Nachdem wir am 26. Dezember in Puerto Natales ankamen, machten wir gleich unseren Einkauf für unsere 5-Tages-Tour durch den Nationalpark Torres del Paine. Nach einer Info-Session in einem anderen Hostel fühlten wir uns auf jeden Fall bereit für den Trip . Dort konnte man auch gleich Dinge ausleihen, wie Zelt, Campingkocher etc. Zurück im Hostel ging es los mit packen. Inga hatte 13 kg und ich 10 kg zu tragen. Zum Abendessen genossen wir ein letztes mal für ein paar Tage eine Gemüsepfanne und Bier .
Tag 1 – 27.12.
Um 7:30 Uhr starteten wir mit dem Bus von Puerto Natales zum Nationalpark. Nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten (dank meiner chilenischen ID statt 18.000 nur 5.000 Pesos – yay!), bekamen wir noch ein Informationsvideo mit den Regeln gezeigt. Von dort aus ging es weiter zum Lago Pehoé. Nach einer Wartezeit von einer Stunde konnten wir dann mit der Fähre zu unserem Startpunkt fahren.
Vom Refugio Paine Grande gingen wir los zu unserem ersten Campingplatz, dem Refugio Grey. 11,5 km mit Sicht auf den Gletscher Grey.
Für den ersten Campingplatz mussten wir zahlen – es gibt auch Campingplätze, an denen man umsonst campen kann, allerdings muss man dann auf ein paar Dinge verzichten – später mehr. Der Campingplatz war wirklich schön, es gab Bäder für Männer und Frauen und einen geschlossen Raum, in dem man kochen konnte.
Glücklich setzten wir unsere Rucksäcke ab, bauten das Zelt auf und entschieden uns noch weiter hochzulaufen zu einem Aussichtspunkt, wo man noch näher dran ist.
Nach weiteren zwei Stunden waren wir zurück und genossen erst einmal eine heiße Dusche und dann unser Abendessen. Dabei kamen wir ins Gespräch mit ein paar Jungs aus Santiago, die für 8 Tage im Park sind, nur mit dem Unterschied, dass jeder 24-26 kg mit sich rumschleppt.. Beim Anblick ihres Abendessens merkte man auch schnell warum – Thunfischdosen, Paprika im Glas, wer weiß was die alles dabei hatten.
Die Nacht war relativ angenehm, allerdings wachte ich vom Regen, der aufs Zelt prasselte auf. Wir mussten dann auch gleich feststellen, dass das Zelt nicht ganz dicht ist – aber huift ja ned.
Tag 2 – 28.12.
Im Regen starteten wir dieselbe Strecke zurück zum Refugio Paine Grande. Die Strecke war zwischendrin anstrengend, da man über ein paar Felsen musste, was der Regen nicht einfacher machte (und das Gewicht am Rücken). Die Landschaft allerdings zeigte dich durch den Regen und den Nebel und die Wolken irgendwie mystisch, dass man sich wie in Herr der Ringe vorkam .
Am Refugio Paine Grande machten wir dann Mittagspause und gingen dann weiter zum Campingplatz Italiano – 7,5 km. Ankommen – anmelden – Zelt aufstellen – Tee trinken – essen – schlafen.
Dieser Campingplatz war kostenlos, was bedeutete, dass es nur eine halb offene Holzhütte zum kochen gab und diese war einfach zu klein für die ganzen Leute. Also gingen wir recht früh zum schlafen, da es auch kalt war. Aber es gab sogar Toiletten!
Tag 3 – 29.12.
Angenehm starteten wir den Tag mit dem Wissen, dass wir zum Aussichtspunkt hoch ohne Rucksäcke laufen können. Wir packten soweit es ging, ließen das Zelt stehen und machten uns auf den weg zum Mirador Británico – 10 km hin und zurück. Dieser Weg gefiel mir rückblickend am wenigsten. Er zieht sich lange durch Waldstücke und hat viele Steigungen und Steinwege, die einem das Gehen erschweren. Von oben hatten wir allerdings eine 360 grad Aussicht!
Nach einer Verschnaufs- und Essenspause hatten wir nur noch 5 km zum nächsten Campingplatz, los Cuernos, wo wir uns schon auf eine warme Dusche freuten. Dies war wieder ein Campingplatz, bei dem man zahlte. Wir stellten leider zu spät fest, dass man auch im Refugio hätte Duschen dürfen.. Draußen hab es nur zwei Duschen und zwei Toiletten für die Camper, was eindeutig zu wenig ist und besonders sauber war es auch nicht. Was schön war, war der Kochraum, der groß genug war, dass so ziemlich alle Platz fanden. Hier gönnten wir uns ein Bier, dass wir bei Sonnenschein auf der Terrasse genießen konnten und zum Essen gab’s noch eine Flasche Wein.
In der Nacht wachte ich oft auf, weil es so kalt war und ich einfach nicht wusste, wie ich mich hinlegen sollte, da alles unbequem war. Ab diesem Tag schmerzten auch meine Knie von dem vielen hoch- und runtersteigen am Morgen.
Tag 4 – 30.12. – 20 km
Nach einem großen Frühstück für einen großen Tag starteten wir vom los Cuernos zum Refugio Chileno, wo wir unsere Mittagspause machten.
Von dort aus ging es hoch zu unserem letzten Campingplatz, Campamento Torres, der wieder umsonst war. Wir hatten an diesem Tag soviel Glück mit dem Wetter, dass wir uns entschieden noch am Abend hochzugehen zum Mirador Torres, da definitiv freie Sicht sein wird. Der letzte Anstieg, aber es hat sich gelohnt!
(Viele haben das Pech schlechtes Wetter zu haben und nichts zu sehen.)
Ich entschloss noch am Abend, dass ich am nächsten Morgen nicht aufstehen werde, um den Sonnenaufgang oben zu sehen – meine Knie hassten mich sowieso schon. Es war eine gute Entscheidung noch a m Abend hochzugehen, da es in der Nacht anfing zu regnen und man oben nichts sehen konnte.
Tag 5 – 31.12.
Wach vom frieren und vom nicht wissen, wie man sich noch hinlegen könnte, ohne, dass es unbequem ist, gingen wir schon früh los, um uns aufzuwärmen. Nur noch 8 km zum Hotel Las Torres – von dort aus brachte uns ein Shuttle-Bus zum Eingang des Parks und um 14:30 Uhr ging’s zurück nach Puerto Natales.