Im Freilichtmuseum Pirohowo

Ich habe mir schon sehr sehr lange vorgenommen, ins Freilichtmuseum Pirohowo bisschen außerhalb der Stadt zu gehen, dann war aber immer irgendwas anderes. An meinem letzten Wochenende vor meinem Weihnachtsbesuch in Deutschland habe ich es endlich geschafft! Bin rechtzeitig aufgestanden, habe mir Unterwäsche, Skiunterwäsche, einen Pulli, eine Jeans, eine Fleecejacke, zwei Paar Socken, Mütze, Schal, Handschuhe und Anorak angezogen und bin hochmotiviert losgegangen.

Meine 2 Reiseführer sagen, an der Station Lybidska aussteigen und dann mit dem Bus weiter. Okay, an besagter Station ausgestiegen, da waren zwei verschiedene Bushaltestellen in Sichtweite, also bin ich zu einer hingegangen und habe ein paar Leute gefragt, wie man denn zu dem Museum kommt. Eine von ihnen konnte Englisch, ein anderer hatte Google Maps, ich soll zur anderen Haltestelle gehen und mit der 26 fahren. An der anderen Haltestelle angekommen, gibt es da aber keine Nummer 26. Also habe ich noch eine Frau gefragt, die zwar kein Englisch konnte, mir aber auf Russisch gesagt hat, ich solle die Nummer 11 auf der anderen Straßenseite nehmen (und ich habe es verstanden!!!).

Dort gab es dann aber keine Nummer 11. Die Frau, die ich dann gefragt habe, wusste es auch nicht und hat alle anderen Menschen gefragt, die da noch standen und auch einen Marshrutkafahrer, mit dem Ergebnis: Keine Ahnung, von hier fährt gar kein Bus zum Museum. Spätestens jetzt wusste ich nicht mehr weiter. Ich habe schon überlegt, einfach wieder nach Hause zu gehen und mich ins Bett zu legen, als mir eingefallen ist, dass ich ja auch selber ein Handy mit Internetzugang habe. Google Maps und ein Reiseblog haben meinen Tag gerettet. Ipodrom wäre die richtige Station gewesen! Also wieder zurück in die Metro und noch 15 Minuten weiter gefahren. Dann ging es mit dem Trolleybus (wie eine Mischung aus Bus und Straßenbahn, habe ich vorher noch nie gesehen) Nummer 11 weiter, ich Frau an der falschen Metrostation hatte also Recht. Das Museum wurde sogar angesagt und mit der Hilfe von nur einer weiteren Person habe ich es dann wirklich gefunden!

Und es hat sich gelohnt. Auf einer riesigen Fläche sind Häuser aus verschiedenen Epochen und Regionen in der Ukraine aufgebaut, ich glaube es sind sogar Originale, die dort ab- und hier wieder aufgebaut wurden. Am Anfang war ich ganz allein im verschneiten Museum, alles war still. Das war echt schön. Es waren aber doch noch andere Menschen da, manche hatte sogar das Glück, von ihren Eltern auf Schlitten durch das Museum gezogen zu werden. Nur Suppe habe ich leider keine gefunden, die ich trotz des Zwiebellooks irgendwann dringend nötig gehabt hätte. Es gab allerdings viele Stände, an denen Schaschlik gegrillt wurde und kaltes Essen verkauft. Ein Tee hats dann auch getan. Im Sommer ist das Museum aber bestimmt noch einmal an ganz anderes Erlebnis, mit den vielen Picknickplätzen und den Essensbuden. Vielleicht schaffe ich es ja irgendwann noch einmal, jetzt kenne ich ja den Weg.