Copacabana 22.09.2010

Wieder ist ein Tag vergangen. Und ich musste nicht zur Schule, weil heute wieder kein Deutschunterricht stattfand. Trotzdem wache ich morgens immer so gegen halb neun auf und bin ausgeschlafen. Heute habe ich dann schnell das Sams-Buch zu Ende gelesen. Danach gab es Fruehstueck, zusammen mit Juan Carlos, der noch nicht in seiner „Werkstatt“ war. Er kauft Stoffe, die er nach bestimmten Massen schneidet und anschliessend von verschiedenen Leuten naehen laesst. Dabei kommen dann Kleider oder Tops heraus, die er wiederum weiter an Kleidungslaeden verkauft. (Heute musste ich kurzerhand als Modell dienen, weil ein Kunde aus Medellin sehen wollte wie Kleid und Top denn aussehen.)

Nach dem Fruehstueck (es gab leckere Mais-Arrepa mit Kaese) ging ich mit Juan Carlos zu einem Aerztezentrum um einen Blutgruppentest zu machen (fuer den „Perso“): Ich habe – wie haette es auch bei den Blutgruppen von Mama und Papa anders sein koennen?! – Null positiv.

Anschliessend zeigte mir Juan Carlos das Sportzentrum von Copacabana. Es gibt eine Aschenlaufbahn, mehrere ueberdachte Spielplaetze fuer Basketball etc. und so Fitnessstudiogeraete. Ich hatte meine Sportsachen extra schon an, sodass ich einige Rudnen auf der Bahn gelaufen bin und dann mit ein paar aelteren Herren ueber moegliche Trainingsmoeglichkeiten gequatscht habe. Leichtathletikgruppen gibt es noch nicht wirklich, dafuer aber Volleyball und da haette ich wohl Lust zu. Naechsten Montag werde ich mal hingehen.

Spaeter gab es leckere Bohnen-Tomaten-Zwiebelsuppe und Reis mit Ei und so was wie Leberkaese zu Mittag. Danach habe ich die Kopien fuer den „Perso“ gemacht und vorhin noch Fotos fuer denselben. Jetzt gleich geht’s mit Lucelly zu einer ihrer Schwestern. Die Zeit rieselt so vor sich hin…hoffentlich kann ich morgen ein bisschen mehr in der Schule machen. Dafuer bin ich schliesslich hier.

Uebrigens dusche ich jeden Tag mit kaltem Wasser, die Familie hat sich gegen warmes Wasser entschieden, weil die Maedels frueher immer stundenlang darunter standen…jetzt wird man wenigstens schoen wach mit kaltem Wasser!

Achja, alle die meine Adresse oder Telefonnummer hier haben wollen, schreiben mir am besten eine Mail, weil ich die hier nicht so ganz oeffentlich aufschreiben moechte.

Ich freu mich von euch zu hoeren!

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Medellin mit Alba Rocio

Ich war heute wirklich bei dieser Behoerde in Medellin, allerdings nicht mit Juan Carlos und Carmen, sondern mit Alba Rocio. Sie hatte eigentlich Unterricht, aber die Schuelergruppen hatten eine Aufgabe, sodass sie mich begleiten konnte.

Es war ein schoener Tag.

Bei der Behoerde (el D.A.S.) wurde mir gesagt, welche Dokumente ich einreichen muss, um schliesslich ein kolumbianisches Carnet (Personalausweis) zu bekommen. Es sind hauptsaechlich Kopien von Reisepass und Visum, aber auch ein Bluttest, damit meine Blutgruppe bekannt ist. Und dann muss ich fuer das Carnet nochmal ca. 50 Euro hinblaettern…

Nachdem wir dort waren, sind wir zu einem nachgestellten Doerfchen (el pueblito paisa) auf einem Berg in Medellin gefahren. Ganz interessant und man hatte einen sehr guten Ausblick auf die riesige Stadt. Alba hat ein bisschen Touristenfuehrerin gespielt und mir wichtige Gebaeude etc. gezeigt.

Pueblito Paisa

Anschliessend sind wir zu so einem Sportzentrum gefahren, dass eigens fuer die Suedamerikanischen Spiele im Mai 2010 gebaut wurde. Dort gibt es eine ganz neue Laufbahn und da musste ich natuerlich fragen, wann und wie dort trainiert wird. (Vielleicht werde ich dort mal hinfahren. Aber wahrscheinlich doch eher in der Nachbarstadt Bello von Copacabana, in der es auch eine Leichtathletikgruppe gibt. Oder ich fange mit Schwimmen an, weil Carmen das ja auch macht. Auf jeden Fall brauch ich Bewegung. Die meisten Wege werden hier mit dem Bus oder der Metro zurueckgelegt.)

Danach bin ich noch zum Schwimmbad hier in Copacabana gefahren und habe den Ausblick auf das Staedtchen genossen und Fotos gemacht.

Es ist landschaftlich richtig schoen hier, ueberall gruene Berge und Huegel. Naja, der Preis fuer das viele Gruen ist leider viel Regen. Das Wetter ist so wechselhaft, Sonne, Regen, Wolken, Regen, Sonne…;-)

Morgen muesste ich auch nicht unbedingt zur Schule, weil wieder kein Deutschunterricht ist. Trotzdem gehe ich vielleicht hin. Ansonsten werde ich meine Blutgruppe bestimmen lassen. Mal sehen.

Es ist alles sehr locker hier. Es gibt so viele Moeglichkeiten, wie ich mein halbes Jahr hier mit Leben fuellen kann. Reisen an die Karibikkueste mit meiner Gastfamilie, Exkursionen in die Umgebung von Medellin und Copacabana, Projekte mit Strassenkindern, die Lernschwierigkeiten haben etc.

Ich werde mich bestimmt nicht langweilen. 🙂

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Erster Tag in der Schule – 20.09.2010

Endlich habe ich mich mit dem Blog hier angefreundet und konnte – wie ihr unschwer erkennen koennt – die erste Rundmail hier als Artikel veroeffentlichen.

Jetzt nochmal ein Nachtrag von gestern aus einer Mail an Patrick, damit ich nicht alles nochmal aufschreiben muss…

„heute war ich also das erste mal in der schule, sor sara (die rektorin) hatte mich zu 10 uhr herbestellt – war aber selbst gar nciht da. ich bin also herumgelaufen und habe alle nach sor sara gefragt…bis mich endlich eine koordinatorin (nonne) zu alba rocio brachte, das ist die lehrerin mit der ich als erstes geschrieben habe, die das sams durchnimmt und mir sehr sympathisch erschien….sie ist es! also sie zeigte mir das das schulgelaende, stellte mich unglaublich vielen vor und wir haben uns richtig gut verstanden! 🙂 eigentlich wollte sie mich bei sich aufnehmen, als klar wurde, dass isabel (die andere lehrerin mich nicht bei sich unterbringen koennte, weil dort noch eine andere lehrerin wohnt). aber dann musste alba genau an diesem wochenende ihre wohnung wechseln und hatte praktisch noch ncihts im haus, gas, wasser….deshalb kam cih also zu dieser notfallfamilie, die sich wirklich als gluecksfall herausgestellt hat.

alba hat mir also die schule gezeigt und spaeter bin ich mit ihr zum unterricht gegangen der heute darin bestand, einen gewissen teil von „sams in gefahr“ zu schauen, allerdings mit sehr leisen lautsprechern, sodass die schuelerinnen – abgesehen davon dass sie auf deutsch eh nciht soo viel verstanden haetten – noch nciht mal den ton richtig hoeren konnten. …ich fand den film gut 😉

joa, dann haben wir zu mittag gegessen, alba, ich und margot (eine pensionierte lehrerin aus deutschland, die hier auch irgendwie als freiwillige arbeitet, aber sie wird schon in 2 wochen wieder nach deutschland zurueckkehren….sie wohnt bei isabel). danach habe ich noch endlich mit sor sara gesprochen, ein bisschen von allem was in der schule zu tun ist, welche projekte es gibt usw. (estoy pensando en espanhol….)

naja und dann nachmittags war ich mit alba im einkaufszentrum, ich war schon gestern mit carmen dort, aber heute halt nochmla mit alba, weil sie noch dinge fuer ihre neue wohnugn brauchte, ne dusche usw…sie ist echt total lieb und froehlich und sehr beliebt bei den schuelerinnen (es sind fast nur maedchen an der schule, nur sehr wenige jungs). naja und jetzt bin also seit ein paar stunden weider zu hause, hab gegessen, gelesen, mit den anderen geredet usw… morgen muss ich nicht zur schule, weil kein deutschunterricht stattfindet, deshalb werde ich vermutlich mit meinem „papa“, juan carlos, und carmen, die auch nicht zur schule muss, nach medellin fahren zur behoerde wegen meines visums, da muss man irgendwie 15 tage nach der einreise hin…na und vermutlich machen wir das morgen!! 😉 „

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Ankunft in Copacabana – 18.09.2010

Gestern bin ich nach einem sehr langen, zum Glueck unkomplizierten Flug endlich in Medellin angekommen – dann noch ca. eine Stunde mit dem Auto und ich bin in Copacabana angekommen. Im Auto sagte mir aber der Typ, der mich abgeholt hat, dass ich nun doch nicht bei Isabel (der Lehrerin mit kleiner Tochter) wohnen werde, sondern bei „Donha Carmen“. Spontan, aber na gut.

Jetzt sitze ich also am Notebook von Carmen (17) im Wohnzimmer ihrer Familie, Fenster sind auf, es ist angenehm warm, man hoert alle moeglichen Geraeusche von draussen. Ich bin um halb 9 aufgewacht, vielleicht vom Autolaerm, aber trotzdem bin ich sehr ausgeschlafen, schliesslich war ich gestern gegen 22uhr im Bett.

Zum Glueck kam gestern die Direktorin der Escuela Normal noch vorbei und ich lernte wenigstens eine Person kennen mit der ich schon kontakt gehabt hatte. Sie ist richtig nett und freundlich. Am Montag werde ich um 10Uhr in der Schule erwartet, da haben die Lehrerinnen etwas Zeit.

Also, nochmal kurz etwas zu der Familie, bei der ich jetzt wohne: Lucely (Mutter), Juan Carlos (Vater), Carmen (17) und Luisa (16). Hier haben wohl schon einige Deutsche und andere gewohnt. Genauso wie ich hat die Familie erst gestern erfahren, dass ich nun wohl zu ihnen ziehen wuerde, allerdings schon gestern Mittag. Lucely sagte mir dann gestern wie es laufen wuerde: Ich schlafe in Carmens Bett, sie auf einer (eher notduerftig hergerichteten) Matratze im gleichen Zimmer. Mit Carmen solle ich nur deutsch sprechen, weil sie das noch besser lernen soll. Mit allen anderen darf ich spanisch sprechen. Gerade habe ich schoen fettig gefruehstueckt, mit sehr suessem Milchkaffee, Empanada mit Hackfleisch und Kartoffel, einer Arrepa (Teigfladen) und einem Gebaeck, von dem ich den Namen wieder vergessen habe.

Heute Nachmittag werde ich mit Carmen Copacabana ein bisschen kennenlernen. Sie ist gerade bei einem Wasserballspiel. Jetzt muss ich mal sehen, was ich so mache.

Ich druecke euch sehr fest aus Copacabana und hoffe euch geht es gut.

Komisch jetzt ploetzlich wirklich hier zu sein.

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