Manchmal bin ich wochenlang süchtig nach einem einzigen Lied. Es ist dann so als wäre dieser eine Song die Hintergrundmusik für mein Leben. Momentan singt sich Bono von U2 mit „With or without you“ in meinem Kopf die Seele aus dem Leib. Dabei drückt er ziemlich treffsicher meine derzeitige Gefühlslage aus.
Im Song geht es darum etwas so gerne zu mögen, dass man es zu gerne mag. Dass man süchtig danach wird und es schließlich nur noch unachtsam verschlingt. Dass sich positive Gefühle in klebrige Abhängigkeit und Hassliebe verwandeln. Dass man unachtsam und engstirnig wird. Und dass man – zackbum – plötzlich stecken geblieben ist.
Vor diesem Steckenbleiben habe ich nach meinem Bachelorabschluss Angst gehabt. Einerseits bin ich verliebt in mein Leben in Augsburg. Hier fühle ich mich wohl, so wohl wie ein Braten in seiner Soße. Und ich kann mir nur schwer vorstellen ohne diese Stadt, ohne meine Freunde und mein Studium zu leben. All das ist zu meiner Soße geworden, in der ich tagtäglich schwimme. Andererseits aber habe ich die immer gleichen Abläufe zunehmend satt. Ich sehne mich nach Herausforderung und frischem Wind. Und deshalb freue ich mich jetzt schon wahnsinnig auf meinen Aufenthalt in Myanmar. Ab jetzt gilt: Raus aus der gewohnten Soße und rein ins Abenteuer! Und ja, ein Abenteuer wird es ganz bestimmt, ein großes sogar, in so einem fernen Land, mit ganz anderen Sprachen, Religionen und Kulturen. Aber ich bin mir sicher, es wird eine unvergessliche, inspirierende Zeit.
Schon in 19 Tagen geht’s los!