Oster Update – viel erlebt, lange nichts erzählt

Und auf einmal ist es ein Monat her, als ich mich das letzte Mal gemeldet habe. Ich versuche mich zu verbessern. Wirklich.

Die letzten 2 Wochen waren sehr aufregend. Zum Einen ist Kathi ( meine nun ehemalige Mitbewohnerin) nach Hause gefahren, da ihre 6 Monate nun rum sind. Voll krass, wenn ich überlege, ich wäre da fast auch schon Heim gefahren. Ich bin sehr froh drum, dass ich es nicht bin. Na klar, es ist komisch ohne Kathi hier. Und ich vermisse natürlich auch meine Familie und Freunde, aber es hätte sich noch lange nicht richtig angefühlt. Meine Reise ist noch nicht „fertig“ und noch lange sind nicht alle Kapazitäten ausgeschöpft. Ich freue mich sehr darauf, was noch kommt. Und glaube fest daran, dass alles besser wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt, dass Corona im Sommer wieder abgeschwächt wird. Jedoch hat mir der Abschied zu Kathi auch wieder gezeigt wie schlecht ich im Abschied nehmen bin. Und wie sehr es mir immer weh tut. Es hat mich ein wenig zurück geworfen in die Zeit Mitte Januar, als ich nach Weihnachten wieder hier her bin und totalen Schmerz gefühlt habe. Das ist jetzt immer noch nicht ganz weg. Natürlich nicht. Manchmal wünsche ich mir sofort zurück in mein kleines Dorf und auf das Sofa meiner Eltern. Oder zu meinem Freund oder meinen Freunden allgemein. Aber wenn ich dann voll in mich gehe, wird mir klar, dass ich gerade genau das Richtige mache. Wenn mir wieder bewusst wird, das ich in Lublin bin und in MEINER Wohnung chille, hab ich eher Angst nicht genug Zeit zu haben statt zu viel. Ich bin einfach mal für mich. Ich lerne mich kenne und lerne schätzen, was ich Zuhause habe. Das Gefühl. Die Menschen. Alles. Aber das hier gerade ist auch so wundervoll und schön. Vor allem prägend. Wir haben in dem Vorbereitungsseminar viel darüber gerdet, dass dieses ambivalente Gefühl immer in einem sein wird. Ich will reisen und noch so viel machen – aber ich würde auch gerne zurück in meine Komfortzone.

„Out of the comfortzone, ´cause this is where the magic happens“

Falls ich irgendwann mal Alumni werde, möchte ich denen nach mir mitgeben, dass es okay ist zu Vermissen. In meinen Augen ist es sogar wichtig und gesund. Aber ihr Lieben, einen Weg gibt es immer. Versprochen. Sei es (wie ich es heute gemacht habe) über Zoom zusammen zu frühstücken oder zu telefonieren. Oder im schlimmsten Fall einen Zug zu nehmen und Zuhause neue Kraft zu schöpfen. Aber es wird besser. Das glaube ich ehrlich. Die Zeit hier geht schneller rum, als irgendjemand es euch beschreiben kann. Es ist einfach einmalig. Jede einzelne Erfahrung. Selbst wenn man „nur“ in Polen ist.

Genug Melancholie.

Über Ostern war ich zusammen mit dem Freiwilligen Ole in Krakau. Ein super gelungenes Wochenende. Ich werde noch ein paar Bilder dazu hochladen. Wir waren eher weniger in der Stadt unterwegs, sondern waren viel in der Natur und haben uns Krakau von oben angeschaut. Absolut empfehlenswert. Es gibt mehrere Ehrenhügel, die einen wunderschönen Blick bieten. Wenn die Museen zu haben, muss man sich eben anders helfen. Aber es war genauso gut. Mindestens. Wir haben uns am Sonntag auch ein improvisiertes Osterfrühstück gezaubert. Leider hatten am Samstag schon alle Läden zu, aber wir haben das Beste draus gemacht. So hatten wir zwar keine Ostereiersuche, mussten aber stattdessen Essen finden. Mit Eier Verzierung aus Deutschland (Danke Mama) und viel Schokolade und Obst hat es gut geklappt. Es war einfach ein schönes Entdecker Wochenende. Wir haben eben das Maximale herausgeholt, was man zur Zeit machen kann. Ich freu mich schon auf die nächsten Reisen, auch mit den anderen und neuen Freiwilligen. Wir hatten auch mal über den Namen Kultis nachgedacht… (Vorschlag von Clara). Was mir aber auch klar wurde, war das ich manchmal eine echt schlechte Orientierung habe. Ich weis, wo ich hin will, aber der Weg geht manchmal in die falsche Richtung. oops.

Ich merk gerade wieder wie gut es mir tut, einfach alles von der Seele zu schrieben. Und dabei euch noch einen Eindruck zu geben. Ich muss das wirklich öfter machen.

Weiter ist die Woche nicht wirklich etwas geplant. Mal sehen, was die Zeit, das Wetter und Corona mit sich bringt!

Bleibt gesund, bleibt lieb

Leana