Gracias, maestra: der „Día de los Maestros“
Der heutige Tag begann mit der Information, dass heute der Día de los Maestros sei. Aha. Erst mal in längst vergessenen Vokabellisten herumkramen, was denn maestros nun schon wieder heißt. Ach so: Grundschullehrer!
Zum „Tag der Grundschullehrer“ existiert in Deutschland nichts Vergleichbares. Die Schüler versammeln sich, um ihren Lehrern für deren Unterricht und deren Arbeit zu danken. Ich bin zwar kein Lehrer und habe auch noch nicht allzu viel gearbeitet, aber natürlich muss ich beim offiziellen Festakt mit dabeisein. Als einziger Junge unter einem Kollegium aus lauter Frauen, vom Sportlehrer mal abgesehen. Die Kinder singen ein Lied, in dessen Refrain es ¡Gracias, maestra!, Danke, Grundschullehrerin!, heißt. Ich darf mich auch angesprochen fühlen. Gender Mainstreaming 2.0. Ich überlege, ob das ganze mehr aufgesetzt als echt ist. Dann bringen ausgewählte Schüler ausgewählten Lehrern ausgewählte Blumen, die ihnen vorher von der Direktorin in die Hand gedrückt worden sind. Ich bin sehr überrascht, als ich auch mehrere Blumen bekomme. Ich fühle mich etwas seltsam dabei. Noch vor drei Monaten saß ich als Schüler in der Aula meines Gymnasiums und bekam mein Abiturzeugnis. Nun sitze ich in der Aula eines uruguayischen Colegios und bekomme Blumen zum Día de los Maestros. Ich bin gerührt und nicht geschüttelt und freue mich wirklich über die Überraschung. Gracias, liebe alumnos!
Hallo mein Großer,
so ist das. Na dann weiterhin viel Spaß mein „kleiner“ „großer“ Lehrer. Berichte nur weiterhin was Du alles machst. Auch wenn Du noch nicht so viele Leser hast. Mich hast Du auf jeden Fall als Leser.