So meine erste Woche in der Mongolei ist vorbei und ich beginne auch mal meinen Blog.
Als ich sonntags ankam, stellte ich ziemlich schnell fest, dass das jetzige UB (Ulan Bator) nichts oder nur wenig mit dem UB zutun hat indem ich vor 6 Jahren kurzzeitig war. Es ist enorm gewachsen. Es wird und wurde überall gebaut. Es wurde krass verwestlicht. Ich hab sogar Fixie fahrende Theophilus London-Verschnitte (allblack, Sakko und Hut) gesehen, und Fahrrad fahren ist hier mörderisch. Es gibt mehrere KFCs!? Fehlt nur noch der Mac und ich fühl mich wie am Stachus.
Nein natürlich ist UB weit entfernt von einem deutschen Stadtbild, aber die Entwicklung ist schon sehr krass.
Ich wohne relativ entfernt vom Stadtzentrum (50 min Fußweg) in einer Gastfamilie, in der zwar nur der älteste Sohn minimalst Deutsch (als wirklich sehr wenig) und bruchstückhaftes Englisch kann, ich jedoch trotz schwieriger Kommunikation sehr gut aufgenommen wurde. Dort darf ich auch all die Vorzüge der mongolischen Küche kennenlernen, was dazu führte dass meine Verdauung nach drei Tage kapitulierte. Hammelfleisch (sonntags sogar Pferd!) zum Frühstück mit Milchtee hat auch seine Vorzüge. Ich hab mittags wenig bis gar keinen Hunger. Böse Zungen behauptet, dass es an den Magenverstimmungen liegen könnte…
Es hört sich jetzt sehr ungeil an, aber nach einer Gewöhnungszeit schmeckte fast Alles gut (vom Rückenmark bis zur undefinierbaren Suppe, die aus viel flüssigen Fett und weißem, zähflüssigem Etwas besteht). Oder ist genießbar.:D
UB ist wie eine typische Großstadt aus dem Geobuch, mit Plattenbauten, Smog, verrücktestem Verkehr, Slums, gelben Leitungswasser, überirdische Heizungsrohren (ziemlich fancy) und allem was noch dazu gehört.
Es hat auch sehr viel pulsierende Energie und einen grauen Charme, der mir ausgesprochen gut gefällt.
Die Schule arbeitet im Zwei-Schicht-Betrieb, das heißt es gibt vormittags Unterricht für über 1000 Schüler und nachmittags nochmal. Allgemein ist die Schule 18 sehr überlastet (2300 Schüler in 21 Klassenzimmer ist etwas schwierig) und ich hab das Schulsystem null kapiert. Meine Kolleginnen sind aber sehr nett und ich wurde mit offenen Armen empfangen (wie eigentlich überall in der Mongolei und bei kulturweit) und meine Arbeit gefällt mir bis jetzt auch.
So weit so gut mit der Darstelllung meiner allgemeinen Situation. Für die Leute, die es interessiert kommt jetzt ein grober Überblick über meine 1.Woche. Ich bin mir sehr unschlüssige wie ich den Blog aufbauen soll. Anfangs wollte ich wirklich nur wenig Output geben, ausschließlich bestehend aus wirklichen Besonderheiten (fancy stuff :D). Jedoch gab es mehrere Nachfragen, wie es so ist und was so abgeht. An dieser Stelle: Sorry an alle, denen ich nicht ausführlich und genügend auf ihre Nachrichten geantwortet habe. Hier herrscht eine krasse Reizüberflutung und ich kann das Alles noch nicht so wirklich realisiern. Deswegen macht mit mir einen Skypetermin aus, wenn euch der Blog nicht reicht. Ich glaub davon haben wir alle mehr.
1.Tag: Ankunft (mit vergessener Abholung am Flughafen), Jetlag, Familie kennengelernt, bisschen Stadt angeschaut (Zaisan, das schöne Sowjetdenkmal), Fußball gezockt (die Luft hat mich nach 5 Minuten ohne Witz gekillt!)
2.Tag: erstes Mal in der Schule, mich überall vorgestellt, Simkarte und mongolisches Geld geholt, mit meinen kleinen Gasteschwistern abgehangen
3.Tag: die deutsche ZfALehrerin kennengelernt, festgestellt, dass ich noch was anderes machen muss außer Kindern das Alphabet beizubringen, bisschen die Stadt alleine erkundet und mich ganz ordentlich verlaufen
4.Tag: mich am Immigration Office registrieren lassen (mongolische Behörden sind sehr interessant), mit fast allen anderen Freiwilligen (Lennart mag niemand dabeihaben) und unserem Koordinator essen gewesen
5.Tag: nach ein paar Unterrichtsstunden nach Erdenet gereist auf eine 2-tägige Lehrer Fortbildung mit den anderen PADlern, ungeile 6-stündige Busfahrt, umso coolere Zeit in Erdenet gehabt (bettenlager zu 6. in Gregors Wohnung/Zimmer)
6. Erdenet, bisschen Fortbildung, Kupfermine besichtigt mit Sprengungen (fancy stuff!), noch mehr fancy Zeug in Erdenet gemacht wie nachts zu einer Schamananlage mit Opferaltaren zu laufen
7.Tag: Fortbildung an der die Freiwilligen (Kirsten, Anna, Jessy aus UB, Gregor aus Erdenet, Tobi aus Dachan et moi) nicht teilnahmen sondern sich schulübergreifende Projekte überlegen mussten, Erdenets Schwarzmärkte erkundet um dann mit dem Nachtzug 12 Stunden nach UB (402km) zurückzufahren
8.Tag: Lennart um 6:15 wecken um bei ihm zu frühstücken und ihn auch mal zu sehen,
Organisationsstuff erledigen (nicht fancy), Blog schreiben
Achja und mein Handy hat mir gesteckt, dass es in Erdenet in der Früh Minusgrade hatte, also beschwert euch nicht über das Wetter.:D
Habt, egal wo in Deutschland oder in der Welt ihr inzwischen seid, ne geile Zeit und viel Spaß:)
Euer Vincent Khan














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