Deir Mar Musa die Zweite
Wer einmal im Deir Mar Musa war, der will da aucch nicht so schnell wieder weg. Wer sich jetzt denkt „What the fuck is eigentlich das Deir Mar Musa“, den kläre ich nochmal auf: Das Deir Mar Musa ist ein Kloster, weit ausserhalb von…allem, in dem man seine Ruhe finden kann und zu dem man hingeht wenn man einfach mal den tollen Sternenhimmel und die Stille der Wüste geniessen will. Das Kloster ist ne ziemlich geniale Idee, denn: Bezahlen tut man wie und was man will. Ob Naturalien, Geld oder Arbeitskraft oder sogar garnichts, je nachdem was man selbst dazugeben möchte. In diesem Kloster war ich damals schon mit Frau Markert, der Reporterin vom MDR gewesen, jedoch konnten wir dort nicht übernachten, weil unser Fahrer auf uns gewartet hat. Daher hab ich einfach meine beiden Mitarbeiter, Kristina und Daniel ins Schlepptau genommen, um noch einmal auf den Wüstenberg zu steigen und ganz intensiv das klosterleben mitzubekommen. Den Aufstieg empfand ich schwieriger als beim letzten mal, das Wetter war auch schlechter und vor allem sehr kalt. Oben angekommen ging es erstmal in den Aufenthaltsbereich. Das Kloster ist nämlich in drei Abschnitte geteilt: Ganz aussen das alte Kloster, in das man nur sehr selten geht, höchstens mal zur Messe oder so und an dem auch grad noch gebaut wird, links vom Haupteingang, der Frauenabteil, also praktisch dort wo die Badezimmer und Schlafzimmer für die Frauen sind, dort befindet sich auch der Speisesaal und der allgemeine Aufenthaltsbereich und Rechts vom Haupteingang, der Männerabteil. Wir waren also im Aufenthaltsbereich. Zur ankunft bekommen wir von einem der Brüder Tee eingeschänkt. Wir sitzen sehr lange und treffen viele nette leute. So z.B. Andrew, einen Neuseeländer mit Deutsch/Schweizerischen Eltern, der auch etwas deutsch sprechen konnte oder zwei Reporterinnen aus der Schweiz der Frauenzeitschrift „Annabell“ (ein kleines Grinsen konnte ich mir einfach nicht verkneifen). So saßen wir also eine Weile, bis die Schwestern und Brüder, die wohl den Tag über auf einem Ausflug waren, zurückkehrten, undzwar leider mit einer relativ großen Gruppe an syrischen Christen. Leider deswegen, weil große Gruppen an einem Ort der Ruhe halt einfach etwas stören ^^. Beim Abendbrot müssen alle mit anpacken und auftischen. Das Abendessen war arabisch. Man sitzt und hat einige Schüsseln mit Essen zur Auswahl. Z.B. kann man sein Fladenbrot nehmen, es zu einer kleinen Schaufel falten, es dann in das öl und anschliessend in das Sesam-Kräuter-Gemisch (ich vergesse den Namen immer wieder) tunken, es schmeckt wunderbar. Oder man nimmt mit Käse vorlieb. Ausserdem gab es auch noch Reis und Suppe. Danach wurde abgeräumt, natürlich auch von allen-viele Hände machen der Arbeit eben immer schnell ein Ende. Nachdem wir dann nochmal den einfach atemberaubenden Sternenhimmel genossen hatten sind wir dann auch ins Bett. Ich habe zusammen mit Andrew, Daniel und Abdul, einem Bruder des Klosters in einem Zimmer geschlafen. Nachts wurde es sehr kalt, denn das Kloster ist sehr hoch gelegen und Nachts in der Wüste ist es ja erstmal generell kalt. Ich habe mich also in meine beiden dicken Wolldecken eingemummelt, trotzdem war mir oft etwas kühl nachts. Am nächsten morgen war ich gerade pünktlich zum Frühstück wach.Wir haben natürlich wieder gut mit angepackt, dann haben wir unser Zimmer sauber gemacht und sind nochmal los auf eine sehr spannende Tour, nämlich durchs wadi. Eigentlich wollten wir ja nur mal rüber zum alten Kloster gucken. Leider war aber der Weg gesperrt, weil die syrischen Arbeiter gerade versuchten einen Traktor, der oben vom Berg runtergefallen war und nun immernoch da lag, wieder hochzuziehen. Also mussten wir aussen rum. Der Weg durchs Wadi war kein einfacher Wanderweg. Teilweise wurden uns spannende Klettereinlagen abverlangt. Belohnt aber wurden wir durch einen Tollen Ausblick vom Wüstenberg aus. Nachdem wir dann über eine Stunde die syrischen Arbeiter dabei beobachtet hatten, wie sie den Traktor hochhievten, besichtigten wir noch das alte Kloster und machten uns dann zusammen mit Andrew, der auch nach Damaskus wollte und den wir grad mal mitgenommen hatten, wieder auf den Weg zum sweet home.
FOTOS:
Blick vom Kloster aus ins Wadi
Blick auf den Wüstenberg, an diesem Seil wird übrigens der Korb mit Lebensmitteln usw. von unten hoch zum Kloster gezogen.
Das alte Klostergebäude
Die neuen Klostergebäude, das für die Männer hinten, vorne das für die Frauen
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