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Woche 21 – Pause mit Aussicht auf Abenteuer

Zitat der Woche: „Man sieht nichts so klar wie mit dem Herzen. Das Bedeutendste bleibt für die Augen meist unsichtbar.“ (Sophias Sprüchekalender, der auf ihrem Schreibtisch steht)

Tachchen!

Wer sich an den Eintrag aus der letzten Woche erinnert, weiß, was ich in den ersten fünf Tagen dieser Woche hatte. Für alle, die eine Auffrischung brauchen: ich hatte Pause:). Zumindest Pause vom Reisen. Als ich am Montag Morgen aufwachte, musste ich mich das erste Mal seit drei Wochen nicht stressen, so schnell wie möglich einzukaufen, kurz zu regenerieren und zu Waschen; nur, um dann zwei Nächte später wieder loszufahren.

Planen musste ich trotzdem, denn neben der bevorstehenden größten und spannendsten Reisewochen, stand diese Woche nämlich mein Auszug aus dem Studentenwohnheim an. Das Ganze hat den Hintergrund, dass ich, obwohl ich noch drei bis vier Wochen hier in Rumänien stationiert bin, die meiste Zeit gar nicht mehr in Brasov verbringen würde. Nach meinem Verlassen der Stadt am Samstag, werde ich nur noch für circa fünf Nächte, Tendenz geringer, zurückkehren. Da mir das die 95€ Miete im Wohnheim nicht wert ist, konzentrierte ich mich diese Woche eben darauf, zum Freitag meine sieben Sachen zu packen und diese zu Sophia und Johanna zu schaffen und diese dort zu lagern.

Neben diesem Vorhaben gab es in der Arbeitswoche eigentlich ansonsten nicht mehr viel zu tun. Am Montag führten Sophia und ich eine von uns organisierte Schnitzeljagd mit einer unerwartet großen Anzahl an Schülern unserer Schulen durch – ja, alle haben sich freiwillig gemeldet. Die Durchführung sah so aus, dass ich den Schülern die Aufgaben per WhatsApp zusendete, während wir bei Starbucks saßen und Karten spielten. Manchmal ist das Arbeiten als Freiwilliger dann doch schon fast zu schön. Wir organisierten diese Projektwoche übrigens als unser offizielles kulturweit-Projekt. Dieses kann jeder Freiwillige ohne Verpflichtung und nach eigenem Ermessen organisieren. kulturweit gibt uns nur einen freundlichen, vielleicht ein wenig bestimmten, Hinweis, dass wir ein solches Projekt organisieren können (oder sollten).

Die restlichen Tage bis Freitag nutzte ich dann wirklich, um zu packen. Nebenbei genoss ich den wunderbaren Genuss verschiedenster Olympischer Disziplinen, Zeit mit Jannine und die Spannung einiger Marvel-Filme. Eines meiner neuen Projekte ist nämlich das Schauen aller Marvel-Filme in chronologischer Reihenfolge, also nicht nach Veröffentlichungsdatum, sondern nach inhaltlicher Zeit, geordnet. Beim Packen funktionierte alles super und ich schaffte es sogar, die wichtigsten Gegenstände, die ich nicht mit nach Deutschland nehmen wollte (z.B. meine Kochplatte), für ein wenig Geld im Wohnheim zu verkaufen. Ich fand besonders interessant, dass ich momentan gar nicht so viele Sachen habe, die ich zum (Über)Leben brauche. Ein einfaches, aber glückliches Gefühl kommt in mir auf, wenn ich daran denke! Beim Verkaufen machte ich nochmal zwei nette Bekanntschaften, zwei Studenten aus Ruanda und Ghana.

Diese „Sieben Sachen“ reichen mir momentan echt total aus! Es lebe der Minimalismus

Diese Beiden kamen sogar an meinem letzten Abend kurz noch einmal herunter, um sich zu verabschieden. Zu meiner Überraschung beteten wir zum Schluss dann zusammen, ein wirklich schöner Moment mit zwei Personen, die ich vor ein paar Tagen noch nicht einmal gekannt habe. Das war echt schön und eine der besten Erinnerungen, die ich im Wohnheim gemacht habe. Es kamen generell noch ein paar der Personen, die ich kennenlernen durfte, vorbei, ein netter Abschied. Im Großen und Ganzen hat mir dieses Wohnheim wirklich viele Erfahrung mit auf den Weg gegeben, immerhin lebte ich dort auch das erste Mal alleine von Zuhause weg. Ich werde diese Zeit auf jeden Fall lange in meiner Erinnerung behalten, wie eigentlich jede Erfahrung hier in Rumänien. Ich werde mich zum Beispiel auch immer gerne an die, in zusammengewürfeltem Rumänisch geführten, Gespräche mit den Wachmännern im Wohnheim erinnern, das war ein Spaß!

Das Wohnheim Nr. 10 war lange mein Zuhause!

Nachdem ich am Mittwoch die Schlüssel und einer Einführung in die Wohnung von Sophia erhielt (denn sie und ihre Schwester verließen daraufhin Brasov und ich würde mich am Sonntag dann mit Sophia wieder treffen), schaffte ich am Freitag endgültig Alles rüber und war somit raus aus dem Wohnheim. Irgendwie ein komisches Gefühl, aber ich kam klar. Ich war zu sehr fokussiert auf mein nächstes Reiseabenteuer, das schon am Samstag auf mich wartete. 

Ich fuhr am Samstag Nachmittag nämlich nach Deva und verbrachte dort eine Nacht bei Joena (ihr erinnert euch vielleicht an sie aus vorherigen Einträgen), um so früh wie möglich am nächsten Tag ins nahegelegene, an der Grenze zu Ungarn liegende Arad zu fahren! Dort traf ich mich mit Sophia und wir begannen unser Abenteuer. Ich möchte euch nicht zu viel verraten, denn obwohl der erste Abenteuer-Tag eigentlich noch in diesen Eintrag gehört, werde ich euch die ganze Geschichte erst im nächsten Blogeintrag erzählen. Ich verrate euch nur unsere Reiseziele: Budapest und Bratislava.

Und damit kommen wir zum Ende dieses etwas kürzeren Blogeintrages. Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr seid schon gespannt, auf die nächste Woche! Ich grüße euch alle hier aus Arad, bleibt bitte gesund und lasst es euch gut gehen!

Bis nächste Woche!

Luca

P.S. Am Freitag Abend nutzte ich meine freie Zeit, um den letzten Schritt zu rumänischer Integration zu machen. Ich ging auf einem sandigen Sportplatz Runden laufen, so machen es fast alle sportlichen Rumänen :)

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