Archiv der Kategorie: Gesellschaft

Über die Gesellschaft, in der ich gerade lebe

Es wird nicht besser in Mazedonien.

Die Busfahrt nach Ohrid in Mazedonien verbrachten Anti und ich etwas zusammengequetscht auf dem Beifahrersitz eines Minibusses, dessen Faher uns gut gelaunt auf die Features des bulgarischen Hinterlandes aufmerksam machte (Regenbögen, Berglandschaften, Esel am Straßenrand), während aus dem Radio kaum nervige Balkanmusik dudelte.
Als am Grenzübergang die erste Businsassin nicht nach Mazedonien eingelassen wurde (ein bisschen Verlust ist immer) und ein Großteil der anderen Mitfahrer in der Hauptstadt Skopje ausstiegen, konnten wir den lieblichen Klängen gottseidank entfliehen und uns für die restlichen Stunden auf der Rückbank ausstrecken.
Die Leute, die noch nie etwas von dem See und der gleichnamigen Stadt Ohrid gehört haben, kann ich beruhigen: Ich kannte es vorher auch nicht. Tatsächlich ist Ohrid aber wunderschön und ich empfehle jedem einen Besuch!

Der See wird bis zu 300m tief und ist einer der ältesten Seen der Welt. Umgeben ist er von hohen mazedonischen und albanischen Bergen. Das türkis-blaue, kühle Wasser ist unglaublich klar – es macht so viel Spaß, darin zu schwimmen, zu tauchen und auf den viele Meter unter einem liegenden Grund zu blicken.
Auch die Stadt Ohrid hat mir sehr gefallen. An jeder Ecke befinden sich kleine Kirchen, die Schönste steht auf einer Klippe direkt über dem See. Die alten schnuckeligen Häuser sind direkt ans Wasser gebaut, außerdem gibt es in der Altstadt noch ein altes Amphitheater und eine Festung. Und: In Ohrid wachsen Kiwis!
Dies alles bekamen wir dank Connections zu den Locals aus erster Hand gezeigt. Die Mutter von Anti hat nämlich eine Arbeitskollegin, die ursprünglich aus Mazedonien kommt und noch eine Menge Familienangehörige dort hat. Aufgrund der daraus resultierenden quasi geschwisterlichen Beziehung zwischen uns und irgendwelchen Cousins dieser Arbeitskollegin war natürlich klar, dass wir rund um die Uhr (ungefragt) von diesen betreut wurden.

Wir bekamen also eine Stadtführung, eine Menge Getränke ausgegeben, Tipps zu den besten Badeplätzen und eine Einführung in das Ohrider Nachtleben, bevor wir überhaupt nach irgendwas dergleichen fragen konnten. Ich glaube ich habe noch nie so hilfbereite, gastfreundliche und übereifrige Menschen kennengelernt wie die Jungs in Ohrid.
Wie überall im Balkan scheint man in Mazedonien ein bisschen lascher mit Gesetzen umzugehen als im regelliebenden Deutschland. Anschnallen ist grundsätzlich Quatsch und der Fahrer trinkt beim feiern gehen fleißig mit, woran sich sein Beifahrer, ein Polizist, nicht stört. Dank unserer mazedonischen Kumpels mussten wir dafür in den Clubs weder anstehen noch Eintritt bezahlen, und falls es einen Dresscode gab (wie die abenteuerlich kurzen Kleider, tiefen Ausschnitte, hohen Schuhe und die Menge an Schminke pro Quadratzentimeter Haut suggerierten), wurde bei uns auch ein Auge zugedrückt.
Da man in hohen Schuhen bekanntlich nicht gut tanzen kann (das aufgestylte Partyvolk stand lieber in der Gegend rum und schlürfte seine Cocktails) und uns Tanzen zu Balkanmusik ein bisschen schwer fiel (ich habe es aber versucht!) wurde es kein allzu langer Abend.
Dafür erwartete uns einen Tag später ein anderes, mehr oder weniger spannendes Ereignis: Das Finale der Fußball-WM! Wir schauten es in einer halbleeren Kneipe in Begleitung von 2 Amerikanern, die während des Spiels einschliefen. Das war der einzige Moment auf unserer Reise (und wahrscheinlich sogar der einzige Moment während meines Jahres im Ausland), an dem ich mich plötzlich ganz doll nach Deutschland zurückwünschte. Ich bin zwar wirklich kein Fußballfan, aber der euphorischen, gemeinschaftlichen Stimmung und den ganzen Straßenpartys habe ich sehr hinterhergetrauert.
Ansonsten machten wir noch einen Bootsausflug zum Kloster auf der anderen Seite des Sees und hingen mit Freunden, die wir noch aus dem Hostel in Sofia kannten, rum.

Hostelbekanntschaften und -unterhaltungen sind ein merkwürdiges Phänomen: Man betritt einen Raum voller fremder Menschen, die von überall her kommen, und eine Viertelstunde später hat man das Gefühl, unter Freunden zu sein. Die Gespräche sind einfach: Wo warst du schon? Wo gehts als nächstes hin? Wie fandest du das-und-das? Man freut sich, Menschen getroffen zu haben, die in derselben Situation sind wie man selbst, die dieselben Orte bereist haben, ähnlich denken und ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Lustiger, oberflächlicher Smalltalk, der immer und überall gleich ist, egal, ob man sich in Istanbul, Bukarest, Ohrid oder Sofia befindet. Ich bin froh, in Ohrid nicht nur in der kleinen isolierten Welt der Backpacker gelebt zu haben, sondern dank unserer mazedonischen Bekannten auch etwas vom Leben der Einheimischen mitgekriegt zu haben – selbst wenn es nur die Beobachtung war, dass Mazedonier ständig am Handy hängen und irgendwie alle mit allen verwandt sind.

Mit diesen Gedanken endet mein Kalendereintrag für den letzten Tag in Ohrid, den ich verfasste, bevor ich, abermals im Bus, auf den holperigen Straßen Albaniens, in einen unbequemen Schlaf fiel. Und genauso endet auch dieser Bericht. Nächste Station: Montenegro.

Eins noch: Die Überschrift ist eine Art Insider. Natürlich fand ich Mazedonien super. Auf seine mazedonische Art hätte unser Aufenthalt nicht besser werden können. Danke an alle, die dazu beigetragen haben!

Eine Ex-Jugoslavien-Reise, Teil 1: Ljubljana / Zagreb

Wir wollten nach Sarajevo und wir wollten nach Belgrad, das hatten Aliena und ich uns vorgenommen. Eine Freundin von Aliena, die auch Mascha heißt, auch ein FSJ in Ungarn macht und, jetzt kommt der Höhepunkt aller Gemeinsamkeiten, auch harte Kontaktlinsen besitzt!, schloss sich unserer Reisegemeinschaft an. Mir eine Woche freizunehmen war kein Problem, dafür gab es eine Menge andere Dinge, die versuchten, uns von unserer Reise abzuhalten. Keine vernünftigen Zugverbindungen, keine seriöse Auskunft im Internet. Schneechaos, zusammenbrechende Stromversorgung. Demonstrationen, brennende Regierungsgebäude.

Wir ließen uns von alldem nicht abhalten und machten uns auf den Weg. Wir haben unglaubliche Orte gesehen, verrückte Dinge erlebt und Menschen getroffen, wir haben viel Zeit in verrauchten Zügen und stickigen Bussen verbracht, und wir haben so viel Neues gelernt. Und jetzt von vorne:

Weil man Sarajevo irgendwie nur über einen Zug von Zagreb aus erreichen kann, beschlossen wir, diesen Riesen-Umweg halbwegs sinnvoll zu nutzen, um uns Ljubljana, die 1 1/2 Stunden von Zagreb entfernt liegende Hauptstadt von Slowenien, anzuschauen. Dort wollten wir das Wochenende verbringen, Sonntag abend nach Zagreb fahren und dort am nächsten Morgen den Zug nach Sarajevo nehmen.

Ich startete die Reise mit gemischten Gefühlen. Erst einmal war ich ziemlich aufgeregt, weil ich den ersten Teil der Fahrt ganz alleine durchstehen musste, außerdem hatten mir am Tag der Abfahrt noch 3 Lehrer davon abgeraten, jetzt nach Ljubljana zu fahren (Nachrichten vom Vortag: „Schneechaos: Ein Viertel aller slowenischen Haushalte ohne Strom, zahlreiche Straßen nicht passierbar, Bahnstrecken sind dicht“) und ich befürchtete, überhaupt nicht anzukommen. Doch überraschenderweise klappte alles reibungslos: Gegen 23.45 Uhr kamen wir am Freitag den 07.02. pünktlich im voll-elektrisierten Ljubljana an. Der Schnee war genauso schnell geschmolzen, wie er ein paar Tage vorher aufgetaucht war.

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Den nächsten Tag starteten wir mit einer Free Walking Tour durch das kleine, schnuckelige und leider ziemlich regnerisch-nasse Ljubljana. Die Altstadt erinnert mit ihren vielen historischen Bürgerhäusern und hübschen kleinen Kirchen sehr an Österreich, alles wirkt ordentlich restauriert und gepflegt. Durch die Stadt fließt der kleine Fluss Ljubljanica, über den gefühlt eine Millionen süße schmale Brücken führen. Am Ufer des Flusses stärkten wir uns nach der Tour in einem Café, danach machten uns auf den Weg zur Burg von Ljubljana, die auf einem Hügel direkt an die Altstadt angrenzt. Der Weg zur Burg war kurz, aber recht abenteuerlich: Wir mussten über ziemlich viele umgestürzte Bäume klettern, die den Schneesturm ein paar Tage vorher nicht überlebt hatten und nun den Weg blockerten. Auf dem höchsten Turm der Burg angekommen bot sich uns ein wahnsinniger Ausblick: Wir befanden uns jetzt über dem Nebel, der die Stadt in graue Matsche hüllte, und sahen auf einmal die beeindruckenden Berge, die Ljubljana umgaben.

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Abends beschlossen wir, uns das Metelkova-Viertel anzugucken, ein ehemaliger Kasernenkomplex etwas abseits der Altstadt, der über die Jahre von Künstlern bewohnt und gestaltet wurde und in dem sich mehrere Bars und Clubs befinden. Es war nicht ganz einfach, den Gebäudekomplex zu finden und wir stolperten eine Weile planlos über dunkle Innenhöfe und an graffiti-besprühten, halb zerfallenen Gebäuden vorbei, bis wir das bunt bemalte, von allerlei merkwürdigen Skulpturen umringte Metelkova-Viertel fanden. Dort tranken wir Bier in einer ziemlich abgefuckten Bar und lernten eine Menge Slowenen kennen, die sich alle untereinander zu kennen schienen, die alle unbedingt mit uns reden wollten und die alle durchgehend am Kiffen waren. Sogar die Barkeeper. Das darf man da wohl.

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Am nächsten Tag trafen wir uns mit Patricia, der Kulturweit-Freiwilligen aus Ljubljana, auf einen Kaffee, besichtigten das Museum für moderne Kunst und machten uns dann im strömenden Regen auf den Weg zum ebenfalls im strömendem Regen liegenden Zagreb. Dort wartete das nächste Problem auf uns: In Sarajevo, unserem nächsten Reiseziel, war laut Medien am Wochenende der „bosnische Frühling“ ausgebrochen, und zwar leider nicht auf das Wetter, sondern auf die politische Situation bezogen: Demonstrationen und Proteste gegen die korrupte Regierung, die Armut und die Massenarbeitslosigkeit hatten  zu brennenden Gebäuden und Polizeieinsatz geführt. imm008_7_1024Die Sarajevo-Freiwillige sahen die Lage zwar eher gelassen („Hier hat halt gestern ein bisschen was gebrannt, aber ihr müsst euch ja nicht unbedingt gleich das Regierungsgebäude angucken“), aber bei meinen Mitreisenden samt Eltern setzte aufgrund der Ereignisse eine leichte Panik ein. Ich fand das Ganze irgendwie eher aufgeregend und nach längeren Diskussionen beschlossen wir schließlich über kroatischen Ćevapčići und Pallatschinken, dass wir unsere Reise am nächsten Morgen trotz Demos fortsetzen würden.

Nach einer kurzen Tour durch das nächtliche Zagreb kuschelten wir uns, etwas nervös beim Gedanken an die nächsten Tage, in unsere Hostelbetten.

Leider sprengt das, was wir in Sarajevo und Belgrad erlebt haben, den Rahmen dieses Blogeintrags, und weil ich meine Leser nicht mit Monster-Einträgen überfordern möchte mache ich jetzt erstmal Schluss und erzähle den Rest im nächsten Eintrag. Nur so viel: Trotz Randale und Landminen sind alle Beine noch dran.

Fortsetzung folgt!

Rumänien.

Es gibt Neues, und davon viel zu viel. In den 3 Wochen, die seit meinem letzten Blogeintrag vergangen sind habe ich einen Studentenball besucht, an einem Sankt-Martins-Zug teilgenommen, der nicht draußen sondern in der Schulturnhalle stattfand, ich habe an Hörverstehensübungen für deutsch-lernende Studenten mitgewirkt, indem ich Texte über Dickdarmkrebs vorgelesen habe und dabei aufgenommen wurde, ich wurde auf einer Feier als neues Mitglied des Lehrerkollegiums eingeweiht und ich habe eine 10-tägigige, aufregende und sehr schöne Rumänien-Reise plus Zwischenseminar hinter mir. Darum soll es in diesem Bericht gehen.

Unser Zwischenseminar fand vom 18. bis zum 22. November in Sibiu, Rumänien, statt.

Sibiu trägt den deutschen Namen Herrmannstadt und liegt in der Region Siebenbürgen, auch Transsilvanien genannt – da wo Dracula wohnt also. In der gesamten Gegend haben sich im Mittelalter deutsche Bauern angesiedelt, weshalb die meisten Städte zusätzlich zum rumänischen auch einen deutschen Namen tragen. Weil Siebenbürgen bis 1918 zu Ungarn gehörte, gibt es auch noch eine ungarische Minderheit und ungarische Städte-Bezeichnungen – und jede Menge Ungarn, die Siebenbürgen immer noch als Teil ihres Landes ansehen.

Das Wochenende vor dem Zwischenseminar wollte ungefähr die Hälfte der Freiwilligen in Brasov [Kronstadt / Brassó] verbringen – die Strecke von 720km legten wir Pécsis in einer beeindruckenden Zeit von 11 Stunden mit dem Zug zurück. Freitag nachmittag ging es zuerst nach Budapest, dort stiegen wir um in den Zug nach Bukarest, nervten das gesamte Zugabteil mit unserem Gequatsche, zeigten unsere Pässe den ungarischen und rumänischen Grenzbeamten, stellten unsere Uhren eine Stunde vor, schliefen ein – und wachten am nächsten Morgen auf umgeben von dichtem Nebel, Nadelwäldern, hohen Bergen und bitterarmen Dörfern.

In Brasov angekommen empfing uns das rumänische Verkehrssystem gleich von seiner besten Seite: Unsere Frage nach Bustickets ins Stadtzentrum blieb aufgrund fehlender Rumänisch-Kenntnisse leider unbeantwortet und nachdem wir mit Hilfe eines älteren, deutsch-sprechender Mannes schließlich doch Tickets erwerben konnten erfuhren wir, dass aufgrund einer Demonstration momenten weder Busse noch Taxis fuhren – dann eben laufen.

Im Hostel wurden wir von den Freiwilligen aus Rumänien empfangen, die wir schon vom Vorbereitungsseminar im September kannten. Zusammen besichtigten wir das mittelalterliche Stadtzentrum mit seinen Sehenswürdigkeiten:

  • Die riesige, etwas bedrohlich wirkende „Schwarze Kirche“, die aufgrund eines Stadtbrand im Jahre 1689 so heißt. Dieser zerstörte große Teile der Stadt, nur die rußgeschwärzten Außenmauern der Kirche blieben bestehen.
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  • Den Weißen und den Schwarze Turm, beide Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Von den etwas erhöht stehenden Türmen hatten wir einen super Ausblick auf das Stadtzentrum.
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  • Der „Brasov“-Schriftzug im Hollywood-Design, der auf dem steilen Berg am Rand der Altstadt angebracht ist und von dem sich uns ein noch besserer Ausblick über die gesamte Umbegung bot.
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Der Samstag begann ziemlich früh mit dem ultimativen Touri-Programm. Um 9 Uhr holte uns Vlad, unser Guide für den Tag, ab und brachte uns zu einem Minibus, mit dem wir in den folgenden 10 Stunden 2 Schlösser, eine Bauernburg und eine Tropfsteinhöhle abklapperten. Besonders stolz waren wir nicht auf den Omi-Rundreise-Style, aber anders hätten wir die ganzen Sehenswürdigkeiten wohl nie an einem Tag erreicht.

In Serpentinen ging es durch die felsigen Karparten zum Schloss Peles, dessen spitze Türme über die Kronen der Nadelbäume ragen, die das Schloss umgeben.

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Unsere nächste Station, das Schloss Bran, wird den Touristen als Draculaschloss präsentiert und sieht auch so aus – steinig, verwinkelt, auf einem Felsen gelegen und umgeben von hohen Bergen. Der historische Vlad III Drăculea, der als Inspiration für den Dracula-Roman diente, soll allerdings nur zwei Wochen auf dem Schloss gelebt haben, erzählte uns unser Vlad.

Den Abschluss unserer Fahrt 2_1_1024bildete die Besichtigung einer Tropfsteinhöhle und die daneben auf einem Bergliegende Bauernburg, die 1215 vom Deutschen Orden erbaut wurde und seitdem nur einmal eingenommen wurde. Dort gönnten wir uns den ersten Glühwein des Jahres und bewunderten im Licht der Abendsonne den Blick über Berge, Wälder und Täler – Rumänien ist SO schön!

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Montag ging es dann weiter nach Sibiu – doch das war leichter gesagt als getan. Wir hatten zwar schön ordentlich Plätze für den Bus um 11 Uhr reserviert, allerdings interessierte das weder den Busfahrer noch die Leute, die sich schon auf den Sitzplätzen breit gemacht hatten. Der Bus verließ also ohne uns den Bahnhof – und parrallel dazu verließ das Portemonnaie meiner Mitfreiwilligen seine Besitzerin. Das Chaos war perfekt.

Glücklicherweise wurde dank eines hilfsbereiten Rumänen wenigstens das Busproblem gelöst: Wir fanden einen Bus, in dem wir halb stehend, halb sitzend bei gemütlichen 30°C Innentemperatur alle Platz fanden. Dem weiblichen Teil der Truppe wurden sogar Sitzplätze auf dem Schoß von beleibten, nach Zwiebeln, Bier und Tabak duftenden Rumänen angeboten – diese Gastfreundschaft!

Mit nur einer Stunde Verspätung kamen wir schließlich in Sibiu an, wo wir bereits von den beiden Trainerinnen, den Bulgarien-Freiwilligen und diversen Hunden, Katzen und Schafen empfangen wurden, die auf dem Seminargelände hausten.

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Die 5 Tage in Sibiu vergingen verdammt schnell. Gespräche über unsere Probleme und Herausforderungen in den Einsatzstellen, ein Crashkurs in Rumänisch, Diskussionen über die Zigeuner-Problematik mit dem Berater des Romakönigs, eine Stadtführung durch die Altstadt Sibius und das Finden des eigenen Freiwilligenprojekts standen auf dem Programm. Abend wurde in verrauchten Kneipen billiges rumänisches Bier und Palinka getrunken, Sibius Nachtleben unsicher gemacht und Gespräche geführt, die uns als Gruppe ganz schön zusammenwachsen ließen. 😉

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Das folgende Wochenende verbrachten Jacqueline, Ann-Kathrin und ich in Cluj-Napoca [Klausenburg, Koloszvár], der zweitgrößten Stadt Rumäniens, die durch viele tolle Bars und irgendwie heruntergekommene, aber wunderschöne historische Gebäude einen ganz eigenen Charme besitzt.

 Zurück ging es schließlich mit einem Bus, nachdem wir feststellen mussten, dass der Zug, den wir uns ausgeguckt hatten, nicht existiert – aber nach einer Woche in Rumänien konnte uns das nicht mehr schocken.

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Etwas melancholisch und wehmütig war ich also wieder zurück in Pécs und zurück im Schulalltag – dabei wäre ich am liebsten sofort weitergereist und hätte alle Freiwilligen besucht, die ich auf dem Zwischenseminar besser kennengelernt habe. Doch es tut auch gut, nach den ganzen Abenteuern wieder Zuhause zu sein. Ein Zuhause, das sich auch wirklich so anfühlt.

Schule / Ferien.

Vertretungsstunde in einer 10. Klasse, Aufgabe: Arbeitsblatt mit Übungen zur Passivbildung besprechen. Schüler, die morgen eine Arbeit in genau diesem Thema schreiben. Kein Problem für die Muttersprachlerin, sollte man meinen. „Im Krankenhaus darf man nicht rauchen“ wird zu „Im Krankenhaus darf nicht geraucht werden“ und aus „Das Konsulat hat mir das Reisevisum ausgestellt“ wird „Mir ist vom Konsulat ein Reisevisum ausgestellt worden“. Soweit kein Problem. Bei „Der Arzt hat dem Patienten nicht mehr helfen können“ wird es jedoch kompliziert. Nachdem ich den Satz „Dem Patienten hat vom Arzt nicht mehr geholfen werden können“ mit Überzeugung für falsch befunden habe, regen sich in der Klasse Proteste. Das hätten sie aber so gelernt. Ich bin verwirrt. Was ist mit „Dem Patienten konnte nicht mehr geholfen werden“? Klingt doch viel richtiger. Die Lehrerin meint, das ist „Küchendeutsch“, wird mein Vorschlag von den Schülern runtergemacht, der Satz steht dann nämlich in der falsche Zeit. Jetzt fangen sie an, mich über Perfekt und Präteritum zu belehren. Gottseidank ist die Stunde bald zuende und die Küchendeutsch sprechende Muttersprachlerin verlässt den Raum etwas durcheinander im Kopf. Und sowas auch noch am ersten Schultag.

Hier waren nämlich letzte Woche Herbstferien, und diese wurden mir mit einem Besuch meiner Familie versüßt. Stolz konnte ich ihnen mein neues Zuhause zeigen, das meine Mutter als „schön, aber ein bisschen schmuddelig“ befand, „und die Fenster solltest du auch mal putzen!“, wir bestiegen einen kleinen Berg am Stadtrand, auf dem sich eine süße kleine Kapelle und eine gruselige Jesusfigur am Kreuz befindet, und wir gingen essen, ohne dass ich irgendetwas bezahlen musste – Familienbesuche sind super!

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Da meine Familie mit dem Auto gekommen war, konnten wir auch die Umgebung um Pécs herum erkunden. Im Vergleich zu den kleinen verschlafenen Dörfern im Umland kommt mir Pécs jetzt wie eine richtige Metropole vor.

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Schließlich waren wir noch ein paar Tage am Balaton auf der Halbinsel Tihany. Weil Nebensaison war, schienen die Dörfer und Städte um den Balaton herum total ausgestorben – um 7 Uhr abends waren die liebevoll sanierten, von kleinen Restaurants und Geschäft gesäumten Straßen und Plätze, die im Sommer von unzähligen Touristen bevölkert werden, wie ausgestorben. Einmal waren wir um 5 Uhr nachmittags essen (eine ungewöhnliche Zeit, ich weiß), und als wir um kurz nach 6 wieder aus dem Restaurant traten, wurden hinter uns Türen geschlossen und Fensterläden runtergeklappt – es wurden wohl keine Gäste mehr erwartet.

Trotzdem (oder gerade deswegen?) fand ich es am Balaton total schön. Wir haben eine lange Wanderung auf der unter Naturschutz stehenden Halbinsel gemacht (kleine Seen, Schilf, Berge, Klippen, Bäume und Boden voller bunter Blätter) und schwammen in einem Nebensee des Balatons, der aufgrund einer heißen Quelle durchgehend Temperaturen von 25 bis über 30°C aufweist.

Und dann waren die Ferien auch schon wieder zuende.

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Am 23. Oktober, in der Woche vor den Herbstferien, war ungarischer Nationalfeiertag aufgrund eines Volksaufstandes im Jahre 1956. An diesem Tag protestierten viele Ungarn gegen das kommunistische System und die Unterdrückung durch die sowjetischen Besatzungsmacht. Der Protest endete jedoch blutig und der Freiheitskampf der Ungarn wurde durch den Einsatz der sowjetischen Armee unterdrückt und beendet.

Am Tag vor dem Nationalfeiertag fand daher eine kleine Feier in meiner Schule statt, in der das Geschehene schauspielerisch nachgestellt wurde. Auch die traurig und schwergängig klingende Nationalhymne wurde gesungen. An diesem Tag habe ich das erste Mal etwas von der Melancholie und Depression gespürt, die dem ungarischen Volk aufgrund seiner vielen verlorenen Kriege, der Unterdrückung und Dezimierung durch andere, und nicht zuletzt aufgrund seiner Armut- und Wirtschaftsprobleme nachgesagt wird.

Oder auch aufgrund der Dunkelheit. Diese bricht mittlerweile immer schon gegen halb 5 Uhr nachmittags ein, und Lehrerkollegen haben mich vorgewarnt, dass es hier im Dezember schon um 4 Uhr stockduster ist. Na super.

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Jetzt noch einige völlig unzusammenhängende Beobachtungen, die ich in den letzten Wochen machen konnte. Diese Beobachtungen sind subjektiv und können daher nicht verallgemeinert werden.

  1. In Ungarn knutscht man in der Öffentlichkeit. Immer und überall. Entweder die Leute finden das cool oder sie haben keinen Ort, an dem sie ungestört rumknutschen können, das habe ich noch nicht herausgefunden.
  2. Überall gibt es Sauerrahm, aber nirgendwo gibt es Sahne.
  3. Es ist super, jeden Tag in einer 1. Klasse im Unterricht mitzuhelfen: Ständig hat jemand Geburtstag und es gibt Muffins, Kuchen und Torte. 
  4. Wenn Ungarn etwas megacool finden sagen sie nicht megacool sondern kürbiscool.
  5. Ungarns geringe Größe lässt sich super durch möglichst umständliche Wegstreckenführung im öffentlichen Personenverkehr kompensieren – dachten sich die Chefs von Bus und Bahn und lassen eine Strecke von 130 km 4 1/2 Stunden dauern.
  6. Ich besitze jetzt eine Paprikapflanze, und das finde ich kürbiscool! Ich habe sogar schon eine kleine Paprika geerntet und sie in mein Essen gemischt – und die kleinen Stückchen beim Essen wieder herausgefischt, weil sie einfach VIEL ZU SCHARF waren!
  7. Langos schmeckt leckerer als es aussieht, der ungarische Palinka ist dagegen schwer aushaltbar. Ich bleibe wohl doch lieber beim stadteigenen Pécsi-Bier.
  8. Ungarische Busfahrer scheinen sich der Länge ihrer Fahrzeuge nicht immer bewusst zu sein, oder es macht ihnen Spaß, unschuldige Fahrradfahrer weg vom befahrbaren Teil der Straße in die Schlaglöcher des Straßenrandes zu drängen. Ich als Amos-Absolventin lasse mich davon natürlich nicht abschrecken.

Das war es erstmal wieder an Berichtenswertem. Ich hoffe es geht allen Menschen gut, die das hier lesen. Ich hoffe natürlich auch, dass es allen anderen Menschen gut geht. Jetzt noch ein paar Sankt-Martins-Lieder für den morgigen Unterricht in der 1. Klasse einstudieren, yeah!

Budapest / ein neues Zuhause / fremde Tradition.

Heute mittag habe ich bei strahlendem Sonnenschein meinen neuen Lieblingsplatz eingeweiht: Die breite Fensterbank meines neuen WG-Zimmers bei geöffneten Fenstern. Seit Montag wohne ich jetzt mit den deutschen Medizin- bzw. Zahnmedizin-Studentinnen Conny, Isa und Julia im ersten Stock des wirklich schönen Altbaus mit 4m hohen Wänden und altem Fischgrätenparkett. Im Erdgeschoss des mitten in der Innenstadt liegenden Hauses befindet sich eine Bar namens ‚Nappali‘ und gegenüber unserer Wohnung gibt es ein kleines Hostel. Ich fühle mich hier total wohl und bin froh, endlich aus dem Zimmer im Schülerwohnheim ausgezogen zu sein – daran gab es zwar nichts auszusetzen, aber es hat sich nicht wirklich nach einem Zuhause angefühlt. Jetzt dagegen bin ich endlich richtig angekommen und ich merke, wie viel schöner ein WG-Leben im Vergleich zum Alleine-Leben ist. Auch über die Existenz einer vollständig eingerichteten Küche freue ich mich sehr – ab jetzt wird gesund gekocht und Fertigsoße aus der täglichen Nahrungszufuhr verbannt!

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Fortschritte sind auch beim Erlernen der ungarischen Sprache zu vermelden: Montags und Donnerstags besuchen die anderen Freiwilligen und ich jetzt immer einen Sprachkurs an der Uni, ich gebe fleißig Vokabeln in mein ‚Phase 6‘-Programm ein und konjugiere in meiner Freizeit Verben – dabei fühle ich mich nur minimal in den Französischunterricht der 7. Klasse zurückversetzt. 😉 Wenn ich dann bei den Gesprächen im Lehrerzimmer einzelne Wörter aufschnappe oder meine Kollegen mit „Jó napot kívanok! Hogy vagy?“ (= Guten Tag! Wie geht’s?) begrüße, bin ich immer unglaublich stolz auf mich. Das Ganze hat aber auch Nachteile – beim Unterrichten höre ich mittlerweile ständig ein gemurmeltes „nem tudom“ (= versteh ich nicht) aus den Schülerreihen. Das kann nach dem 10. Versuch, den Arbeitsauftrag zu erklären, schon ein bisschen frustrierend sein.

In den letzten Wochen habe ich einiges von einer faszinierenden, mir aber auch irgendwie suspekten Gruppe Menschen mitgekriegt: Diese Leute wirken sehr nett, interessiert und sprechen ziemlich gut deutsch. Sie scheinen ganz normal – und auf einmal schmeißen sie sich in eine unglaublich unvorteilhafte, vor-dreihundert-Jahren-vielleicht-mal-coole Trachtenmode und hüpfen zu Blaskapellen-Musik, die selbst Omma und Oppa altbacken finden würden, im Kreis herum. Ich spreche von den Donauschwaben.

Die Vorfahren dieser Minderheit sind vor einigen hundert Jahren aus Deutschland nach Ungarn emmigriert, und legen seitdem sehr viel Wert auf den Erhalt von Traditionen und der deutschen Sprache. Oft wird in ungarndeutschen Familien noch Deutsch gesprochen, es gibt eine deutsche Lokalzeitung und es gehört zum guten Ton, wenn man sich in kulturellen Vereinen wie traditionellen Tanzgruppen, Blaskapellen oder Chören engagiert.

Am 27. September feierte die Tanzgruppe des Löwey-Gymnasiums hier in Pécs 40-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund gab es eine große Aufführung, die ich mit meiner Ansprechperson Erszi und einer 10. Klasse besuchte. Sowohl an der Anzahl der Besucher (der Saal mit insgesamt 1.000 Plätzen war voll belegt) als auch an der Art, wie sich die Zuschauer teilweise für den Abend aufgebrezelt haben (so wie man es sich in Osteuropa vorstellt: Zu viel Makeup, zu wenig Stoff, zu hohe Schuhe, zu tiefer Ausschnitt) merkte ich, um was für ein wichtiges gesellschaftliches Event es sich hier handelte.

Ja, und dann kam 3 Stunden lang das, was ich etwas platt im ersten Abschnitt geschildert habe: Deutscher Volkstanz, Volkslieder, Trachtenmode, Blaskapellenmusik. Das Ganze wirkte auf mich so merkwürdig, weil ich mich ÜBERHAUPT NICHT mit irgendetwas von dem auf der Bühne Vorgeführtem identifizieren konnte. Gut, die Trachten erinnerten etwas an die Dirndl- und Lederhosenmode aus Bayern, und Blaskapellenmusik hört man auch ab- und zu mal an Karneval oder auf irgendwelchen Dorffesten, aber mich persönlich hat solcher Traditionskram immer abgeschreckt und ist daher auch nicht in meinem Deutschlandbild verankert.

Verwirrend fand ich auch den Kontrast zwischen den eine-Millionen-Jahre-alten Volkstänzen, -liedern und -trachten auf der Bühne und dem überwiegend jungen und überhaupt nicht traditionsorientiert aussehenden Publikum – beeindruckend, wie die Ungarndeutschen es schaffen, auch ihre jungen Generationen für solche alten Traditionen zu begeistern.

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Zum Schluss noch ein ganz anderes Thema: Vom 9. bis zum 13. Oktober waren wir Freiwilligen aus Pécs und Baja (Ann-Kathrin, Jacqueline, Kilian, Julius und ich) in BUDAPEST. Grund war eine Einladung der Deutschen Botschaft zum sogenannten Mittlertreffen, welches jährlich für die „neu in Ungarn eingetroffenen Mitarbeitern der deutschen Sprach- und Kulturförderung“ stattfindet – ich kam mir ganz schön elitär vor, als ich die Einladung in meinem E-Mail-Posteingang gefunden habe.

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Das Treffen bestand aus ca. 20 Anzugträgern, die ihre Institutionen und deren Arbeitsfelder vorgestellt haben (was teilweise in 45-minütige Vorträge ausuferte) – und uns. Obwohl wir mit Abstand die Jüngsten und Unqualifiziertesten in der Runde waren, wurden wir mit Interesse und Freundlichkeit aufgenommen und beim Essen (sehr lecker!!) entstanden viele nette Gespräche. Außerdem wurde uns eine Ausbildung zum Juror bei „Jugend debattiert“ angeboten – wir können also bald öfter nach Budapest fahren, Kindern beim sich streiten zuhören und sie danach mit Punkten bewerten, voll cool!

In den restlichen Tagen haben wir uns den ganzen Touri-Kram angeguckt (Fischerbastei, Matthiaskirche, Schloss, Parlament, jüdisches Viertel und Synagoge, Markthalle und Margaretheninsel), wir waren in coolen Bars (besonders empfehlenswert: Szimpla und Macska Miau), einem Thermalbad und Aliena und ich haben einmal bis 6 Uhr morgens im Corvintetö rumgetanzt, einem Club, der in einem ehemaligen Kaufhaus liegt und von dessen Dachterasse aus man einen tollen Ausblick auf die Stadt hat. Nichts kann jedoch den Ausblick auf Budapest bei Nacht von einer der Donaubrücken aus toppen – so schön!

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Außerdem haben wir Kürtös Kalacs und Pallatschinken gegessen, zwei typisch ungarische Süßspeisen. Jetzt steht nur noch Langos (ein rundes, fettiges Teigstück mit Schmandt, geschmolzenem Käse und Zwiebeln oben drauf – nicht an die Kalorienzahl denken!) und Palinka (ungarischer Schnaps) auf meiner To-Do-Liste. Oh, und Gullasch, die ungarische Nationalspeise, habe ich auch noch immer nicht probiert – shame on me.

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Faszit: Budapest ist super und ich bin etwas neidisch auf Aliena. Allerdings werde ich für die schlappen 6€ Fahrtkosten bestimmt öfter mal nach Budapest fahren, und in Pécs fühle ich mich auch total wohl. Außerdem ist die Markthalle in Pécs cooler als die in Budapest: Hier verkaufen noch süße Omis aus den umliegenden Dörfern ihre Riesenkürbisse und man wird weder auf englisch noch auf deutsch verstanden – das hat zwar dazu geführt, dass ich 250 statt 25 Forint für meine Möhren bezahlen wollte, ich habe aber auch einen super Dialog auf Ungarisch geführt: „Bocsánat, nem beszelek magyar.“ – „Honnan jöttél?“ – „Némétorszagbol jöttem. Beszelek németül.“ Viel Spaß beim google-translaten. 🙂