Single Story

Stell dir vor, es ist Hochwasser und keinen kümmert’s

Stell dir vor, es ist Hochwasser und keinen kümmert’s

Zuerst einmal die obligatorische Entwarnung an alle, die’s interessiert: ja, das Wasser steht hoch an meinem Einsatzort Nueva Helvecia, aber bis zum Haus meiner Gastfamilie reicht es nicht. Es ist auch unwahrscheinlich, dass es jemals bis dorthin steigen wird. Wir sind nicht betroffen, davon einmal abgesehen, dass uns der staatliche Wasserversorger Uruguays OSE das Wasser abgestellt hat. Was für eine Ironie: anderswo haben sie zu viel Wasser, und wir haben gar keins mehr. Anderswo sieht das aber anders aus.

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Buenos Aires, die Dritte

Buenos Aires, die Dritte

Argentinien steckt mal wieder in der Krise. Das ist nichts Neues, sondern kommt alle paar Jubeljahre öfters mal vor, aber es kann ja nicht schaden, den deutschgeblasenen Tellerrand mal etwas zu erweitern und einen Blick an das andere Ende der Welt zu werfen, um zu sehen, was die Menschen dort bewegt. So komme ich also dazu, mittlerweile schon meinen dritten Blogbeitrag über Buenos Aires zu schreiben. Damit´s nicht allzu theoretisch wird, verspreche ich noch Informationen über Buenos Aires´ Chinatown und seine Moschee dazu.
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Beim Ayers Rock von Uruguay

Beim Ayers Rock von Uruguay

Die Uruguayos nennen ihr Land ja selbst paísito (das kleine Land), was mit “Ländle” nur deswegen unzureichend übersetzt ist, weil man in Deutschland darunter die fleißigen Schwaben aus Bade-Württeberg (“Mir chönne alles, uußer Spanisch!”) versteht, und die haben mit Uruguay nun (fast) gar nichts zu tun – bis auf ein paar Einwanderer vielleicht. Man könnte auch In meinem kleinen Land sagen, wie Jan Weiler seine eigene Deutschlandtour betitelt hat, dessen Schreibstil übrigens das einzige literarische Vorbild für diesen Blog ist. Wir auch immer, auch ich hatte nun endlich Besuch aus Deutschland, von meinem Vater nämlich, und mit ihm bin ich knapp eine Woche 1500 km per Mietwagen durch Uruguay gefahren. Am Ende muss ich sagen, dass ich “mein” kleines Land nun viel besser kenne, seine Bewohner viel besser verstehe. Denn ja: auch nach einem halben Jahr habe ich noch Neues kennengelernt. Ich verspreche dem geneigten Leser (wenn er die folgenden sechs Word-Seiten (ohne Bilder) alle fleißig durchhält): brasilianischen Karneval, Ñandus, viele entledigte Vorurteile – und den Ayers Rock von Uruguay.

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Eine Woche Urlaub?

Zum Sinn und Unsinn von Zwischenseminaren. Ein Erfahrungsbericht.

Zehn Stunden Busfahrt über Nacht, das klingt erst mal abschreckend. Tatsächlich wurde mir aus Deutschland davon auch abgeraten: Flieg lieber! Nur 1. zahlt kulturweit keine Flüge, 2. sind Flüge umweltschädlich und 3. muss ich noch mal daran erinnern, dass hier Fernbusse eine andere Stellung haben als in Deutschland. Insbesondere hier in Argentinien, in Villa General Belgrano, dem Ziel meines Zwischenseminars.

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Oh Gott, Lateinamerika!

Zur Single-Story-Thematik in Uruguay

Vor kurzem ging auf meinem Blog folgender Kommentar zu meinen Bildern aus Montevideo ein: „Sieht alles sauber und schick aus. Ist das Land wirklich so reich oder sind das nur die wenigen Ausnahmen auf deinen Bildern? Favelas? Baracken? Straßenmüll?“ Hinter dieser scheinbar so einfachen Frage verbirgt sich ein komplexes Themenfeld, das auf dem Vorbereitungsseminar mit dem Schlagwort „Single Story“ umrissen wurde. Bereits vor meiner Abreise hieß es: „Oh Gott, Lateinamerika! Da willst du hin? Spinnst du?!!“. Es wird also Zeit, ein wenig aufzuklären.

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