Das Zwischenseminar rückt näher und Lene un Julian kommen ein paar Tage vor unserem Flug in der Stadt an. Wir machen einen Gruppenausflug nach Xochimilco, einem Teil der Stadt das der kolonialisierung getrotzt hat und seine Wasserkanäle, Fauna und Flora beibehalten hat. Früher haben auf dieser Art von Wassern die Mechica, oder Azteken wie sie fälschlicherweise bekannt sind Hidro-agrikultur betrieben. Heutzutage sieht man davon nichts, aber die Wasser verbergen interressante Geheimnisse. Lange habe ich mich gefragt wieso man überall Axolotl t-shirts, Kuscheltiere, Sticker und sogar Statuen des Amphibiums finden kann. Nun finde ich heraus dass ebendiese Kanäle das natürliche Habitat von ihnen ist. Nur hier findet man Axolotl in der freien Natur und der Name stammt aus dem Náhuatl, einer indigenen Sprache die hier noch oft gesprochen wird. Nach dem ereignisreichen Tag fliegen wir alle nach Bacalar um dort am Zwischenseminar teilzunehmen, jedoch nicht ganz ohne Stress. ich schaffe es nicht, online meinen Check-in zu machen und nachdem ich am physikalischen Schalter bin bestätigt sich meine Vermutung: der Flug ist übebucht und ich habe keinen Sitzplatz mehr bekommen. Zum Glück geht am Ende alles gut aus und wir checken alle gemeinsam in unser AirBnB ein, für einen zu langen Moment jedoch war ich mir sicher ich würde es nicht schaffen. Nun sind wir aber für eine Woche an dieser Lagune der sieben Farben und freuen uns alle auf das glasklare Wasser. Die Stadt ähnelt mehr einem Dorf, was mir ganz gelegen kommt da die Großstadt schon ihre Energie fordert und die Laufwege mich etwas an mein kleines Dorf in Venezuela erinnern.
In diesem Wasser, dass ruhig, klar und nicht allzu tief ist, verwandeln wir uns alle in Meerjungfrauen. Auch die beiden Jungs. Sogar Bier wird teilweise unterwasser getrunken, die BeReals lügen nicht. Zwischen Wettbewerben wer am längsten unterwasser bleiben kann und wer am schnellsten schwimmt, vergessen wir beihnahe, dass wir ja eigenlich an einem Seminar teilnehmen.
Wir machen eine Bootstour als Kulturellen Ausflug um die Cenotes kennenzulernen und lachen sehr viel da wir hier Hagel, Wind und Wetter abbekommen. Sogar einen riesigen Leguan sehen wir und obwohl die Cenotes höchstinteressant (und äußerst gruselig) sind, freue ich mich sehr darauf mich am Ende der Woche wieder in einen Menschen zu verwandeln.