Supermärkte sind mein Hobby. Das habe ich neu für mich entdeckt. Einkaufen gehen ist wirklich eine tolle Beschäftigung, vor allem wenn man versucht die polnischen Begriffsbezeichnungen zu entziffern. Also ich erkenne schon eine Gurke, wenn ich sie sehe, aber manchmal hängen die Preisschilder ja nicht ganz da, wo sie es eigentlich sollten. Es war also kein Wunder, dass ich heute Nachmittag zum 2. Mal zu Lidl gegangen bin. Morgens den Einkauf und nachmittags das Wasser. 6 Flaschen schleppen sich ja nicht so leicht. Ich ging also wie gewohnt zu den Selbstzahlerkassen, die ich auch immer auf polnisch reden lasse, damit ja keiner merkt, dass ich eigentlich nicht von hier bin. Mittlerweile kenne ich mich mit diesen Geräten auch super aus, denn was Kartenzahlung angeht, ist man in Polen sehr viel fortschrittlicher. Als es dann aber um die Kartenzahlung ging, hatte ich ein fettes Problem. Meine Karte war nicht in meinem Portemonnaie. Verzweifelt habe ich meine ganze Tasche durchsucht und nirgendwo die Karte. Vermutlich hab ich das nicht sehr unauffällig gemacht, denn der Security kam sofort zu mir und fragte nach meiner Karte. Denke ich zumindest, denn diese Konversation fand nur auf Polnisch statt. Aber mit viel Gestik haben wir uns verstanden und als er seine Kollegin nach hinten schickte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich hab meine Karte heute morgen im Kartenlesegerät stecken gelassen… Und tatsächlich, kurze Zeit später kam die Verkäuferin mit meiner Karte zurück. Ich konnte also doch bezahlen und hatte meine Kreditkarte wieder. Ohne wüsste ich auch gar nicht weiter. Dass ich doppelt und dreifach zum Supermarkt renne, hat mich also echt gerettet. Und ich habe gelernt meine Karte nur noch gegen das Gerät zu halten. Nie wieder würde ich sie vergessen und so eine Panik freiwillig durchstehen.
Einkaufssucht oder Glück im Unglück
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