Eine ereignisarme Woche?

Vor einigen Tagen fragte mich eine Lehrerin, ob die Zeit in Georgien schnell oder langsam für mich vergeht. Die Antwort lautete natürlich: schnell. Auch wenn in dieser Woche nichts Spektakuläres passiert ist, ist doch immer noch jeder Tag ein Abenteuer, da ich immer etwas Neues erlebe:

Na gut, nicht am Montag. Morgens ging ich natürlich in die Schule, nachmittags nahm ich Unterricht in der georgischen Sprache. Danach noch ein Besuch im Café, natürlich durfte auch mein obligatorisches Stück Torte nicht fehlen.

Der Dienstag war eigentlich auch ein sehr schöner Tag, ich hatte nur nette Klassen. Ich weiß nicht, woran es lag, aber nachmittags im Bus hatte ich einen kleinen Kreislaufkollaps. Natürlich eher unpraktisch, wenn man so dicht zusammengedrängt ist, dass man nicht mal einen Arm ausstrecken kann. Aber c’est la vie, und kurze Zeit später war ich schon wieder fit.

Schönes Wetter. Endlich!

Am Mittwoch besuchte ich nachmittags das Goethe-Institut, da ich mir unbedingt die hochgelobte Bibliothek anschauen wollte. Nicht ganz, was ich erwartet hatte, aber das Institut ist einfach ein schöner Ort, wenn man mal der hektischen Großstadt entfliehen möchte. Am Abend lernte ich meine neue Mitbewohnerin und ihren Freund kennen. Total nette Menschen, und sie kochen gern. Außerdem denken die beiden immer, dass ich zu dünn bin. Hier muss man echt aufpassen, wenn man nicht als Kugel zurück kommen möchte 😀

Donnerstag besuchte ich zum ersten Mal den deutschen Stammtisch in Tbilisi, das werde ich sicherlich noch öfter tun. Ein ganzes Restaurant, in dem man nur die Muttersprache hört und die Leute versteht, ist zur Abwechslung schon sehr schön… So viel georgisch verstehe ich nämlich leider nicht.

Freitag brachte mich ein Schüler mit folgendem Satz sehr zum Lachen: „Ich lerne gern doich“, schrieb er an die Tafel. Süß, wie die Kleinen sich immer einschleimen wollen.

Am Samstag erkundigte ich gemeinsam mit anderen Freiwilligen die Altstadt, genauer gesagt die Festung Narikala. Das Geschichtliche trage ich noch nach… Irgendwann. Eigentlich ist es eine Ruine, die hoch über der Stadt thront, und die man auch mehr oder weniger kletternd erkunden muss. Die Festung wurde übrigens nicht im Kampf zerstört, sondern dadurch, dass ein Blitz  ein Pulvermagazin getroffen hat. Von dort hat man einen einzigartigen Blick über die Stadt.

Die alte Festung Nariqala

Am Sonntag wurde die Kinderuni im Goethe-Institut eröffnet. Für die Kinder gab es alle möglichen Angebote von 3D-Simulationen über gesundes Essen kochen bis hin zu Schattentheater (mein Favorit, das war soooo niedlich, was die Leute gezaubert haben). Für die Erwachsenen gab es… Kuchen. Spaß, auch für die Eltern und Lehrer gab es einen Vortrag von einem Überraschungsgast zum Thema „Lernen mit Spaß“.  Abends besuchte ich noch die anderen Freiwilligen in ihrer Wohnung, anlässlich eines Filmabends. Leider musste ich nach der Hälfte gehen, da die Metro nur bis Mitternacht fährt und ich nachts generell nachts nicht gern allein unterwegs bin. Damit jetzt keine falschen Gedanken aufkommen: das liegt dann an meiner Müdigkeit, es ist sicher, hier nachts mit den Verkehrsmitteln zu fahren ? zur Not kann man sich auch immer eines der zahlreichen Taxis bestellen, die im Vergleich zu Deutschland sehr, sehr günstig sind.

Wen man hier alles so trifft…

Ihr seht, jeden Tag ist etwas los, mittlerweile freue ich mich deshalb sogar über etwas Langeweile!

Die kleinen Kuppeln sind das historische Bäderviertel.

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2 Antworten zu Eine ereignisarme Woche?

  1. Peter sagt:

    Dein Wochenrückblick ist ganz toll, ich warte schon auf die Fortsetzung. Ich stimme Ulrike zu, nur rechne ich als Physiker in anderen Masseinheiten. Deine Tage sind sicher sehr interessant, aber auch anstrengend. Meine Betrachtungen zu Volumen – Veränderungen hast Du hoffentlich nicht ernst genommen, denn Du passt aus genetischen Gründen nicht in die Formel. Wie sieht der tägliche Speiseplan überhaupt aus? Alles Gute, Peter.

  2. Ulrike sagt:

    Genieße einfach jeden Augenblick, denn in drei Wimpernschlägen ist die Zeit schon wieder vorbei. Und bitte weiterhin so schöne Berichte für uns. Mama ?

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