Ahlan Wa Sahlan
Ja nee…. is kla, denkt sich der Durchschnittsdeutsche, wenn er/sie diesen Ausspruch hört geschweige denn selbst auszusprechen versucht. Eigentlich heißt es einfach nur „Wilkommen“ auf Arabisch. Normalerweise antwortet man darauf mit den Worten Ahlan bekum oder man sagt einfach garnichts, getreu nach dem Motto wenn man keine Ahnung hat (und das hab ich von Arabisch definitiv (noch) nicht) einfach mal: Fresse halten. Trotzdem wollte ich die lieben Leser/innen meines Blogs heute an meinem Sechsten Tag im wunderschön warmen Damaskus nicht länger auf die heißen News aus dem Nahen Osten warten lassen. Daher eine kurze Revue meiner letzten Tage:
Am ersten Tag komme ich um 19 Uhr nochwas Ortszeit (eine stunde auf die deutsche zeit Drauf) am Flughafen in Damaskus an. Der Polizist der mein Visum stempelt ist freundlich, ein anderer, der später das Visum NOCHMALS kontrolliert, sieht da schon etwas grimmiger aus. Der Flug mit der Air France verlief sehr gut, ich kam gleich in Kontakt mit einem Syrischen Ehepaar, das in Atlanta wohnt (wohnen da alle ammis?). Dieses Ehepaar hat sich auf dem Flug sehr nett mit mir unterhalten und mich mit interessanten Fakten und Ansichten über Syrien versorgt. Mein Gepäck war sogar auch da! Ich wurde von einem freundlichen syrischen Fahrer abgeholt, der zwar weder Englisch noch Deutsch sprach, der mich aber sicher nach Hause gefahren hat und mir mein Zimmer gezeigt hat. Am nächsten Tag wurde ich von einem Kollegen, der auch hier im Institut arbeitet etwas herumgeführt, an sonsten hab ich fast den ganzen Tag über geschlafen weil ich von der Reise her doch noch sehr müde war. Am Dritten tag nahm dann das Ganze schon etwas gestalt an. Als erste Arbeit durfte ich Karten inventarisieren, okay, es gibt spannenderes, aber erstmal okay. Die Sekretärin hat gleich ihre Kontakte spielen lassen und mir ein Zimmer in der Altstadt besorgt, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Am Nachmittag kamen dann noch Gäste aus Deutschland, der ehemalige Leiter des Instituts und seine Tochter. Abends waren wir noch bei der Chefin zum Essen eingeladen (lecker). Tag 4 war ebenfalls sehr interessant ich habe die Karten fertiggemacht und dann wurde ich zur Besichtung des Zimmers herangeholt. An diesem tag habe ich auch zum ersten Mal die Altstadt so richtig gesehen. Es ist wunderschön, überall kleine Läden und Cafes, belebte Gassen, alte Gebäude, verschiedene Religionen, einfach klasse! Das Zimmer ist sehr schön. Das viertel in dem ich Wohne nennt sich „Bab Tuma“ also übersetzt Thomastor, eines der 7 Tore von Damaskus. Hinter diesem Tor befand sich und befindet sich noch immer das Christenviertel. Hier sieht man auch viele Europäer und andere „Westler“, die sich hier ein Zimmer genommen haben, um Arabisch zu studieren. Die meisten sind dafür so 6 Wochen hier. Ich bin mit einem Halben Jahr also doch schon ganz gut dabei :). Zur Vorstellung meines Wohnraumes ( Bilder folgen): Altstadthäuser sind in Damaskus so aufgebaut: In der mitte ein kleiner Hof, nicht so groß wie die Hinterhöfe der Deutschen Wohnblöcke, eher wie ein Großer Flur. Manchmal ist der Hof oben Offen, manchmal überdacht. Unserer ist überdacht. An diesen Hof grenzt eine kleine Küche mit einem Herd und einem Kühlschrank, die wiederum den Durchgang zum Badezimmer bildet, welches eine Toilette enthält, wie wir sie auch in Europa kennen und eine Dusche. Weiterhin grenzen an den Hof zwei Zimmer, das eine ist meins und in dem anderen wohnt eine amerikanische Studentin. Dann gibts noch eine Treppe nach oen, dort wohnt die Familie, die die Zimmer vermietet. Es sind Arabische Christen, sehr nett. Die Mutter wechselt sogar einmal die Woche die Bettwäsche und wäscht sogar meine Sachen!!! Besser als zuhause sag ich da nur 🙂
Am fünften Tag bin ich dann in mein Zimmer gezogen. Das ganze kostet mich 220€ miete im Monat, da ich 250 bekomme ist es also locker im Budget. Ich habe an diesem tag auch einen neuen Freund gefunden. Sein Name ist Wael (sprich: Uaaaaael) und er studiert englisch. Er hat mir die Altstadt gezeigt und wir waren bei einigen seiner Freunde, haben arabischen Kaffee getrunken, haben andere „Westliche“ studenten kennengelernt usw. War also sehr cool der Tag. Abends kam ich dann spät nach hause. Im Flur saßen dann noch drei Brüder, irgendwelche verwandten der Familie. Ich habe mich dann vorgestellt und mich kurz noch mit hingesetzt und wir haben etwas Tee getrunken, so richtig schön gemütlich. Der eine konnte etwas Englisch, es war sehr lustig. Heute am sechsten tag bin ich dann mit dem Taxi von Bab Tuma zum Institut und hab hier etwas gearbeitet, mal sehen was der Tag noch so bringt.
Also dann bis zum nächsten kurzbericht 🙂
Maa Salama und Liebe Grüße aus Damaskus,
Euer
Tobias
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