Kurzes Update

10 12 2010

Buenas noches de México! Da ich es seit Ewigekeiten nicht mehr geschafft habe, etwas hier auf den Blog zu schreiben, kommt jetzt einfach mal ein kleiner Teil von allem, was mir so im Kopf rumschwirrt. Kommen wir direkt zum ersten Punkt (der auch der letzte sein dürfte, weil er relativ lang ist…): Am Dienstag waren wir (Nicole, Kristina und ich) mit Abraham an einer benachbarten Mennonitenschule (ca. einen Kilometer entfernt). Es gibt so viel darüber zu erzählen, dass ich grade gar nicht richtig weiß, wo ich anfangen soll… Also zuerst alles, was vorher passiert ist: Abraham hat wohl seit einiger Zeit versucht, jemanden telefonisch zu erreichen (wie die wirklich gefuchsten unter euch sich jetzt denken können, leider ohne Erfolg!) und ist dann letztendlich am Montag selber hingefahren, um uns für Dienstag anzumelden. Als auch dann niemand anwesend war, sind wir am Dienstag schlussendlich einfach hingefahren und haben uns überraschen lassen. Bei der Ankuft gab es ein paar wichtige Details, die nicht vergessen werden dürfen. Erstens: Sämtliche Türen und Fensterläden aller Gebäude (es sah ein bisschen aus wie auf einem Hof oder so) waren – wie am Vortag – verschlossen. Zweitens: Die Kuh stand – wie am Vortag – immer ncoh an der gleichen Stelle. Drittens (und das ist jetzt wirklich wichtig): Ein Auto stand im Hof! Was für ein Erfolg! Unser Besuch war also nicht komplett sinnlos. Abraham ist dann auch direkt in die Schule gegangen, um nach einer ziemlich kurzen Zeit wieder rasuzukommen. Wir wurden weitergeschickt. Ein Besuch der Schule ist nur dann möglich, wenn der Dorfschulze auch einverstanden ist. Hätten wir uns ja denken können… Also sind wir schnell zu ihm nach Hause gefahren, um dann zum benachbarten Hof geschickt zu werden, wo der Dorfschulze wohl angeblich arbeiten sollte. Auf dem Hof angekommen, war er aber immer noch nicht auffindbar. Also sind wir weitergefahren, um dann doch wieder zum Hof zurückzufahren und den Dorfschulzen einfach kurzerhand anrufen zu lassen. Die Erlaubnis, die Schule zu besuchen, haben wir dann auch ganz schnell bekommen (mündlich, versteht sich), also sind wir kurzerhand wieder zur Schule gefahren. Abraham hat nun also gesagt, dass der Dorfschulze sein Einverständnis gegeben hat. Damit war die Sache dann auch geklärt und es folgte die Frage: Was möchtet ihr denn sehen? (War zwar auf Plattdeutsch, aber verständlich war es trotzdem) Naja, was möchten wir sehen? Kann man denn den Unterricht einfach nach seinen Besuchern richten? Was soll das heißen? – „Wir möchten nur das sehen, was für dei Stunde geplant ist.“ Aber WAS ist das? Die Antwort kam dann ganz schnell. Zuerst wird gesungen (so einen Gesang – Kann man das wirklich Gesang nennen? – habe ich wirklich noch nie gehört! ) und damit ist dann auch schon eine halbe Stunde gefüllt, Gott sei Dank! Danach werden die 69 Fragen des Katechismus runtergerasselt. Aber mit einer Betonung…Wie soll ich das jetzt wieder beschreiben? Wer in dieser Stunde nicht dabei war, wird wahrscheinlich mit 100 Fragezeichen im Kopf vor seinem Bildschirm hocken…Einfach unglaublich! Die Kinder können nicht vernünftig schreiben, gehen allerhöchstens 6 Jahre zur Schule (davon aber nur 7 Monate im Jahr, weil sie den Rest im Haushalt und auf dem Fald arbeiten müssen), können – wie gesagt – den Katechismus auswendig, werden von demjenigen unterrichtet, der gerade Zeit hat und nicht auf seinem eigenen Feld arbeiten muss  und leben in einer anderen Zeitzone (obwohl sie nur 2 Minuten Autofahrt von uns entfernt sind). Bei den wirklich traditionellen Mennoniten wird nämlich die Zeit nicht umgestellt. Ach, irgendwie war das jetzt eher wirres Zeug und ich bin nicht sicher, ob im Ansatz verständlich geworden ist, was wir da gesehen haben…!? Ich kann es mir nicht vorstellen, aber dann versteht ihr vielleicht ein bisschen, wie ich mich nach dem Besuch gefühlt habe. Mir war schon irgendwie bewusst, dass unsere Schule sehr fortschrittlich ist, aber mit so einem Unterricht habe ich wirklich nicht gerechnet!

So, jetzt hole ich erstmal wieder Luft, lege mich ins Bett und lese den Bericht morgen nochmal durch. Bin mal gespannt, ob ich dann noch verstehe, was ich eben aufgeschrieben habe… 😀





Der Pfefferkuchenmann

3 12 2010

Er ist nicht man aus Afrika

Und doch so braungebrannt.

Wo kommt er her? Ich dacht mir’s ja:

Aus Pfefferkuchenland!

Hat Augen aus Korinthen

Und Mandeln drum und dran.

Wie schön ihn alle finden –

Den Pfefferkuchenmann!

Er freut sich auf den Weihnachtsbaum,

Da möcht er drunterstehn‘.

Den Lichterglanz – er glaubt es kaum -,

Den will er sich beseh’n,

Mit Augen aus Korinthen

Und Mandeln drum und dran.

Wie herrlich wird er’s finden –

Der Pfefferkuchenmann!

Wär ich nicht solch ein Leckerschnut

Und könnte widersteh’n,

Dann wär ja alles schön und gut,

Wär alles gut und schön.

 

Wie wohl Korinthen schmecken?

Sind Mandeln ein Genuss?

Ich will ganz schnell mal lecken

Am süßen Zuckerguss.

Und steht der Baum in Kerzenlicht,

Und ist es dann so weit –

Da fehlt doch wer, der sieht das nicht,

nun tut’s mir selber Leid.

Vernascht sind die Korinthen,

Die Mandeln drum und dran…

Er ist nicht mehr zu finden –

Der Pfefferkuchenmann.





Advent, Advent, ein Lichtlein brennt…

2 12 2010

Diesen Sonntag war endlich der erste Advent (ein bisschen komisch, weil wir am Samstag noch in T-Shirt durch Chihuahua gelaufen sind…) ! Am Morgen sind wir zuerst in die Kirche gegangen. Der Gottesdienst hat mir sehr gut gefallen! Irgendwie ist der hier ganz anders, als ich einen Gottesdienst aus Deutschland kenne. Alle geben sich immer unendlich viel Mühe, damit es auch jedem gefällt. Nichtsdestotrotz werde ich wohl in diesem Leben nicht mehr zur Kirchengängerin werden… 😀

Danach sind wir auf jeden Fall schnell nach Hause gegangen und haben Klöße mit Gulasch gegessen und dann Tee getrunken und Plätzchen gegessen. Alles in allem sehr angenehm! Das Beste vom Tag kam dann aber noch: Nicole hat einen Adventskalender für Kristina und mich gemacht. 🙂 Ein Schlitten mit vielen kleinen Geschenken! Der ist sooo schön. 🙂 Nach der obligatorischen Runde Rommé waren wir dann noch bei Sonia und Abraham zum Essen eingeladen, wo wir dann noch den von National Geografic gedrehten Film über die Mennoniten in der Halbwüste von Chihuahua angeguckt haben. Da fiel mir wirklich die Kinnlade runter! Der Film wurde 2005 oder so gedreht und handelt von Menschen, die ohne Elektrizität und fließend Wasser leben und denen ein verfaulter Zahn (von den es viele gibt) ohne Narkose mit einer Zange gezogen wird. Unvorstellbar! Vor allem, weil sie teilweise neben Strommasten wohnen, die sie dank ihrer Religion nicht nutzen können bzw. dürfen. Auch Räder mit Gummi sind verboten, weshalb sie sich ausschließlich mit Pferdekutschen fortbewegen und ihre Felder mit absolut veralteten Geräten bewässern (und es muss viel bewässert werden – so trocken wie es ist…). Das ist zwar nur ein extremes Beispiel (und der Film zeigt auch andere Mennonitendörfer), aber erschreckt hat er mich trotzdem! Die Unterschiede innerhalb der Mennonitengemeinde sind also riesengroß und auch das Plautdietsch ist – wie Abraham meint – ein ganz anderes. Bald werden wir mal eine traditionelle Dorfschule besuchen und in einen Gottesdienst noch traditionellerer Art gehen. Bin mal gespannt, wie das wird! Schräge Blick von der Seite sind wir ja schon gewöhnt, aber vielleicht lässt sich das Ganze ja noch steigern!?!

So, jetzt aber zurück zum Thema: Die Weihnachtszeit hat begonnen und in drei Wochen kommen schon Mama, Papa und Svenni hierher! Juhuuuu! Ich freu’ mich schon sehr!





Ausflug nach Creel

2 12 2010







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