Nach Nairamdal stand im März direkt die Deutscholympiade an der Goetheschule an. Meine Aufgabe war die Vorbereitung der älteren Schüler und der Projektgruppe, die dann auch den 3. Platz belegte. Die Projektgruppe hatte vorweg drei Texte erhalten, von denen einer am Tag der Deutscholympiade per Los ausgewählt wurde. Dieser Text musste dann kreativ vorgetragen werden, man konnte also eine kleine Theaterszene einbauen, einen Dialog schreiben usw. Außerdem musste der Schluss von den Schülern erdacht werden.
Viele Preise winkten. Besonders hervorzuheben ist die PAD-Preisträgerreise, dank der zwei Zehntklässlerinnen der Alexander-von-Humboldt-Schule zusammen mit Preisträgern aus zahlreichen anderen Ländern im Juni/ Juli kreuz und quer durch Deutschland reisen werden.
DSD
In diesem Jahr nahmen drei unserer Schülerinnen aus der 11. Klasse an den Prüfungen für das Deutsche Sprachdiplom (DSD) teil. Am 26. März traten sie zur Prüfung des Lese- und Hörverstehen sowie der schriftlichen Kommunikation an. Die Prüfung zur mündlichen Kommunikation legten sie am 12. April ab. Dazu hatten sie u.a. je eine Präsentation zu einem selbstgewählten Thema vorbereitet. Diese waren: „Meine Lieblingssängerin und mein Lieblingslied“, „Wasser schützen“ und „Mein Handy, mein Leben“. Grit und ich halfen bei der Gestaltung in Power Point und übten mit den Schülerinnen ihre Vorträge. In der mündlichen Prüfungen erreichten die drei Schülerinnen zweimal das A2-Niveau und einmal das B1-Niveau. Die Ergebnisse der anderen Prüfungsteile werden Mitte Mai bekannt gegeben.
Traumhände
Mit anderen Schülern gestalteten Grit und ich Traumhände. Jedes Kind zeichnete die Umrisse seiner Hand auf ein Blatt, dann malten sie ihre Träume hinein und füllten so die Hand aus. Dabei sind sehr schöne Werke entstanden. Und auch Grit und ich hatten viel Spaß dabei, unsere Hände zu gestalten!
Sprachkurs
Endlich haben Sebastian und ich die 30 Pflichtstunden Mongolisch-Sprachkurs absolviert. Nach 30 Stunden Sprachkurs und 7 Monaten in der Mongolei ist mir Mongolisch nicht mehr vollkommen fremd. War ich zunächst einfach nur platt (hier nachzulesen), erkenne ich jetzt Strukturen und habe sogar Spaß am Erlernen von Mongolisch. Nur bei der Aussprache happert es noch sehr…
Doch einfachste Konversation ist nun möglich, ich kann mich meistens mit den Kindern in der Schule verständigen, Einkaufen und Restaurantbesuche sind auch kein Problem. Mein größter Erfolg war aber, dass ich es geschafft habe, eine kaputte Trinkflasche zwei Tage nach Kauf umzutauschen – und das auf Mongolisch!
Mit diesen 30 Stunden ist jedoch nur der Pflichtteil zu Ende, der von kulturweit gefordert wird. Sebastian und ich haben beschlossen, auch weiterhin den Mongolisch-Sprachkurs zu besuchen.
Während der Monate in UB habe ich auch viele Worte entdeckt, die aus Fremdsprachen übernommen wurden. Hier eine kleine Auswahl:
Südkorea
Danach fingen auch für uns die Ferien an. Mich zog es nach Südkorea, genauer nach Seoul. Dort verbrachte ich eine Woche mit Sightseeing und dem Kennenlernen der koreanischen Kultur. In Seoul habe ich so viel gesehen und erlebt, dass es zu viel ist, um hier beschrieben zu werden. Deshalb werde ich nur über meine Highlights berichten:
Besonders interessant war u.a. U-Bahn fahren, weil ich dort all die Koreaner an ihren riesigen Smartphones beim Spielen beobachten konnte. Das Highlight war aber ein Mädchen, das mir auf der Straße laufend entgegen kam und dabei einen Film auf ihrem Handy guckte.
Außerdem besuchte ich ein „Jiljimbang“, ein koreanisches Badehaus. Dort gibt es Saunen, verschiedene Wasserbecken, Massagen, ein Restaurant, eine Bar, Fernseher und eine Spiele- und Internetecke. Der Boden ist beheizt und man kann dort auch übernachten. Denn wie fast alles in Südkorea ist das Spa 24 Stunden geöffnet. Als erstes erhält man ein T-Shirt und eine kurze Hose sowie zwei Handtücher, man wird also voll ausgestattet und kann dem Spa somit auch einen spontanen Besuch abstatten, wie ich das getan habe. Denn ich hatte am Morgen eine Amerikanerin (Jackie) kennengelernt, mit der ich dann den Tag in Seoul verbrachte. Am Abend lud sie mich dann ein, mit ihr mit zukommen, um einen Bekannten (Roy) zu treffen. Zu dritt gingen wir dann in das Fischrestaurant von Roys Vater, dort bekamen wir verschiedene Fischsorten, Meerestiere und sich noch bewegende Oktopusarme serviert. Sehr lecker und anscheinend typisch koreanisch, da Korea sich ja auf einer Halbinsel befindet. Im Restaurant haben wir uns so lange unterhalten, dass ich die letzte U-Bahn verpasst habe. Also schloss ich mich den beiden an und wir gingen um 2 Uhr nachts in ein „Jiljimbang“, um dort erstmal zu schlafen. Nach dem Aufstehen verbrachten wir dort noch einige Stunden und machten uns dann auf, mehr von Seoul zu erkunden. Stunden später landeten wir dann beim Karaoke, es war Mitternacht und in den Straßen von Hongdae war auch unter der Woche viel los. Am nächsten Morgen um 6.30 Uhr verabschiedete ich mich nach über 40 Stunden von den beiden und machte mich auf den Weg in mein Hostel. Jackie und Roy sind dann zu einem Backpacking-Trip durch Südkorea aufgebrochen, so dass ich die nächsten Tage allein durch Seoul lief und auch eine Tour zur Grenze zwischen Nord- und Südkorea machte.
April:
Kurz nach meiner Rückkehr fing auch die Schule wieder an. Und es war Ostern. Doch davon habe ich hier in der Mongolei fast nichts mitbekommen. Am Ostersonntag traf ich mit Grit zum Osteressen, es gab Thüringer Bratwürstchen und dazu Reis mit koreanischen Beilagen. Und ein Ü-Ei als Ersatz für echte Ostereier!
Am Ostermontag bin ich mit Simon und Sebastian zum Nisnis-Fest gegangen, über das ich gesondert berichtet habe (hier).
In der Schule standen im April die mündliche Prüfungen der Klassen 2a, 10b und 11a an, bei denen es einige sehr positive Überraschungen gab. Und am 21. April fand endlich die Mini-Deutscholympiade an der Alexander-von-Humboldt-Schule statt, auf die unsere Grundschüler schon lange hingefiebert hatten. Vier Drittklässler und drei Viertklässler traten an – und gewannen. Eine Bronzemedaille und eine Goldmedaille gehen an die Schule 18! Wie bei der Deutscholympiade für die älteren Schüler lag auch hier ein Großteil der Vorbereitung der Kinder bei mir. Trotzdem will ich mir den Erfolg nicht zuschreiben, denn alle Teilnehmer sind auch im Unterricht sehr gut und haben dies von sich aus erreicht.
In den letzten Wochen habe ich auch sehr viel mit Simon und Sebastian unternommen, so haben wir einmal (mongolische) Reispfanne gemacht, ein anderes Mal Pizza gebackenwaren, außerdem waren wir beim deutschen Filmabend, in einigen Restaurants, Pubs und Diskos, aber auch in zwei Museen (Bogd-Khan Winterpalast, Zanabazar Museum of Fine Arts).
Umzug ins Hostel
Mein neues Zuhause ist seit dem 28. April ein Bett in einem 10-Bett-Zimmer im Golden Gobi Guesthouse. Wie kam es zu diesem Umzug? Meine Gastfamilie hat (spontan?) ihre Wohnung verkauft und zieht nun in die Nähe der Oma, auf der anderen Seite der Stadt. Also haben sie mich vor 2 Wochen gebeten, bitte Ende April auszuziehen. Das Hostel liegt aber auch einen 40-Minuten Fußweg von meiner Einsatzstelle entfernt. Nichts mehr mit schnell aus dem Bett purzeln und ab zur Arbeit! Auf der anderen Seite wohne ich jetzt im Stadtzentrum, was auch seine Vorteile hat.
Bemerkenswert am April waren noch die rapiden Wetterumschwünge: War es tagelang sehr warm, kam auf einmal Wind auf und brachte uns kalte Temperaturen, mal Schnee, mal einen Sandsturm. Aprilwetter eben!
Hey Johanna, ich bin deine Nachfolgerin an der Schule 18 und lese gerade voller Neugier deinen Blog. Würd mich freuen, wenn du mir vielleicht noch mehr über deine Zeit in der Mongolei erzählen könntest? Besonders über deine Aufgaben an der Schule. Würd mich freuen, wenn du dich melden würdest! Viele Grüße, Lena