Ankommen

Die lang erwartete Reise nach Miercurea Ciuc, Rumänien ging am 12. September auch endlich los. Die Anreise gestaltete sich als relativ entspannt, da ich direkt aus München fliegen konnte und in Sibiu netterweise von meiner Ansprechperson abgeholt wurde. Nach dem Abschied von meiner Familie und meinen Freunden erreichte ich das Flugzeug genau rechtzeitig und lernte noch zwei weitere kulturweit- Freiwillige kennen, die beide in der Nähe von Sibiu arbeiten werden.  Der Flug verging recht schnell, nur einmal wurde die Stimmung etwas unruhiger, da die rumänische Regierung die Einreisebestimmungen aus Deutschland für den 12. September geändert hatte und viele das benötigte Einreiseformular nicht online ausgefüllt hatten. Im Endeffekt musste man nur seinen Impfausweis zeigen und nach dem Formular wurde nicht gefragt. Angeblich sollte uns dann noch eine Hundestaffel nach Corona abschnüffeln, es stellte sich dann heraus, dass es sich nur um einen Hund handelte, der in einer Ecke des Flughafens saß. Alle Sorgen waren also umsonst.

Die drei Stunden Autofahrt von Sibiu nach Miercurea Ciuc ist problemlos verlaufen und ich konnte meine Ansprechpartnerin, die auch Deutschlehrerin am Marton Aron Nationalkolleg ist, besser kennenlernen. Angekommen in meiner neuen Wohnung für dieses Jahr habe ich meine Mitbewohner kennengelernt, die aus Deutschland, Frankreich, Österreich und den USA kommen und hier auch einen Freiwilligendienst machen. Wir verstehen uns alle sehr gut und auch die Wohnung ist sehr gut, sie liegt genau im Zentrum und hat trotzdem noch einen großen Garten.

Die erste Woche in der Schule war auch sehr entspannt, am Montag gab es eine Willkommensveranstaltung, da es auch für die Schüler der erste Schultag war. Am Dienstag hatte ich frei und Zeit mir die Stadt anzuschauen. Am Mittwoch war ich das erste Mal in der Schule im Unterricht dabei. Am Donnerstag und am Freitag gab es Wandertage bei denen ich dabei sein konnte. An einem Abend wurde ich auch in ein ungarisches Theater eingeladen. Ich habe leider nichts verstanden aber es wurde viel getanzt und gesungen und es wirkte sehr beeindruckend. Grundsätzlich ist es hier mit der Sprache ein bisschen komplizierter. 70% der Einwohner sind Ungarn und der Rest größtenteils Rumänen. In fast allen Geschäften und Cafés gibt es Karten auf Ungarisch und Rumänisch, manchmal wird man auf Ungarisch und manchmal auf Rumänisch angesprochen. Auf dem Márton Áron Schule, an der ich arbeite ist die Sprache, die als Muttersprache unterrichtet wird, Ungarisch, trotzdem sind viele Fächer auf der Landessprache, Rumänisch. Ich werde Sprachunterricht in beiden Sprachen nehmen um mich immer etwas verständigen zu können. Der Ungarisch Unterricht wird vermutlich etwas anspruchsvoller, die Sprache hat mit keiner Sprache, die ich bereits spreche eine Ähnlichkeit (und jeder hier erzählt mir, dass es sich um die schwerste oder drittschwerste (hier gehen die Meinungen auseinander) der Welt handelt.)

Am Wochenende gab es das Csikszereda Running Festival, ein Marathon, (Csikszereda ist der ungarische Name für Miercurea Ciuc) und einen kleinen lokalen Traditionsmarkt, beides haben wir uns ein bisschen genauer angeschaut und waren danach noch in Second-Hand Läden, von denen es hier sehr viele gibt, shoppen.

Wandertag in den Bergen um Miercurea Ciuc

Am Montag in der Früh wurden wir nicht von unseren Weckern geweckt, sondern von der Roalert Warnmeldung, die jeder auf sein Handy bekommt. Ein Bär befindet sich in unserer Nähe, genauer gesagt waren es 3km, der Bär befand sich am äußersten Stadtrand. Der Kreis Harghita ist der Kreis in Rumänien, in dem es die meisten Bären gibt, deswegen ist es sehr wahrscheinlich dass ich in Zukunft noch häufiger solche Meldungen erhalten werde.

Notfallbenachrichtigung

Entfernung von meinem Standort zum Bär

Soviel zur ersten Woche, es war sehr ereignisreich und es gab viele neue Eindrücke, langweilig ist mir auf jeden Fall nicht geworden;)

Ein Gedanke zu „Ankommen

  1. Manuela

    Hallo Ella,
    dein Blog-Post hat mir sehr gefallen. Du hast ja viele tolle Mitbewohner, das klingt nach viel Spaß! Genieß die Zeit in Rumänien 🙂

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