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Yo habló un poquito español.

Hola!

Überraschenderweise hatte ich heute ab 11.10 Uhr frei – genial :). Mein Spanischkurs entfiel leider, also werde ich am Samstag noch ein paar Stunden Spanischunterricht haben und die Deutsch AG am Nachmittag entfiel auch. Die Hausaufgaben bis spät in die Nacht zu erledigen, hätte ich mir zwar sparen können, aber dafür hatte ich heute Zeit zum Durchschnaufen. Vor allem nach dem gestrigen Unterrichtstag…

Aber von vorne. Nachdem ich letzte Woche festgestellt habe, dass um die Zeit, zu der ich fahre, ziemlich viele Leute unterwegs sind und wir meistens 45-60 Minuten unterwegs sind, stürze ich also von der Schule nach Hause, esse etwas und hetze zum Bus. Der Busfahrer kennt mich schon und wir sind wohl beide erfreut uns wiederzusehen :D. Nachdem ich zögerlich meine Frage stelle, wann denn der letzte Bus nach Hause geht, überrascht er mir etwas verwundert, da sonst nicht mehr als „hola, gracias & chao“ von mir zu hören war. Wir kommen pünktlich in Puerto Varas, sodass ich sogar heute mal fünf Minuten zu früh dran bin. Tee und Kekse warten schon auf mich und ich freue mich auf einen gemütlichen Lernnachmittag. Aber die Rechnung ging nicht ganz auf – ich erinnere mich an meinen Plan, den ich bekommen habe und verdränge, dass am Schluss für die Stunde „Practico en la ciudad“ angesetzt war. Nach einer Kaffeepause soll ich mein Heft holen und mit Alex in die Stadt gehen. Ohje… Jeder, der mich etwas besser kennt, weiß wie furchtbar gerne ich fremde Menschen anspreche und dann auch noch einer anderen Sprache.. Ganz kurz flammt ein Funke Hoffnung auf, dass ich nur mit Alex sprechen muss und er mir warum auch immer ein bisschen etwas von Puerto Varas zeigt. Fehlanzeige. Dann geht auch schon mein „Donde esta…“ Fragemarathon los. Wo ist das Casino? Wo ist die Polizei? Wo ist der Supermarkt? Natürlich darf ich auch ins Polizeirevier hinein und einen Polizisten fragen – yay. Positiv konnte ich dadurch erfahren, wie nett und hilfsbereit die Chilenen sind. Eine Frau verließ sogar ihren Kiosk und ging mit mir ein Stück, um mir die nichtvorhandene Bibliothek zu zeigen :D. Selbst die Leute, die gehetzt rumgerannt sind und sich meiner Frage unterziehen mussten, blieben stehen. Kein „ich hab keine Zeit“, wie man es wahrscheinlich in Deutschland öfter als Antwort hören würde. Deshalb ist es irgendwie gar nicht so schlimm, dass heute mein Spanischkurs ausfällt, denn – wer errät es?
Ja sichi, für die nächsten zwei Einheiten, die am Plan stehen, sind auch praktische Übungen vorgesehen.
Ich schlenderte die Straße runter, der Bus kommt ja meistens sowieso etwas später – da sehe ich ihn losfahren. Zwei Männer vor mir wollen den Bus auch erreichen – und was macht man? Dem Busfahrer nett zuwinken, laufen und schon hält er für einen an :). Ganz vorne, neben dem Busfahrer, war sogar noch ein Platz frei, zu dem mich die Männer gleich hinschoben, obwohl sie auch bis nach Frutillar fahren mussten :). Am Schluss sitze ich also wieder alleine mit dem Busfahrer im Bus, der mich auch schon von der letzten Woche kennt und wir versuchen uns tatsächlich zu unterhalten und es geht! Und zu meinem Glück muss ich nicht zwei Straßen entfernt von dem Haus, in dem ich wohne, aussteigen – nein! – nett, wie er ist der Herr Busfahrer, fährt er mal einfach weiter und lädt mich direkt vor der Haustüre ab. Das ist doch mal Service :).

Bis demnächst!

..achja, der Frühling kommt! Langsam fängt alles an zu blühen, es gibt Spargel und meine ersten Erdbeeren hatte ich auch schon :).

5 Kommentare

  1. Dein Spanisch macht ja Riesenfortschritte und es scheint ja alles sehr, sehr schoen zu sein. Hat mir viel Spass gemacht, den kurzweiligen Bericht zu lesen. Hasta pronto!!

  2. Tolle Nachrichten aus Chile! Sollte ich versuchen unseren Stadtbus bis zum Benediktenweg 3 zu lotsen? Bei uns beginnte der Herbst mit Gewitter und Sturmböen. Schöne Grüße Mutter

  3. Na das klingt ja ziemlich Klasse. Wie verwöhnt du doch wirst ;D
    Ich wünsche dir weiterhin so viel Freude in Chile 😀

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