Hier bin ich wieder – endlich wieder an das internationale Computernetzwerk angeschlossen. Mein Internetprovider hat mir nämlich am Dienstag das Internet abgeschaltet. Einfach so. Naja, nicht ganz einfach so, ein Monat war rum und da ich Post-Paid Kunde bin, haben die netten Menschen von Grameenphone mir eine Rechnung geschickt und mir gleichzeitig das Internet abgestellt, damit ich auch bezahle. Schließlich ist man als Neukunde nur bedingt vertrauenswürdig… Die Rechnung kam dann am Donnerstag (wow!!) und am Freitag ging ich zum GP Geschäft, habe brav meine Rechnung bezahlt und seit einer Stunde kann ich wieder surfen (juhu!)
Mein letzter Beitrag hier war ja nicht so ganz fröhlich – zumindest war ich es im Moment der Niederschrift nicht, nachdem mich an diesem Tag nicht nur ein Rikhshafahrer angefleht hat ihm 2000 Taka zu schenken (20€) damit sein Vater nicht sterben muss (Wie hättet ihre reagiert?), sondern auf einmal auf jeder Müllhalde Menschen gewohnt haben. Oder habe ich das nur zum ersten Mal bemerkt? All die Leute, die fast verhungern, auf der Straße schlafen und sich alles, was sie haben aus dem Müll sammeln und dann auch noch mit den Hunden darum streiten müssen? Und trotzdem dann am Straßenrand sitzen und sich fröhlich unterhalten ihren Kindern aus Müll Spielzeug basteln und die damit spielen und im total dreckigen Dhanmondilake schwimmen gehen? Wo bin ich hier eigentlich? Wie kann eigentlich irgendjemand in Europa nicht glücklich sein??? Warum??? Wieso???
Wie um mich auf andere Gedanken zu bringen, war ich heute Abend mit zwei von GI bei einem Gala-Dinner im Sheraton Hotel. Die SSBCL (bengalische Firma die Studentenaustausch organisiert) hatte ja eine Bildungsmesse im Sheraton organisiert, bei der das Goethe Institut auch einen Stand hatte, und die letzten drei Tage war nochmal eine extra Bildungsmesse nur für Briten und für die hat die SSBCL eben ein Abendessen mit allem drum und dran geschmissen. Da unsere liebe Institutsleiterin gerade im Urlaub in Deutschland weilt hieß die Einladung ins Sheraton auch nur: wir brauchen Ausländer (oder so ähnlich). Das bedeutete für mich: Anzug und Krawatte an und im Sheraton endlich traditionelle bengalische Tänze und ebensolches Essen. Das Ganze dauerte ewig, weil wir auf den Tourismusminister warteten, aber er kam nicht also gabs nach 2h warten einfach so was zu essen – und italienischen Wein (nichts Besonderes aber WEIN!!) Doch dann, der Nachtisch: ein brauner Brei! Bengalischer Milchreis (mit Zimt und Rosinen und Milch von Kühen, wie ein etwas angetrunkener SSBCL-Manager nicht müde wurde zu betonen). Sehr lecker. Apropos angetrunken. Die Briten die mit uns am Tisch saßen, kippten ein [hier Name von goldbraunem hochprozentigem Getränk auf Eis einsetzen] nach dem anderen und ebenso der Manager, nur das er eigentlich gar nichts vertragen hat. Immerhin hat er sich dann an mich erinnert, als er meine Karte haben wollte und ich meinen üblichen Spruch von wegen ‚Im not important enough to have my own card but please talk to [Name von anderem Goethemitarbeiter einsetzen]‘ aufsagte. Da meinte er: ‚Ah.. Mr. Max! You were the guy who was at the press conference with the local bag (meine kulturweit-Tasche). You looked like a poet! And you stuffed all the food deep.. deeeeep into your bag… aaaaalll the food in your bag! (das gabs an der Pressekonferenz in Pappboxen und weil ich ständig mit Flyern in der Hand rumgerannt bin, hab ich das Essen einfach in meine Tasche gepackt… Hat anscheinend bleibenden Eindruck hinterlassen)
War noch was? Ach ja.. (heute chaotisch, unkoordiniert, müde ergo halb zwei morgens…) als wir ankamen wurden wir gefragt wo wir herkommen und meine Mitbewohnerin/Kollegin/Chefin wurde erst für eine Australierin gehalten, hat das dann aber in Österreicherin korrigiert. Und später hielt dann um Zeit zu schinden weil der ewige Tourismus, Zivile Luftfahrt und Bangla in der Welt-Minister nicht kam, ein Mitarbeiter des Juteministerium (gibts wirklich) eine Rede in der er sich für das Essen, die Tanzeinlagen und für die ‚honorable guests‘ bzw auch ‚honorable partners‘ bedankte. Das ging ungefähr so: ‚And I like… (er machte immer eine Pause nach ca. drei Wörtern) to thank our … honorable guests from … UK and from… France (waren keine da) and German… and Austria. [höchtens zwei sätze dann] My son was … able to study … in US … but I want … to thank also … the UK because … they are our … very near friend .. since long time .. but also France … German and Austria .. also our very … close friend
Wie auch immer, jedenfalls bedankte er sich alle vier Sätze wieder aus einem anderen Grund bei den eben genannten Ländern, hob dabei vor allem die Briten hervor und vergaß abwechslungsweise die Franzosen (die mit der Sache noch nie was zu tun hatten) die Österreicher oder die German. Manchmal betonte er noch das Goethe Institut but also … our other very … close friends from … the UK and … Austria and France … thank these countries … for being our … partners so that … even more students … can go to … UK and France… and German.
Das war Komik pur und wir drei konnten uns vor Lachen kaum halten, bzw haben versucht nicht zu lachen und einer von uns ging nach der Hälfte der Rede nach draußen, weil er es nicht mehr ohne zu Lachen aushielt…
Der nette Herr kam nachher noch an unseren Tisch, wie sowieso jeder um uns zu fotografieren und um uns die Hand zu schütteln sodass wir kaum zum essen kamen, um sich persönlich bei seinen beloved friends aus UK etc zu bedanken…
Puh…
Ich muss jetzt ins Bett!!
Eins aber noch, mein Zwischenseminar findet in … (Trommelwirbel) tadadadaaa
Indien
statt! Sehr schön, weil wegen: Abenteuer!!
Okay, Visum und Anreise wird ziemlich kompliziert, aber das ist eine andere Geschichte und hat mit dem Titel dieses Blogeintrags wirklich gar nichts mehr am Hut. Näheres, wenn ich selbst näheres (wie zum Beispiel den genauen Ort? Indien ist wie groß nochmal?) weiß. (Zählt jemand bitte die Klammern, die ich in diesem Blogeintrag benutzt habe? Und die Fragezeichen?)
Ich freu mich drauf! (Auf Indien)
Alo ashbe! (Das ist der Werbeslogan von Grameenphone heißt wörtlich übersetzt ‚Licht wird kommen‘ gefällt mir aber so gut, dass ich ihn hier mal loswerden muss –> und schließt den Kreis zum ersten Thema dieses glorreichen Onlineinternettagebucheintrags)
bis dann
PS morgen werde ich mir zwei wunderbare französische Filme anschauen… auf Französisch!! =)
PPS dieser Eintrag ist nicht korrekturgelesen, es ist einfach zu zwei Uhr morgens dafür. (hier ein paar Kommas zum an die richtige Stelle setzen: ,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,)