Neues aus Damaskus

Hallo liebe Leute,

Wie ihr sicher bemerkt habe, habe ich lange nichts mehr in meinen Blog geschrieben. Das lag vor allem daran, dass innerhalb der letzten 4 Wochen ein anderer Praktikant hier an dem Rechner gearbeitet hat, der den Internetzugang besitzt. Sprich: Ich kam höchstens mal kurz zum e-mails gucken ran. Doch jetzt soll es fröhlich weiter gehen mit Bildern und jeder Menge zu erzählen. Die Folgenden einträge werden beinhalten: 1. Die Reise nach Deir-Ez-Zor an den Euphrat 2. Die Reise nach Palmyra 3. Der besuch im Arabischen Bad, dem so genannten Hammam.

Alle diese Einträge werde ich natürlich entsprechend mit Fotos versehen, die euch einen Eindruck davon verschaffen werden, wie es mir hier so in den letzten Wochen erging und was ich alles gesehen und erlebt habe. Dieser, erste Eintrag seit langer Zeit soll sich allerdings mit meiner aktuellen Verfassung hier auseinandersetzen.

In den letzten drei Wochen bin ich viel viel viel gereist, was auch richtig war, denn drei Ziele hatte ich mir hier in Damaskus erwünscht: 1. Den Kontakt zur Bevölkerung aufzubauen, was ich seitdem ich im Bab Tuma wohne bereits geschafft habe. 2. Das Land zu bereisen und zu erkunden, was ich, so wie ich das sehe, auch mittlerweile zum Großteil geschafft habe und 3. Die Sprache auf einem guten, zwar nicht fließendem aber dennoch für mich für die Aufenthaltszeit eines halben Jahres entsprechenden Level zu beherrschen. Dieses Ziel habe ich definitiv noch nicht erfüllt. Das liegt generell an zwei Sachen: Erstens: ich unternehme auch gerne mal etwas mit den anderen Kollegen vom Institut, was nicht nur Zeit kostet, sondern auch Spracherfahrung, da ich mit denen ja deutsch spreche. Zweitens: Ich bin manchmal einfach zu faul mich einfach mal auf meinen Hosenboden zu setzen und zu lernen (Vokabeln!), was ich jetzt, nach dem Kollegen und Praktikanten alle wieder zurück nach Deutschland gefahren sind, hoffentlich öfter machen werde. Es ist einfach anders als in der Schule. Hier lerne ich die Sprache freiwillig, was nicht heißt dass mir Sprachen lernen in der Schule keinen Spaß gemacht hat und ich es nur gemacht habe weil ich es irgendwie musste, es ist nur so dass einem die Schule irgendwie eine Art Struktur vorgibt, die meist vom Lehrer bestimmt wird und in der man sich als Schüler bewegt und diese Sprache lernt, hat man eine solche Struktur nicht, so ist man ganz auf sich allein gestellt und muss sich selbst eine solche Struktur errichten und das ist oft nicht einfach bzw. es kostet viel Selbstdisziplin.

An sonsten geht es mir sehr gut. Die Arbeit läuft Super (ich digitalisiere gerade alte Stadtpläne, was zwar für den einen nicht sehr spannend ist, für mich ist es aber mittlerweile ENTspannend, denn wenn man mit dem Programm erst einmal umgehen kann, dann macht man das wie im Schlaf und nebenbei höre ich immernoch Hörbücher, im Moment das Silmarillion, die Vorgeschichte zu „Der Kleine Hobbit“ und der „Herr der Ringe“ – Trilogie von J.R.R. Tolkien). Das einzig störende ist, dass ich wahrscheinlich bis zum Ende meines Freiwilligendienstes aller zwei Wochen ausreisen muss, um meine Aufenthaltsgenehmigung zu verlängern. Das nervt und ist umständlich und das doofe ist, dass ich noch nicht mal jemanden dafür verantwortlich machen kann. Da ich die Geschichte aber jetzt nicht weiter ausbreiten möchte, bleibe ich dabei und sage, mit ausnahme der Ausreisen, lässt es sich nach wie vor als „Kulturweit“ – Freiwilliger in Damaskus beim DAI sehr gut leben.

Mittlerweile weiß ich auch mehr über das Zwischenseminar. Es wird Mitte Januar in Jordanien stattfinden. Ich freue mich schon sehr von meinen Mitfreiwilligen zu hören, wie es ihnen so ergeht. Wenn ich mir so angucke, wieviel Zeit noch vor mir liegt, fällt mir auf, wie bald ich schon wieder zurück bin und wie kurz das halbe Jahr eigentlich ist. Es kommt jetzt bald Weihnachten. Dieses Fest werde ich hier in Syrien bei meiner Orthodoxen Gastfamilie verbringen. Das wird sicher ein tolles erlebnis. Trotzdem werde ich die Deutsche Weihnacht vermissen (besonders die Fressgelage 😛 ). In der Weihnachtszeit habe ich 2 Wochen frei, denn das Institut schließt. Danach sind es noch nicht einmal 2 Wochen bis zum Zwischenseminar und danach wiederum wird es gerade einmal ein guter Monat bis zu meiner Abreise am 22.02.10 sein. Ich denke also praktisch schon in „Etappen“ und umso mehr wächst in mir das Bedürfnis, die Sprache doch etwas schneller und besser zu lernen, um auch das letzte von mir gesetzte Ziel erfüllen zu können. Doch genug von meinem Gemütszustand, jetzt geht es los mit Etappe eins: Deir-Ez-Zor und der Euphrat.

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