Abschieds-,Freuden-,Dankestränen- Tschüss Lublin !

Ich bin jetzt seit ein paar Wochen zurück und freue mich tatsächlich sehr darüber. Um das Kapitel Polen abzuschließen, fehlt diesem Blog aber noch ein schöner Abschiedsbeitrag. Leider habe ich viel weniger geschrieben, als ich mir vorgenommen habe (ihr solltet meine Entwürfe sehen), aber Spaß am Schreiben hatte ich trotzdem und ihr hoffentlich auch ein wenig Spaß am Lesen.

Meine Zeit in Lublin hat ein Ende genommen und endlich wieder in der Großstadt zu sein, macht mich wirklich happy. Denn obwohl ich kulturweit immer wieder machen würde, war natürlich nicht immer alles Sonnenschein und Regenbögen. Aber gerade die nicht so schönen Momente sind die, aus denen ich am meisten mitnehme und an denen ich am meisten wachsen konnte. Und dafür bin ich dankbar. Vermissen werde ich diese Momente aber nicht.

Hier also erstmal eine kurze Liste von Dingen, die ich absolut nicht vermissen werde:

1. Meine Mitbewohnerin, von der ich bis heute nicht weiß, wie sie eigentlich heißt. Vermutlich habe ich den Security von Lidl öfter gesehen als sie.
2. In einem Raum voller 18-Jähriger potenzieller Freunde zu stehen und dann zu merken, dass man sie unterrichten muss.
3. Keine einzige Person in der Stadt als Freund*in zu bezeichnen.
4. Mich über den 2. Weltkrieg zu unterhalten.
5. Verzweifelt nach Worten zu ringen, weil der Gegenüber nur Polnisch spricht.
6. Von Typen auf der Straße angebaggert zu werden und jedes Mal erklären zu müssen, dass ich nicht aus der Ukraine bin.

Auch wenn ich mich in meiner Stadt also bis zum Schluss wie ein Langzeittourist gefühlt habe, war es trotzdem 6 Monate mein Zuhause. Ein Widerspruch, ich weiß. Aber deshalb gibt es jetzt auch die Liste von Dingen, die ich ab und zu schon vermissen werde:

1. Meine Schule, Lehrer und Schüler, die immer ihr Bestes gegeben haben, damit ich mich wohl fühle
2. Meine Wohnung, die wirklich wunderschön und super süß war.
3. Die Möglichkeit zu haben immer und überall mit Karte zu zahlen!!!
4. Blinkende Ampeln, damit man weiß dass es gleich rot wird (Panikfaktor = 0)
5. Fast in jedem Supermarkt Kassen zum Selberzahlen zu nutzen.
6. Durch Polen zu reisen und andere Freiwillige zu besuchen.
7. Zu unterrichten.
8. Den Verkehrslotsen vor der Schule (manchmal hat er auch mich über die Straße gelotst)
9. Cebularz zu essen.
10. Leuten von Berlin vorzuschwärmen ohne schräg angeschaut zu werden.

Alles in allem hat sich die Zeit also gelohnt. Durch interessante Gespräche habe ich einen Studiengang gefunden, der mich begeistert, ich habe tolle Freundschaften geschlossen und inspirierende Geschichten gehört. Außerdem habe ich gelernt, mein Zuhause zu schätzen und zu vermissen, herausgefunden, dass ich nicht gerne alleine wohne und die Erfahrung gemacht zu unterrichten. Ganz wichtig sind aber die Dinge, die ich über Polen, die Kultur und die Menschen lernen durfte. Diese Erfahrung kann ich jetzt mit anderen teilen und so hoffentlich mit einigen Vorurteilen brechen. Meinen neu entdeckten Podcast über polnische Politik höre ich auch weiterhin und mal sehen…die Sprache übe ich vielleicht auch nochmal. Wer jetzt seine nächste Reise plant, sollte Polen übrigens mal in Betracht ziehen. Schön ist es da nämlich schon. Und wer sich über zu schweres Gepäck im Zug sorgt, dem kann ich aus eigener Erfahrung versichern, dass es immer einen netten Herren geben wird, der einem gerne damit hilft. (ein großes Danke an der Stelle).

Das ist jetzt also das Ende. Danke an alle, an jeden und alles. Und falls sich jemand mal nach Lublin verirrt, freue ich mich über eine kleine Nachricht und gebe gerne Empfehlungen, die es nicht in diesen Blog geschafft haben.

Und damit jetzt endlich goodbye 😉

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