Lockdown

Am Freitag hat die Regierung beschlossen, dass es nun auch in Lettland strengere Coronabeschränkungen geben soll. Es werden also ab Montag bis vorraussichtlich zum 6. Dezember alle nicht essentiellen Einrichtungen schließen – es wird strengere Abstandsregeln in Geschäften gelten und die komfortablen verkaufsoffenen Sonntage werden ausgesetzt. Für den Schulbetrieb gibt es bisher aber keine weiteren Einschränkungen.

Die vergangene Schulwoche war interessanter als die Erste. Ich konnte etwas mehr im Untericht mitarbeiten und habe bei den Vorbereitungen zweier Wettbewerbe geholfen. Beim Herderwettbewerb haben die jüngeren Schüler*innen die Aufgabe, möglichst viele Substantive, Verben und Adjektive aus den Buchstaben von „Johann Gottfried Herder“ zu bilden. Die 290 von uns gefundenen Wörter beeinhalteten einige interessante Exemplare, die mir bisher noch nicht untergekommen sind.

Diese Woche werden wir hoffentlich zwei Onlineprojekte mit den älteren Schülern starten können. Wir planen eine Diskussionsrunde ohne Themenbeschränkung und ein Projekt bei dem wir uns mit deutscher, lettischer und russischer Jugendmusik auseinandersetzen. Vorraussichtlich wird das beides nachmittags und Online stattfinden, das heißt mit etwas Glück können wir demnächst an wenigstens ein paar Wochentagen länger schlafen.
Ich bin nun seit fast einem Monat hier und vermisse mittlerweile doch noch ein paar andere Dinge in den Läden. Zunächst scheint es (mir) kaum möglich, Brot zu finden dem ich nicht aufgrund von Kümmel und/oder Zucker den Nahrungsmittelstatus aberkennen muss. Diesem Problem konnte ich zum Glück noch relativ einfach Abhilfe schaffen – nach nur einem verbrannten etwas mit einem Salzgehalt ähnlich dem Aralsee, gelang mir ein tatsächlich recht leckeres Roggenbrot.
Weniger akzeptabel finde ich die vollständige Abwesenheit von Lebkuchen in den Geschäften, nach 18 Jahren Konditionierung auf die Verfügbarkeit von Lebkuchen 4 Monate vor Weinachten stellt das eine schwierige Umstellung dar.
Je länger ich in Riga bin, desto mehr gefällt mir die vielfältige Architektur und desto mehr lerne ich das zwar oft trübe, aber auch immer wieder malerische Wetter zu schätzen. Besonders bei Nacht ist der Blick auf die Stadt über die Daugva recht beeindruckend.

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