über ich

Tja. Wer bin ich eigentlich? Und falls überhaupt, wie viele denn? Und wenn ich bin, müsste ich dann nicht selbst denken? Oder verfüge ich gar nicht über einen freien Willen? Kann ich das denn überhaupt wissen? Aber wenn nicht, worin liegt dann der Sinn des Ganzen?
Auf den Moment, die Voraussetzungen für ebenjene logischen Schlussfolgerungen zu erkennen, um die Möglichkeiten und Grenzen meiner persönlichen Wirklichkeit und somit der menschlichen Erkenntnis zu identifizieren, arbeite ich jedenfalls schon gut 21 Jahre unbewusst hin und hoffe, vor allem in den kommenden zwölf Monaten auf erleuchtende Antworten zu stoßen.
So. Jetzt weißt Du Bescheid. Ich bin furchtbar kompliziert. Zumindest denke ich kompliziert. Wenn ich denke. Also falls ich denken könnte. Was ich nicht genau weiß. Und ich verwirre mich manchmal selbst. Und damit andere. Eigentlich, wenn ich so darüber sinniere, mach ich das sogar vorsätzlich. Um intellektuell zu wirken. Oderso. Zumindest, um klarzustellen, dass ich Abitur gemacht habe.
Ich hab aber auch schon Sachen gemacht, bei denen man nicht so viel nachdenken musste. Zum Beispiel während meines Zivildienstes, als ich zehn Jahre alte Patientenakten in endlose Excel-Tabellen eingetragen und vier Monate später wieder ausgetragen habe, weil sie dann gelöscht werden durften. Oder in meiner sehr aktiven Sportlerzeit, als ich stupide Runde um Runde um einen Fußballplatz gelaufen bin, nur um am Ende vor Erschöpfung zusammenzubrechen. Nach solchen Erlebnissen suche ich dann gern Zuflucht in Büchern oder der Musik, am Klavier oder am Meer, im Kino oder im Schreiben.
Nun, da Du alles und nichts über mich weißt, würde ich mich außerordentlich freuen, wenn Du, der Du das alles gerade gelesen hast und vermutlich denkst, dass ich echt ne Klatsche habe, mich lesenderweise während der nächsten zwölf Monate begleiten möchtest. Ich verspreche auch, “Inshalla”, wie die gemeine Ägypterin oder der gemeine Ägypter jetzt sagen würden, mich zu bemühen, weniger verschwurbelte Sätze zu konstruieren. Aber bedenke: Nicht auf alles darfst Du hoffen. Oder doch?

3 Antworten zu über ich

  1. Sonja sagt:

    Hallo Vincent,
    bei mir ist gerade von kulturweit das Angebot eingegangen, nächstes Jahr deine Nachfolge anzutreten. Da hätte ich nun natürlich ein paar neugierige Fragen und würde mich sehr freuen, wenn du dich mit mir in Kontakt setzt.
    Beste Grüße von Sonja

  2. Jan Hoffmann sagt:

    Hallo Vincent,
    aber wirklich Hallo – da muss man sich ja nach den ersten Zeilen erstmal eine Flasche Jever holen – aber dann macht’s Spass 😉
    Weiterhin alles Gute.
    Jan

  3. Tarek Hassan sagt:

    vıncıe, ıch lıebe deınen schreıbstıl!

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