Durch Teeplantagen wandern, am Ufer des Westsees promenieren, Kaffeetrinken, Museumsbesuche, immer-heißes-Wasser-haben und ein frisches Lüftchen auch – in Hangzhou (sprichwörtlich Chinas „Himmel auf Erden“) und Shanghai erlebte ich zwei wunderbare, entspannende Wochen. Nach einer 10-stündigen Fahrt mit dem Nachtzug aus Wuhan quer durch das Land, meinte ich, mich an der Ostküste Chinas in einem anderen Land wieder zu finden.
Erstes Reiseziel war Hangzhou. Aus den Tempelanlagen genossen wir bei Sonnenuntergang den Blick auf die Stadt, bei Dunkelheit die Aussicht auf Skyline und beleuchte Pagoden über den schwappenden See. Außerdem gönnten wir uns gleich am ersten Abend einen köstlich süßen Klebreis mit Mango und Kokosnussmilch! Es war das erste himmlisch leckere Dessert, auf das in den kommenden zwei Seminarwochen in Hangzhou und Shanghai noch viele weitere folgen würden. Da gab es zum Beispiel eine Gingerbread-Latte, die beinahe eine vorweihnachtliche Stimmung aufkommen ließ, ein Stück Karrotten-Nuss-Kuchen oder einen warmen Milchtee. Darauf hatte ich viel zu lange verzichten müssen!
Ein Glück war es also, dass wir uns dazu entschlossen hatten, schon ein Wochenende in Hangzhou zu verbringen, bevor das „Kulturweit“-Zwischenseminar starten würde. So hatten wir genug Zeit, um die Umgebung rund um den Westsee zu erkunden, uns an den Luxus einer funktionierenden, wärmenden Klimaanlage zu gewöhnen und auch ein tolles Hostel zu bewohnen. Holzstockbetten, Hazelnut-Latte und Zähneputzen im Freien, in diesem abenteuerlichen Hostel fühlten wir uns pudelwohl!
Die Unterkunft unseres Zwischenseminares lag hingegen urbaner, die Busverbindungen waren jedoch gut, und am wichtigsten wurden für uns sowieso die vielen kleinen Restaurants der Umgebung, in denen wir täglich ein chinesisches Festmahl erleben konnten. Es war schön, nach langer Zeit einmal wieder bekannte Gesichter zu treffen, sich über all das auszutauschen, was China uns bisher so geboten hat und zusammen zu erleben, worüber wir auf dem Vorbereitungsseminar nur spekulieren hatten können. Sei es beim Essen oder einem Besuch des Hangzhouer Nachtmarktes (Foto). Es galt auch, neue Reisepläne zu schmieden, Motivation in den Seminaren und der Freizeit zu tanken, oder einfach ein bisschen Abstand zu finden.
Und als die Woche in Hangzhou schon wieder viel zu schnell vorüber war, ging es weiter nach Shanghai. Obgleich ich mir viele Gedanken über all die Projekte machte, die parallel in Wuhan ohne mich vorbereitet werden mussten, und ständigen Emailkontakt erforderten, ließ ich mich auch auf diese Stadt ein, eine ebenfalls andere Welt Chinas, die ich mir bunter nicht hätte vorstellen können (ein Artikel folgt).
– Hier geht’s weiter zur Fotogallerie der Seminarwoche in Shanghai und in Hangzhou.