Besuch von Clem

Langsam kommt die Ferienzeit und genau das hat meine französische Austauschpartnerin Clémentine, die ich mittlerweile seit fast fünf Jahren kenne, genutzt, um mich hier in St Petersburg besuchen zu kommen! Es war unglaublich schön, sie wiederzusehen und wir haben unglaublich viele Dinge innerhalb einer Woche unternommen.

Am ersten Tag war Slava so nett, uns eine Tour durch die Stadt zu geben, sodass sie einen ersten Eindruck von den wichtigsten Orten bekommen konnte.

 

 

Den zweiten Tag haben wir außerhalb von St Petersburg verbracht, da meine Eltern mir einen tollen Ausflug zum Geburtstag geschenkt haben. Früh morgens sind wir mit der Metro Richtung Norden gefahren und haben dann einen Bus genommen, der uns zu einem Hafen gebracht hat. Von dort aus haben wir eine sehr schöne Bootstour nach Walaam gemacht, eine Kloster-Insel im Norden des Ladogasees. Dort hatten wir eine Führung, leider nur auf Russisch, und haben uns die gesamte Insel angeschaut. In die orthodoxe Kirche durften wir nur mit Kopftuch und langem Rock, aber es war auf jeden Fall lohnenswert! Ich habe ja schon viele orthodoxe Kirchen gesehen, aber es ist und bleibt einfach absolut beeindruckend. Mein persönliches Highlight war ein kleines Konzert von einer fünf-köpfigen a-capella Mönchsgruppe, die ein paar Lieder für uns gesungen haben. Mittags gab es typisch russisches Essen, Fischsuppe und Salat als Vorspeise, dann Buchweizen mit Fisch als Hauptgericht und пряники (eine Art Lebkuchen) mit schwarzem Tee zum Nachtisch. Anschließend hatten wir noch etwas Freizeit auf der Insel und konnten walaamskij Eis probieren, das tatsächlich anders geschmeckt hat als normales Eis, und dann ging es abends wieder mit Boot und Bus zurück.

     

 

An einem Abend sind wir als vorträgliches Geburtstagsgeschenk von Clem im Restaurant Sunduk essen gegangen, in dem jeden Abend live Musik gespielt wird. Das war sehr schön und lecker.

 

Clémentine ist ein absoluter Museumsmensch und ich bin natürlich überall mitgekommen und hab tatsächlich viel entdeckt, was ich vorher noch nicht kannte.

Der Stroganow Palast ist Teil des Russischen Museums und wurde, wie so viele andere berühmte Gebäude in St Petersburg, von Rastrelli gebaut.

 

 

Der Marmorpalast ist ebenfalls Teil des Russischen Museums.

 

Der Moika-Palast bzw. Jussupow-Palast hat uns sehr beeindruckt, vor allem wegen des Theaters, das einfach so bei den Jussupows zu Hause war?! Schon cool, wenn man abends ins Theater geht und nicht mal das Gebäude verlassen muss, um sich 5 Minuten später schlafen zu legen.

 

Die Hermitage war natürlich für Clem ein Muss und obwohl ich mit meinen Eltern schon dort war, bin ich sehr gerne ein zweites Mal mitgekommen und habe noch viel Neues entdeckt.

 

 

Die Peter und Paul Festung von innen zu sehen stand auf meiner To Do Liste immer in Klammern, weil mir gesagt wurde, „es seien halt Särge“, aber ich bin sehr froh, dass Clem mich überredet hat! Super schöne Kirche von innen und es war immer toll, Berühmtheiten zu entdecken und einzuordnen, wer wann gelebt hat und wer mit wem verwandt war.

   

 

Die Nikolaus-Marine-Kathedrale haben wir extra um 18h besucht, um bei der Messe zuschauen zu können, die in orthodoxen Kirchen ja komplett gesungen wird.

 

Die Moschee war auf jeden Fall einen Besuch wert, wir wurden sehr nett von einem alten Herrn empfangen, der uns Kopftücher gegeben und alles gezeigt hat. Wahnsinnig spannende, gläubige, respektvolle Atmosphäre. Man traut sich, wenn überhaupt, nur zu flüstern.

 

Die Synagoge haben wir uns auch nicht entgehen lassen. Sehr spannend im Vergleich zur Moschee war zu sehen, wie anders die Atmosphäre dort war: Leute reden und lachen laut, machen Selfies mit dem Handy usw., also alles sehr familiär und oben gibt es Gemeinschaftsräume und Bereiche für Kinder, wo z.B. gemalt und gebastelt wird.

 

Das Rimsky-Korsakov-Appartement war interaktiv und so konnten wir viele seiner Kompositionen über Kopfhörer anhören, selbst versuchen, ein Orchester zu dirigieren und erfahren, dass Rimsky-Korsakov Farben gehört hat, jeder Akkord hatte in seinem Kopf eine bestimmte Farbe. Außerdem konnten wir ein Klavier bewundern, auf dem so ziemlich jeder wichtige Musiker der damaligen Zeit, der mal in Sankt Petersburg war, schon gespielt hat.

Das Museum für politische Geschichte hat sich Clem selbstverständlich nicht entgehen lassen und auch für mich war es toll, ein zweites Mal hinzugehen, weil Clem sich wahnsinnig gut mit Geschichte auskennt und immer ein paar interessante Fakten zu erzählen hatte.

 

 

Das Spieleautomatenmuseum musste ich ihr auch zeigen und wir hatten wieder wahnsinnig viel Spaß dort!

 

Meine Mond-Nastja hatte Geburtstag und wir haben ihr eine Bootstour bei Nacht geschenkt und so konnten Nastja, Nastja, Anja, Slava, Grischa, Clem und ich die Öffnung der Brücken bewundern. Es war ein sehr schöner und witziger Abend (bzw. Nacht) und am Ende gab es sogar ein kleines Feuerwerk.

  

 

Damit war dann Clems Besuch auch leider schon vorbei, aber wir haben echt in den paar Tagen alles gemacht, was irgendwie ging!

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