Veröffentlichungen

Ami sophor kori

Es ist soweit. Meine spannend/verrueckt/lustige/sucht-euch-was-aus Indienreise hat begonnen. Seit Freitag den 4.12. bin ich unterwegs zu meinem kulturweit-zwischenseminar in Mysore. Wundert euch nicht, dass dieser Eintrag (und andere) bei einem seltsamen Datum angezeigt wird, ich schreibe immer auf Papier und veroeffentliche nur ab und zu von einem Internet-Cafe aus.
Also einfach warten, dann kommt wieder ein ganzer Schwung Eintraege. Spaetestens Ende dieses Jahres will ich auch alles hier reingeschrieben haben. Und ja – ich werde auch in ferner Zukunft Bilder ins Internet stellen – ich schiesse unglaublich viele nur sitze ich in naechster Zeit einfach zu viel in Zuegen und der Bangladeshi High Comission in Delhi um die hochzuladen – geht aus Internetcafes sowieso schwer…
Viel Spass
Euer Max

Eid – Tag 3

Was für ein Tag. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, die Luft ist frisch – wäre da nicht dieser leichte Hauch an entleerten Mägen und Därmen, es wäre ein perfekter Tag. Auch heute noch kein Verkehr, keine geöffneten Läden – nur Vogelzwitschern.
Und dann ist da noch diese Bastion der Workaholics, der ewig Arbeitenden, der gar-nicht-so-sehr-Eid-feiernden Deutschen. Ja, wir sind im Büro und beschäftigen uns nur mit uns selbst (Abrechnungen, Budget, Anschaffungen, Programme für nächstes Jahr…)

Eid Mubarrak!

Dhaka ist still. Kein Hupen, kein Klingeln. Da, eine Ziege. Leise meckert sie mich in den Schlaf.

10 Uhr morgens. Niemand meckert mehr. Stattdessen nun ein monotoner Schallpegel aus dem Gewirr menschlicher Stimmen. Schritt aus der Einfahrt, weißer Panjab, schaue ich mich um. „Eid Mobarak!“ grüßt mich ein fröhlich Blutverschmierter. Ich grüße zurück und begutachte die Straße. Dhaka hat sich über Nacht von einem Bauernhof in einen Schlachthof verwandelt. Zs Fahrer kommt und wir fahren zu seinem Haus. Die Ochsen aus Bhutan und Australien leben noch – sie sind die letzten ihrer Art in dieser Tiefgarage. Nur zwei Ziegen betrachtet noch interessiert das Ausbluten, Zerteilen und Waschen der noch warmen Rinderkörper. Wir gehen nach oben, warten bis das „Schlachtfeld“ geräumt ist. Es gibt Tee und während die Mädels sich mit Henna Arme und Hände bemalen lassen, schaue ich interessiert eine bengalische Werbepause an. Da gibt es Werbung für Tee (Botschaft: macht dich fit) Haarlotion Kokos (dein Haar riecht dadurch gut) Tee, Haarlotion Kokos, Tee, Selbstaufhellungscreme (Hallo? Braungebrannte Frau läuft am Bahnsteig entlang und verpasst den Zug, weil sie niemand hereinziehen will, nach dem sie „Fair and Lovely“ benutzt hat ist sie unglaublich bleich und auf einmal will sie jeder in seinem Abteil haben…) Zahnpasta, Haarlotion Kokos, Tee… Jedenfalls dauert die Werbepause eine gefühlte Stunde und der darauffolgende Film ist auch nicht viel spannender.

Es ist Zeit. Die „pagola“ goru wird gefesselt und auf den Boden gelegt. Letztes Messerschleifen, ein Metzger mit zwei Gehilfen steht bereit. „Allahu akbar“. Z schneidet, Blut spritzt, Messer stumpf, Metzger schneidet, mehr Blut. Ein letztes Muhen. Blut.

Ein paar Minuten und sachgerechte Schnitte später sieht der Ochse schon gar nicht mehr aus wie einer. Füße stapeln sich neben Eingeweiden, die Haut wir auf eine Rikhsha geladen, der Kopf liegt unbeachtet daneben.

Das Schlachten des bhutanischen Ochsen geht um einiges schneller. Draußen vor den Toren drängen sich die Armen. Die Armen aus den Slums, denen nach islamischer Tradition ein Drittel des Fleisches zusteht. Das Fernsehen ist da und filmt, wie großzügige Bengalen rohes Fleisch in der Menge wie Süßigkeiten verteilen. Später werden die Fahrer der reichen Familien noch in die Slums fahren, um dort Fleisch zu verteilen.

Wir gehen nach oben um zu warten, bis die Rinder zerlegt sind. Fröhliches Gedudel aus dem Fernseher. Mittagessen. Anschließend fahren wir mit Z Fleisch zu seinen Verwandten nach purano Dhaka bringen. An den Straßenrändern stapeln sich Kuhhäute, vereinzelt sieht man lebendige Ochsen. In Alt-Dhaka gibt es wieder Essen. Ananasreis, Woodapple-Chutney und Kokosnudeln als Dank für die Rinderkeule.

Auf dem Rückweg laufen wir auf meinen Wunsch hin über den „Kuhhautmarkt“, wo sich das wahre Ausmaß des Schlachtfestes fassen lässt. Meterhoch stapeln sich Felle auf überfüllten Lastwägen und in Lagerhäusern. Das gibt viel Arbeit für die Gerber.

Zum Abendessen gibt es Rindfleisch aus Bhutan.

Muh! die zweite

Freitag Abend, ich fahre mit einem der Goethelehrer in einen der Randbezirke Dhakas. Es ist schon dunkel, ein Teil der Straße überschwemmt. Wir gehen zu Fuß. In der Fabrik mit angrenzendem Kuhstall, werden wir von Zs Vater herzlich mit Tee und Kuchen begrüßt. „Die Kuh muss noch geschminkt werden“ – wir warten. Eine Stunde später: die Kühe (es sind zwei und eigentlich Ochsen) sind mit bunten Gehängen und Fußglöckchen verziert, angeleint und bereit in die Stadt zu laufen. Ich und Z übernehmen den kleineren Ochsen, er geht mir geradeso bis zur Brust, kommt aus Bhutan und ist ganz nett. Bleibt schön brav stehen wenn man will und läuft auch brav durch die engen Gassen, an denen manchmal nicht zwei Kühe nebeneinander gehen können.
Der andere Ochse kommt aus Australien und das merkt man ihm auch an. Bei seiner Ankunft vor einem Monat hat es Stunden und zwei zerstörte Rikshas gebraucht, bis er endlich im Stall war. Seither hat sich sein Temperament wohl kaum gezügelt, jedenfallls braucht es vier Männer um ihn zu kontrollieren und trotzdem läuft er immer mal wieder einfach los, egal ob vor ihm nun Autos, Rikshas oder Menschen stehen. Ich, Z und der bhutanische Ochse laufen hinterher – mit reichlich Sicherheitsabstand. „GOOORUUUU AYLOOOOOO“ (ungefähr Achtung Kuh kommt!) bzw im Falle von besonders hartnäckigen Passanten „PAGOLA GORUU AYLOOOOOO“ (Achtung, verrückte Kuh kommt!) sorgt aber dafür, dass niemand zu Schaden kommt. Während unserem mehr als einstündigem Fußmarsch, fällt noch eine bengalische Eigenart auf: man muss unbedingt wissen, wieviel die Kuh gekostet hat um vergleichen zu können, ob man selbst ein Schnäppchen gemacht oder einfach mehr Geld ausgegeben hat. Die beiden Ochsen zählen aber nicht als gekauft, weil die eine schon einen und die andere schon fast 12 Monate im Stall von Z gelebt hat. Also: „eta pala goru“ (Das sind Hauskühe!) und manchmal muss Z noch erklären, was eine Hauskuh denn eigentlich sein soll…
Jedenfalls riechen meine Kleider jetzt nach Kuh und ich kann ein paar bengalische Wörter mehr…

Muh!

Stell dir mal vor, du stehst morgens auf, schnappst dir deine Tasche, verlässt das Haus, schaust einmal noch prüfend zum Himmel und trittst in einen Kuhfladen. Wo bist du?

Genau. In Dhaka. Die Stadt, in der ich nun schon seit mehr als zwei Monaten wohne, ist nicht mehr wiederzuerkennen. Der Verkehr, noch wahnsinniger als je zuvor, ist nun um zahlreiche Kühe, Ziegen und Schafen reicher und in meinem Viertel muht und meckert es Tag und Nacht. Am Ende der Straße stapeln sich Strohballen und direkt daneben liegen Kühe im Schatten unter provisorisch gebauten Unterständen. Nirgendwo kann man mehr hingehen, ohne dass einem irgendjemand eine Ziege oder gar eine Kuh verkaufen will, selbst auf Werbeplakaten wimmelt es von Kühen – und von Menschen mit Messern und Kuhköpfen in ihrer Hand. Ja es ist Opferfest/Schlachtfest/Eid-ul-Azha und wer nicht schon seit Mitte dieser Woche im Stau aus der Stadt heraus in sein Heimatdorf steht, opfert sein Tier morgen hier. Mitten in der Stadt, in der Tiefgarage seines Hauses oder auf der Straße, im Hinterhof oder auf einem öffentlichen Platz. Ich habe mehrere Einladungen bekommen, werde aber zu einem unserer Lehrer gehen und ihm beim Halsaufschlitzen seiner australischen Kuh zuschauen..
Mehr dazu morgen =)

Kling Glöckchen!

Es ist Weihnachten. Nicht ganz – nur ein schönes PASCH-Lehrer-Weihnachtstreffen mit Weihnachtspräsentation, Punsch, Lebkuchen und Weihnachtsliedern. Die Vorbereitungen waren mehr oder weniger stressig – sodass dieser Beitrag auch erst viel zu spät geschrieben wurde – aber es hat sich gelohnt. Der Punsch war lecker – wenn auch für bengalische Verhältnisse nicht süß genug – und ich konnte obwohl ich quasi keine Zeit zum üben hatte, gerade noch so irgendwie ein Oh Tannenbaum und ein Kling Glöckchen auf dem Klavier spielen..

deri bhai

Am Wochenende war ich im schönen Srimongol. Freitag morgens um 7 Uhr treffen sich der Max und seine drei Mitfahrer an unserem Haus um zur Bushaltestelle zu fahren. Als am 7:10 unser PASCH-Projektassistent noch immer nicht da ist, rufen wir ihn an. Er schläft noch. Also nur zu dritt zur Bushaltestelle, in den Bus einsteigen, der losfährt und nach zehn Minuten an einer anderen Bushaltestelle wieder anhält. Umsteigen.
8 Uhr. Mittlerweile ist auch unser Langschläger angekommen und die Reise kann beginnen. Ich schlafe die meiste Zeit. In Srimongol laufen wir durch Teefelder (niedrigstes Teeanbaugebiet der Welt, für Bangladesh aber ziemlich hoch: 20m über dem Meeresspiegel) durch Urwald (seit 1912 nicht mehr offiziell bewirtschaftet, die Amis haben vor ein paar Jahren einen Rainforest Walk hineingebaut, Lonely Planet behauptet, man könne dort in Ruhe Insekten, Vögel und Affen ankucken, ist tatsächlich auch ruhig, nur fahren immer mal wieder Einheimische auf Motorrädern vorbei. Sind wohl die einzigen die unter „Rainforest Walk“ auch „Walk“ richtig verstehen) zu einem Teestall mit 7 farbigem Tee!
Nächster Morgen, halb Zehn in Bangladesh, drei Leute treffen sich an der Hotelrezeption. Einer fehlt. Er schläft – schon wieder. Z:“Im Tangram (Deutsch-Buch) gibt es einen Mann, er heißt Udo Spät“ M:“Herr Spät… hm.. wie wärs mit deri bhai (Bruder Spät in Bangla)?“
[deri bhai reimt sich super auf kothay (wo) deswegen meine Lieblingsfrage an diesem Wochenende: deri bhai kothay? (wo ist denn Bruder Spät)]
Die Rückfahrt war ein Graus. Unser Busfahrer fuhr noch schlimmer, als das sowieso schon alle tun sprich überholen, überholen, überholen. Gegenverkehr? Kann auch in den Graben ausweichen, ich bin ein Bus, ich bin groß, niemand legt sich mit mir an! (Außer natürlich ein anderer Bus oder ein LKW aber soweit denken Busfahrer wohl nicht) Ich sitze natürlich gemütlich am Fenster und zucke jedes Mal zusammen, wenn wir wieder einmal gefühlte zehn Zentimeter vor dem uns entgegenkommenden Bus wieder auf unsere Spur einfädeln.
Habe ich schon erwähnt, dass in Bangladesh links gefahren wird? Ja? Wenn man so wie ich jetzt auf der rechten Seite des Busses sitzt, hat man meistens eine wunderbare Aussicht und man sieht auch keine Straße mehr. (Ist das verstehbar?)

Hier bin ich wieder – endlich wieder an das internationale Computernetzwerk angeschlossen. Mein Internetprovider hat mir nämlich am Dienstag das Internet abgeschaltet. Einfach so. Naja, nicht ganz einfach so, ein Monat war rum und da ich Post-Paid Kunde bin, haben die netten Menschen von Grameenphone mir eine Rechnung geschickt und mir gleichzeitig das Internet abgestellt, damit ich auch bezahle. Schließlich ist man als Neukunde nur bedingt vertrauenswürdig… Die Rechnung kam dann am Donnerstag (wow!!) und am Freitag ging ich zum GP Geschäft, habe brav meine Rechnung bezahlt und seit einer Stunde kann ich wieder surfen (juhu!)

Mein letzter Beitrag hier war ja nicht so ganz fröhlich – zumindest war ich es im Moment der Niederschrift nicht, nachdem mich an diesem Tag nicht nur ein Rikhshafahrer angefleht hat ihm 2000 Taka zu schenken (20€) damit sein Vater nicht sterben muss (Wie hättet ihre reagiert?), sondern auf einmal auf jeder Müllhalde Menschen gewohnt haben. Oder habe ich das nur zum ersten Mal bemerkt? All die Leute, die fast verhungern, auf der Straße schlafen und sich alles, was sie haben aus dem Müll sammeln und dann auch noch mit den Hunden darum streiten müssen? Und trotzdem dann am Straßenrand sitzen und sich fröhlich unterhalten ihren Kindern aus Müll Spielzeug basteln und die damit spielen und im total dreckigen Dhanmondilake schwimmen gehen? Wo bin ich hier eigentlich? Wie kann eigentlich irgendjemand in Europa nicht glücklich sein??? Warum??? Wieso???
Wie um mich auf andere Gedanken zu bringen, war ich heute Abend mit zwei von GI bei einem Gala-Dinner im Sheraton Hotel. Die SSBCL (bengalische Firma die Studentenaustausch organisiert) hatte ja eine Bildungsmesse im Sheraton organisiert, bei der das Goethe Institut auch einen Stand hatte, und die letzten drei Tage war nochmal eine extra Bildungsmesse nur für Briten und für die hat die SSBCL eben ein Abendessen mit allem drum und dran geschmissen. Da unsere liebe Institutsleiterin gerade im Urlaub in Deutschland weilt hieß die Einladung ins Sheraton auch nur: wir brauchen Ausländer (oder so ähnlich). Das bedeutete für mich: Anzug und Krawatte an und im Sheraton endlich traditionelle bengalische Tänze und ebensolches Essen. Das Ganze dauerte ewig, weil wir auf den Tourismusminister warteten, aber er kam nicht also gabs nach 2h warten einfach so was zu essen – und italienischen Wein (nichts Besonderes aber WEIN!!) Doch dann, der Nachtisch: ein brauner Brei! Bengalischer Milchreis (mit Zimt und Rosinen und Milch von Kühen, wie ein etwas angetrunkener SSBCL-Manager nicht müde wurde zu betonen). Sehr lecker. Apropos angetrunken. Die Briten die mit uns am Tisch saßen, kippten ein [hier Name von goldbraunem hochprozentigem Getränk auf Eis einsetzen] nach dem anderen und ebenso der Manager, nur das er eigentlich gar nichts vertragen hat. Immerhin hat er sich dann an mich erinnert, als er meine Karte haben wollte und ich meinen üblichen Spruch von wegen ‚Im not important enough to have my own card but please talk to [Name von anderem Goethemitarbeiter einsetzen]‘ aufsagte. Da meinte er: ‚Ah.. Mr. Max! You were the guy who was at the press conference with the local bag (meine kulturweit-Tasche). You looked like a poet! And you stuffed all the food deep.. deeeeep into your bag… aaaaalll the food in your bag! (das gabs an der Pressekonferenz in Pappboxen und weil ich ständig mit Flyern in der Hand rumgerannt bin, hab ich das Essen einfach in meine Tasche gepackt… Hat anscheinend bleibenden Eindruck hinterlassen)
War noch was? Ach ja.. (heute chaotisch, unkoordiniert, müde ergo halb zwei morgens…) als wir ankamen wurden wir gefragt wo wir herkommen und meine Mitbewohnerin/Kollegin/Chefin wurde erst für eine Australierin gehalten, hat das dann aber in Österreicherin korrigiert. Und später hielt dann um Zeit zu schinden weil der ewige Tourismus, Zivile Luftfahrt und Bangla in der Welt-Minister nicht kam, ein Mitarbeiter des Juteministerium (gibts wirklich) eine Rede in der er sich für das Essen, die Tanzeinlagen und für die ‚honorable guests‘ bzw auch ‚honorable partners‘ bedankte. Das ging ungefähr so: ‚And I like… (er machte immer eine Pause nach ca. drei Wörtern) to thank our … honorable guests from … UK and from… France (waren keine da) and German… and Austria. [höchtens zwei sätze dann] My son was … able to study … in US … but I want … to thank also … the UK because … they are our … very near friend .. since long time .. but also France … German and Austria .. also our very … close friend
Wie auch immer, jedenfalls bedankte er sich alle vier Sätze wieder aus einem anderen Grund bei den eben genannten Ländern, hob dabei vor allem die Briten hervor und vergaß abwechslungsweise die Franzosen (die mit der Sache noch nie was zu tun hatten) die Österreicher oder die German. Manchmal betonte er noch das Goethe Institut but also … our other very … close friends from … the UK and … Austria and France … thank these countries … for being our … partners so that … even more students … can go to … UK and France… and German.
Das war Komik pur und wir drei konnten uns vor Lachen kaum halten, bzw haben versucht nicht zu lachen und einer von uns ging nach der Hälfte der Rede nach draußen, weil er es nicht mehr ohne zu Lachen aushielt…
Der nette Herr kam nachher noch an unseren Tisch, wie sowieso jeder um uns zu fotografieren und um uns die Hand zu schütteln sodass wir kaum zum essen kamen, um sich persönlich bei seinen beloved friends aus UK etc zu bedanken…

Puh…

Ich muss jetzt ins Bett!!
Eins aber noch, mein Zwischenseminar findet in … (Trommelwirbel) tadadadaaa

Indien

statt! Sehr schön, weil wegen: Abenteuer!!

Okay, Visum und Anreise wird ziemlich kompliziert, aber das ist eine andere Geschichte und hat mit dem Titel dieses Blogeintrags wirklich gar nichts mehr am Hut. Näheres, wenn ich selbst näheres (wie zum Beispiel den genauen Ort? Indien ist wie groß nochmal?) weiß. (Zählt jemand bitte die Klammern, die ich in diesem Blogeintrag benutzt habe? Und die Fragezeichen?)

Ich freu mich drauf! (Auf Indien)

Alo ashbe! (Das ist der Werbeslogan von Grameenphone heißt wörtlich übersetzt ‚Licht wird kommen‘ gefällt mir aber so gut, dass ich ihn hier mal loswerden muss –> und schließt den Kreis zum ersten Thema dieses glorreichen Onlineinternettagebucheintrags)

bis dann

PS morgen werde ich mir zwei wunderbare französische Filme anschauen… auf Französisch!! =)
PPS dieser Eintrag ist nicht korrekturgelesen, es ist einfach zu zwei Uhr morgens dafür. (hier ein paar Kommas zum an die richtige Stelle setzen: ,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,)

Talipoka

Eigentlich wollte ich hier etwas über Kakerlaken, die manchmal einfach tot in unserem Wohnzimmer liegen, schreiben, deswegen der Titel, nur fand ich das im Nachhinein irgendwie unpassend. Wer den ursprünglichen Artikel trotzdem haben will, kann sich gerne per Mail bei mir melden.

Im Moment evaluiere ich gerade die wöchentlichen Goethe-Mitarbeiterbesprechungen, bzw. werte Fragebögen darüber aus. Wir planen in zwei Wochen ein Treffen der Deutschlehrer an den Schulen. Das heißt, manche davon sind noch gar keine Lehrer sondern lernen gerade erst Deutsch und auch nicht alle unterrichten an Partnerschulen. Das Motto von diesem Treffen heißt: Weihnachten. Also bereiten wir gerade ein Weihnachtsüberraschungsprogramm vor um den Lehrern – und zukünftigen Lehrern – bei der Unterrichtseinheit Landeskunde: Weihnachten in Deutschland zu helfen.
Da eine unserer Partnerschulen unglaublich viele Anmeldungen für den Deutschunterricht bekommen hat (gerechnet haben wir mit 50 Anmeldungen, haben 40 Bücher bestellt und mussten nun nochmal 100 nachbestellen!) darf ich bald vermutlich helfen! Warte gespannt darauf, dass die Lehrerin sich wieder von dem 140 Schüler Shock erholt und sich bei mir meldet.
Dann unterstütze ich jetzt noch die Programmabteilung dahingehend, dass ich das Programm für ein Filmfestival in Chittagong um alle wichtigen Details zu den Filmen bereichere und auf Deutsch bzw. Englisch übersetze.

Tja, was gehört in ein kulturweit-Blog?

Mein Dach

Eben noch von einem Geschirrtuchverkäufer verfolgt (habe im vorbeilaufen wohl etwas zu interessiert auf seinen riesigen Stapel bunter Handtücher geschaut) der den halben Weg zum Goethe Institut hinter mir herlief und ununterbrochen ‚hey bhay’=’hey Bruder‘ rief, bin ich jetzt in meinem schönen, klimatisierten Büro und trinke Wasser aus einer Wodkaflasche.
Falls ihr zufällig in letzer Zeit mit mir telefoniert habt, ist euch sicher aufgefallen, dass der Empfang endlich mal halbwegs in Ordnung war. Das ist purer Zufall. Aber nicht so, wie es auf den ersten Blick aussieht. Der Zufall bei der Sache, begann letzten Freitag.

Ich verließ die Wohnung, es war schon Mittag, doch ich war gerade erst aufgestanden und hatte mir für diesen glorreichen ersten Tag des Wochenendes vorgenommen, ein LAN-Kabel zu kaufen. Da hier jedes ‚Elektro’geschäft eigentlich nur Handys und Zubehör verkauft, (spottbillig) wollte ich in ein nahegelegenes Einkaufszentrum gehen, (Metro) um mal nachzuschauen ob die dortigen ‚Computer Stores‘ halten, was ihr Name verspricht.

– Spoileralarm: unter Computer Store, verstanden die Ladenbesitzer wohl eher Computer Game and Movie Store, immerhin hab ich jetzt noch ein T-Shirt für 1,50€ mehr –

Als ich in den Aufzug stieg, fuhr dieser aber erstmal in den obersten, den fünften Stock. Die Türen gingen auf und natürlich stand dort, genau: niemand. Noch im Halbschlaf musterte ich den Flur und schon hatten sich die Aufzugtüren wieder geschlossen.
Ich lief die Hauptstraße entlang und dachte darüber nach, was mich am Anblick des fünften Stockwerks so irritiert hatte. Vor lauter Nachdenken fiel ich fast in einen der zahlreichen nur provisorisch abgedeckten Kanäle. Gottseidank war ein Stadtangestellter jedoch gerade damit beschäftigt diesen chemisch zu verseuchen (wegen den gefährlichen, unglaublich heimtückischen, sich heimlich an dich heranpirschenden und tödlichen
Mücken) und der betäubende Duft seiner Spritzdüse ließ mich unwillkürlich zurückweichen – gerade noch rechtzeitig. Wer weiß, was genau für Chemikalien gerade in meinen Blutkreislauf gelangt waren, jedenfalls fühlte ich mich noch benommener als zuvor, aber mir fiel plötzlich ein, warum der fünfte Stock so interessant gewesen war: es gab noch eine Treppe nach oben!
Sobald ich zurück war, warf ich meine Einkäufe in die Ecke, benutzte einen Vorwand um die Wohnung zu verlassen, ging die Treppe hoch in den fünften Stock, noch einmal Treppen nach oben, öffnete eine Türe und stolperte in eine gespannte Wäscheleine. Obwohl diese Wäscheleinen ein ungehindertes Umherlaufen äußert schwierig gestalteten, wusste ich sofort, auf diesem Dach glücklich zu werden…
Wo sonst in Dhaka, hat man eine Sicht weiter als 20 Meter?
Wo sonst sieht man auch mal die Flugzeuge, anstatt sie nur zu hören?
Wo sonst hat man richtig guten Handyempfang?
Wo sonst sieht man nachts auch ab und zu einen Fetzen Mond?

Also – ab sofort werde ich mich mit Sprite und Laptop aufs Dach setzen und E-Mails schreiben…
… und nachts den Mond anheulen.

 
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