Mr.Romantic is going for Belarus

(M)ein »kulturweit« Blog

The Final Countdown sowie Au Revoir

Hallo Freunde,

die Uhr tickt – in 5 Tagen werde ich mich in aller Frühe in den ICE Sprinter nach Berlin setzen und auf diesem Weg wenn auch noch nicht das Vaterland, so auf jeden Fall das heimatliche Gefilde für ein ganzes halbes Jahr verlassen. Dass meine Koffer gepackt sind wäre noch etwas voreilig gesagt, da ich dieses Unterfangen bisher vor mir hergeschoben hatte; doch dies werde ich die kommenden Tage wohl oder übel in Angriff nehmen müssen…

Es ist wirklich schwer loszulassen – noch nie war mir das so sehr bewusst wie jetzt! Es sind die kleinen Momente, die Augenblicke und Gelegenheiten die man als selbstverständlich ansieht, bei denen man  für eine winzige Sekunde innehält und einen Hauch von etwas verspürt, dass sich mit dem geflügelten Wort „Melancholie“ am ehesten beschreiben ließe: Der belanglose Smalltalk mit dem Dönermann, ein kurzer Ritt auf dem Fahrrad, ein PC-Match mit einem Kumpel oder das rituelle Teetrinken vor dem Schlafengehen-alles Dinge, die ich mit meinem heimeligen Zuhause verbinde… Doch ein kluger Mensch hat mal gesagt, Zuhause wäre kein Ort, sondern ein wundervolles Gefühl; und dieses Gefühl gilt es für mich zu erhalten – auch wenn ein ganzer Lebensabschnitt endet und ein Neuer anbricht.

Während ich also viele meiner Vorlieben, Gewohnheiten und Traditionen auch mit mir in die Fremde nehmen kann, muss ich leider den vielen Menschen, die mich mein ganzes Leben lang geprägt haben, Lebewohl sagen :/ Ich weiß, das gehört zum Reisen dazu… man muss eben zwangsweise auch loslassen um sich an fremde Orte aufzumachen, über den eigenen Tellerrand zu blicken und seinen Horizont zu erweitern; – denn nur wer umherschweift findet neue Wege! Und doch kann ich es nicht verhindern, beim Zusammensein mit meinen Freunden einen Anflug von Traurigkeit zu verspüren  von der schleichenden Erkenntnis, dass es das vorläufig letzte treffen darstellen könnte. Man könnte zwinkernd sagen, mir würden schon die Arme wehtuen vom vielen Drücken und Umarmen, und doch will ich es weiter tuen, immer und immer wieder, auch wenn dies den Abschied nur noch erschwert…

Doch Kopf hoch – dieser Abschied ist keinesfalls ewig! Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen  🙂 Im Zeitalter von Skype und WhatsApp ist es glücklicherweise viel einfacher, auch über große Distanzen hinweg miteinander verbunden zu bleiben; und diesen Umstand sollte man sich unbedingt zum Nutzen machen! Deshalb verlasse ich euch mit einem lachenden und einem weinenden Auge und verspreche hoch und heilig – wir werden uns wiedersehen!

 

Denn die innerliche Freude und Aufregung über das kommende Abenteuer wächst täglich mit mir mit. Die obligatorische Koordination ist jetzt so gut wie abgeschlossen (außer dass ich immer noch nicht weiß wo ich wohnen werde) und ich bekam schon viele freundliche Grüße aus der Ferne- so bin ich zum Beispiel herzlichst eingeladen, an meinem ersten Wochendende in  Weißrussland nach Minsk zu kommen und dort das Goethe-Institut zu besuchen; auch der ehrenamtliche Club „Pinsk spricht Deutsch“ wartet schon auf mich. Es erfüllt mich mit wohliger Wärme zu wissen, dass mich im Neuland Menschen erwarten und mir dabei helfen wollen, mich rasch einzuleben! Doch zuerst geht es wie gesagt nach Berlin an den Werbellinsee, wo ich gemeinsam mit 300 Gleichgesinnten 10 spannende Tage damit verbringen werde, Wissen und Tipps über die kommende Arbeit an unseren Einsatzstellen in den verschiedensten Ecken der Welt einzuholen sowie interessanten Debatten zu aktuellen politischen Sachverhalten und ethischen Fragestellungen aktiv beizuwohnen. Das wird bestimmt super und bietet in meinen Augen außerdem ein hervorragendes Sprungbrett für meinen Trip ins Unbekannte!

 

Ich denke das nächste Mal werde ich mich dann auch direkt vom Vorbereitungsseminar an euch wenden und  bei Interesse einen genaueren Überblick über die besprochenen Themen und Inhalte vermitteln 🙂  Bis dahin wünsche ich euch Allen alles Gute!

Machts gut und habt euch lieb 🙂

 

PS: In letzter Zeit höre ich wieder sehr gerne die Piano Guys, vor allem das Cover des Songs „Secrets“ von One Republic. Irgendwie berührt mich die Musik in meinem jetzigen Gemütszustand besonders, ich finde mich stark in ihr wieder 🙂  Wenn ihr wollt könnt ihr mal reinhören; am besten mit Kopfhörern und auf voller Lautstärke!

 

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