Heimat.Hafen.Rijeka

Tag 157 – Ausbooten

Draußen scheint die Sonne, drinnen, in meinem Inneren sieht es düster aus. Weniger als einen Monat Gnadenfrist, bis es wieder zurückgeht. Gestern Abend gab es von kulturweit aus ein Vernetzungstreffen – die „alten Hasen“ mit den „neuen“. Und auch wenn keines unserer kroatischen neuen Häschen dabei war, fand ich es doch spannend, all die vielen Exfreiwilligen und Freiwilligen in spe auf einem Haufen zu sehen.

Ein wenig bittersüß war die Veranstaltung natürlich trotzdem: Nicht, dass ich meine Nachfolgerin Merle nicht mag (wenn ich meine Stelle in Rijeka jemandem gönne, dann ihr), aber ab und zu fühlt man sich doch ein wenig „ausgebootet“. Ja, wenn ich könnte, würde ich mein FSJ gerne – wie Josi und Pius in Bulgarien – verlängern. Doch im Gegensatz zu den jungen Hüpfern um mich herum, muss ich so langsam erwachsen werden und eine Arbeit finden. Und das ist einfach nur frustrierend. Was nützt es mir, wenn in Absagen beteuert wird, wie leid es den Unternehmen tut – etwas daraus lernen kann ich nicht. Viel hilfreicher wäre es, einmal einen Tipp zu bekommen, wo ich mich noch verbessern könnte. Aber da hört die so oft zitierte deutsche Ehrlichkeit alias konstruktive Feedback-Kultur nun mal auf.

Doch genug Trübsal geblasen. Vor mir sitzen 20 Schüler*innen voller Träume und Ideale. Die Realität kann warten. Heute geht es stattdessen um Musik. In dem Sinne: Rijeka, ja volim te!

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