dann ein weiteres wichtiges Event statt, aber diesmal nicht unbedingt für mich, sondern für die Schüler der 11. und 12. Klasse.
Denn die mündliche Vorprüfung stand an. Den Schülern der 12. Klasse wurde durch zwei Schüler der 11. Klasse gezeigt, wie Ihre mündliche DSD– Prüfung abläuft. Die Prüferin Frau Van der Leeden, die auch die richtige Prüfung abnimmt, kam extra zu Besuch nach Deva um eine richtige Bewertung der zwei Schülerinnen vorzunehmen.
Es war sehr interessant zu zusehen und mit zu bewerten, da ich oft viel zu gut oder zu schlecht geschätzt hatte, aber durch die Begründungen der Lehrer wurden mir auch die Ansprüche in der Prüfung bewusster.
Und gestern war dann ein Glückstag für mich. (Spoiler: Es geht um Schuhe)
Ich hatte wie jeden Freitag mit Andra in der Vorschule Unterricht und ging danach sehr entspannt in die nächste Stunde. Dort wartete schon die Klassenlehrerin der 3B auf mich und lobte mich dafür, dass ich so fleißig bin. Ein gutes Gefühl sag ich euch. Wenn man die Bestätigung schon nicht von zu Hause bekommt, dann doch zumindest bei einem FSJ.
Dann hatte ich noch mit der 12. Klasse Unterricht und entschied mich danach auf den Markt zu gehen.
Doch auf dem Weg dahin traf ich die Schwester von Diana, die mir sagte, dass Sie gerade auf dem Weg zum nächsten Schuhladen ist. Also folgte ich Ihr und wir trafen Diana, die dort auf uns wartete.
Also schaute ich mich in dem Laden um und fand tatsächlich ein Paar, das mir gefiel, aber das gab es nur noch in Größe 39. Leider passten mir die Schuhe nicht. Also ging Diana zu dem Schuhverkäufer und fragte, ob sie noch ein ähnliches Paar hätten und tatsächlich gab es das Paar noch in einer 41, was eine Nummer zu groß für mich war. Doch als ich den rechten Schuh anzog, fühlte ich mich wie Cinderella und wunderte mich, wieso der Schuh mir passte, dann zog ich den anderen an, der auch ganz gut passte, aber nicht so, wie der rechte. Dann erzählte mir der Verkäufer, dass ich eine 40/41 tragen würde… Jemand hatte also ein falsches Schuhpaar zusammengepackt. Doch trotzdem passten beide Schuhe sehr gut, Diana fragte für mich noch einmal, ob ich das Schuhpaar noch in einer 40 bekommen könnte. Aber dann sagte der Verkäufer, er würde mir beide Stiefel für 10 Lei verkaufen. (Das sind umgerechnet 2,30 €)
Da ich den Unterschied beim Laufen eh nicht spürte und die Schuhe von der Größe auch genau gleich aussahen, nahm ich das Angebot dankend an.
Und jetzt hab ich neue Stiefel, die eigentlich davor 100 Lei gekostet hätten.
Das war’s von mir und bleibt gesund!

![IMG_7747[1]](https://kulturweit.blog/romantictrip/files/2015/11/IMG_77471-300x225.jpg)
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