Mein erstes Projekt

Bratislava Lover

Um mit dem Zug von Žilina nach Bratislava zu fahren braucht man etwa drei Stunden. Drei Stunden in einem alten, lauten  Zug scheinen zwar auf den ersten Blick alles andere als der perfekte Einstieg ins Wochenende zu sein – mit den richtigen Mitreisenden, in diesem Fall meiner Mitbewohnerin Anna und Lisa, einer anderen Freiwilligen, dem nötigen Proviant und in Anbetracht der wundervollen Tatsache, dass slowakische Züge im Gegensatz zur Deutschen Bahn quasi nie Verspätung haben, kann so eine Zugreise in der Slowakei doch ziemlich viel Spaß machen. Festgestellt habe ich das vergangenen Freitag, als ich mich mit den anderen kulturweit-Freiwilligen aus der Slowakei in der slowakischen Hauptstadt getroffen habe. Neben dem obligatorischen Ausflug auf die Burg und einem Spaziergang durch die Altstadt konnten wir auch von den Erfahrungen von Wiebke und Christina profitieren. Die beiden leisten ihren Freiwilligendienst in Bratislava ab und zeigten uns ihre Lieblingsplätze.

   

   

   
Am Montag durfte Wiebke in ihre Einsatzstelle zu begleiten. Sie arbeitet an der Deutschen Schule in Bratislava und ist momentan bei den „Ameisen“  – der Gruppe der Zweijährigen. Da ich an meinem vierstufigen Gymnasium mit Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren zusammenarbeite, war es eine ganz neue Erfahrung für mich. Es hat mir großen Spaß gemacht, aber ich bewundere Wiebke und auch alle anderen Erzieherinnen sehr, denn die Kleinen können ziemlich anstrengend sein.
Der eigentliche Grund für unser Treffen war aber der Montagabend. Da waren wir zur Feier des Tags der Deutschen Einheit zu einem Empfang des Deutschen Botschafters eingeladen. Der Abend war wirklich schön – wie das ganze Wochenende. Ich freue mich schon auf baldige Wiederholung, wenn wir zusammen etwas ganz Großes planen werden ;-)

gefällt’s mir?

Von den Momenten, die mir in der Slowakei das Leben schwer machen und denen, die es wieder erleichtern. Und um endlich mal eine Antwort auf die Frage zu geben: „Wie gfoids da denn?“

Ich lebe gerne in der Slowakei…
…wenn ich ausgedehnte Spätsommerspaziergänge im Park rund um die Universität von Žilina machen kann.
…wenn ich mit meiner Mitbewohnerin Anna den Kühlschrank zum Kaffeetisch umfunktioniere und wir uns auf Englisch, Französisch, ein paar Brocken Deutsch und Slowakisch – manchmal auch mit Händen und Füßen – unterhalten.
…wenn ich feststelle, dass eine Kugel Eis hier nur 30 Cent kostet. Und wenn ich dann auch noch merke, dass ich sie schon auf Slowakisch bestellen kann. (jahoda: die Erdbeere, das erste Wort, das ich hier gelernt habe)
…wenn mir Schüler sagen, dass die deutsche Sprache in echt schöner klingt als in ihren Hörverständnisübungen!
…wenn sich die großartige, slowakische Gastfreundschaft zeigt und mich quasi fremde Menschen zu sich einladen, um mir wahlweise typisch slowakische Gerichte/Musik/Geschichte/… näherzubringen.
…wenn die unglaublich liebenswerten Damen, die hier im Studentenwohnheim arbeiten, sich abmühen, um mir etwas zu erklären, währenddessen immer wieder im Wörterbuch nachschlagen und mir die vielen Male, in denen es nicht gelingt, mir das mitzuteilen, was sie loswerden wollen, wenigstens einen Keks zu stecken. Letzteres gefällt mir nicht so gut, ich glaub das machen sie aus Mitleid.

 

Ich lebe nicht so gerne in der Slowakei,…
…wenn ich morgens aufwache, in meinem Bad einen fremden, bärtigen Mann entdecke, der mir unverständliche Sätze entgegenbrummelt, dabei mit einer Rohrzange fuchtelt und mir wenig später einen Zettel unter die Nase hält, auf dem „pipe hurt, flood“ steht.
…wenn ich mitbekomme, was ich zuhause im Moment so verpasse.
…wenn auf mysteriöse Art und Weise ständig die Schlüssel und Ersatzschlüssel zum Duschraum fehlen und ich so in 14 Tagen Studentenwohnheim immerhin schon fünf verschiedene Waschräume kennenlernen durfte.

und dann: wochenende!

Meine zweite Woche am Gymnasium Hlinská war nicht nur sehr schön, sondern auch etwas anstrengend. Ich habe jeden Tag verschiedene Klassen besucht und durfte in manchen sogar kleine Einheiten eigenständig durchführen. So habe ich mit einer Klasse zum Beispiel eine Übung zu den beliebtesten Berufswünschen bei deutschen Jugendlichen gemacht und mit einer anderen über das Thema Familie diskutiert. Außerdem habe ich mit Schülern aus den DSD-Klassen für den Empfang einer Delegation aus der deutschen Botschaft am Montag geprobt. Die Schüler der Klasse 4A, einer der Klassen, in denen verstärkt Deutsch unterricht wird, haben im letzten Schuljahr die Prüfung für das Deutsche Sprachdiplom auf der Niveaustufe B1 abgelegt und werden nun ihre Urkunden erhalten. Um dieser Veranstaltung einen schönen Rahmen zu geben, haben einige Schüler Präsentationen über das Gymnasium und verschiedene Aktivitäten der Fachschaft Deutsch vorbereitet, die ich zusammen mit ihnen einstudiert und verbessert habe.
In dieser Woche habe ich auch gemerkt, dass es für mich noch sehr ungewohnt, plötzlich auf der „anderen Seite“ des Klassenzimmers zu stehen. Vor wenigen Monaten war ich ja noch Schülerin und nun stehe ich immer wieder selbst vor einer Klasse und stelle und beantworte Fragen.

Nach den anstrengenden Tagen habe ich mich sehr aufs Wochenende gefreut: Ich habe lange geschlafen, viel gelesen und heute Vormittag ein Museum im Zentrum von Žilina besucht, wo gerade Bilder eines slowakischen Malers gezeigt werden, der zur Lebzeiten lange in Žilina gewohnt hat. Wie ihr seht war es für mich ein eher ruhiges, aber doch gelungenes Wochenende! Also dann, bis bald!

 

 

prvé dojmy – erste eindrücke

   

   

     

angekommen…

Unglaublich, aber wahr: Ich bin nicht nur in der Slowakei angekommen, sondern habe hier auch schon fast eine ganze Woche verbracht. Die letzten Tage sind unglaublich schnell vergangen und ich hab so unglaublich vieles kennengelernt und erlebt. Aber erstmal auf Anfang: Das Vorbereitungsseminar in Berlin war wirklich schön und ich habe nicht nur tolle Leute kennengelernt, sondern mich danach doch tatsächlich „nachhaltig“ vorbereitet gefühlt.

Nachdem ich dann noch eine Nacht in Berlin bei der lieben Vivi, einer anderen Freiwilligen verbringen durfte, ging es für mich noch einmal zurück nach Plattling. Zwei Tage hatte ich Zeit, um meine Sachen zu waschen, meinen Koffer zu packen und natürlich auch, um mich von meinen Liebsten zu verabschieden. Vor allem letzteres war alles andere als leicht für mich. Aber  natürlich gab es kein Zurück mehr und so brach schließlich am Sonntag, den 2. September nach einem tränenreichen Abschied am Plattlinger Bahnhof auf ins Unbekannte. 

Da ich meine Reise nun nicht in allen Einzelheiten beschreiben möchte sei an dieser Stelle nur so viel gesagt: Ich bin gut in  Žilina angekommen! Nachdem ich die erste Nacht bei Zuzana, einer Lehrerin am Gymnázium Hlinská verbringen durfte, lebe ich mittlerweile im Studentenwohnheim der Universität Žilina. Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit meiner Unterkunft. Im Moment gibt es nur eine Sache, die mich ein wenig stört – Die Sache mit dem Internet. Eigentlich sollte es in allen Räumen im Studentenwohnheim W-Lan geben, aber im Moment gleicht das alles einem Überraschungsei – mal funktioniert die Verbindung ohne Probleme und dann bin ich wieder für zwei Tage ganz abgeschnitten…Die Damen in der Rezeption sind zwar sehr freundlich, aber leider sprechen sie weder Deutsch, noch Englisch und um mein Slowakisch ist es auch noch nicht so gut bestellt. Es ist also im Moment sehr schwer mit ihnen über dieses Problem zu sprechen! Aber ich bin sehr zuversichtlich, das sich auch das noch lösen wird.

Aber nun zum Wichtigsten: der Schule! Mittlerweile habe ich sehr viele Lehrer kennengelernt und sie alle waren sehr freundlich und um mich besorgt. Auch einige Deutschklassen durfte ich schon im Unterricht besuchen. Meistens habe ich mich zuerst vorgestellt und anschließend durften die Schüler mir fragen stellen. Es war echt schön dabei zu sehen, wie schüchtern die Schüler anfangs waren und wie sie nach einigen Fragen an mich plötzlich aufgetaut sind.
Langsam bekomme ich jetzt auch eigene Aufgaben übertragen. So durfte ich beispielsweise schon Werbeplakate für die Schülerzeitung, die ich gerne gründen möchte, entwerfen und vorhin habe ich angefangen mir Themen für einen Deutschzirkel zu überlegen.

Die freie Zeit, die ich bis jetzt hatte, habe ich vor allem im Zentrum von Žilina verbracht. Dort gibt es unglaublich schöne und interessante Plätze. Kurzgesagt: Im Moment fühle ich mich ziemlich wohl hier!

WEG

naja, dann geht es wohl los…

ich packe meinen koffer…

Es ist Samstagnachmittag, die Sonne scheint und endlich mache ich das, wozu ich mich schon seit einigen Tagen aufzuraffen versuche: Ich packe meinen Koffer. Schon übermorgen geht es nämlich los nach Berlin, wo mich ein zehntägiges Seminar auf meinen „kulturweit“-Freiwilligendienst vorbereiten soll. Ich bin schon sehr gespannt, was mich dort alles erwarten wird. Vor allem bin ich natürlich neugierig auf die vielen anderen Freiwilligen!
Im Moment beschäftigt mich allerdings noch mein Gepäck, denn obwohl ich anders als viele Freiwillige vor meiner Ausreise noch einen kurzen Zwischenstopp daheim einlege, fällt mir die Sache mit dem packen heute plötzlich ziemlich schwer. So langsam merke ich nämlich, dass all die „Auf Wiedersehens“ und „Macht’s guts“, die ich bei den vielen Abschiedsrunden in den letzten beiden Wochen gemurmelt hab, doch keine leeren Flosken, sondern bitterer Ernst waren. Gleichzeitig steigt die Vorfreude mit jedem Teil, das in meinen Koffer wandert, denn nach sieben Wochen ohne Schule merke ich doch langsam, dass ich große Lust auf Neues habe. Und genau deshalb packe ich jetzt weiter!

dobrý deň ihr lieben!

Nun habe ich schon einige Wochen nichts mehr von mir hören lassen, aber das hat vor allem den Grund, dass ich noch zuhause bin und mir zwar nicht langweilig wird, weil ich immer noch einiges zu tun habe – aber ich schätze euch, würde beim Lesen ziemlich langweilig werden, denn  die Besucher des „kulturweit“-Blogs interessiert dann wahrscheinlich doch am meisten der „kulturweit“-Einsatz!
Was den angeht gibt es allerdings mittlerweile auch einige Neuigkeiten: Ich habe dank der Hilfe von Frau Zajacová, einer Lehrerin an der Schule, an der ich ab September arbeiten werde, mittlerweile eine Unterkunft in einem Studentenwohnheim in Žilina. Außerdem habe ich angefangen, ein bisschen Slowakisch zu lernen, damit ich in gut einem Monat nicht ganz aufgeschmissen sein werde, sondern mich wenigstens ein bisschen verständigen kann. Ich muss allerdings zugeben, dass das gar nicht so leicht ist, denn ich habe bisher keine slawische Sprache gelernt und deshalb macht mir vor allem die Aussprache ziemlich zu schaffen – die Hörverständnis-CD läuft unaufhörlich und mittlerweile können auch meine Eltern schon einige Brocken mitsprechen.

Das wärs dann auch schon fürs erste mal wieder von mir! Ich weiß ja leider nicht, wie viele Leser sich bisher auf meine Seite verirrt haben, aber ich freu mich über jeden von Euch!

Hallo Welt!

Da sitz ich nun und bin im Begriff meinen ersten Blogeintrag zu verfassen. Mein Name ist Christine Haimerl und ich bin 18 Jahre alt. Gerade eben habe ich mein Abitur in einer niederbayrischen Kleinstadt gemacht und warte nun nur noch darauf, „verabschiedet“ zu werden, um mein Schülerdasein endlich hinter mir lassen zu können. Anschließend will ich erstmal raus – und zwar im Rahmen des „kulturweit“-Freiwilligendienstes. 6 Monate werde ich in die Slowakei gehen, genauer gesagt nach Žilina. Žilina hat rund 86.000 Einwohner und ist damit schon einmal bedeutend größer, als meine Heimatstadt. Ich werde dort an einer Schule, dem Gymnázium Hlinská, arbeiten. Seit einigen Monaten bin ich bereits mit einer Lehrerin der Schule in Kontakt und auch sonst habe ich in den letzten Wochen bereits einige wichtige Schritte in Richtung Auslandsaufenthalt getan: meine erste eigene Krankenversicherung abgeschlossen zum Beispiel, oder einen Sozialversicherungsausweis beantragt – alles gar nicht so einfach, mit dem unabhängig und selbstständig sein, ganz ehrlich!

Trotzdem überwiegt gerade vor allem eines: Vorfreude!

Zur Werkzeugleiste springen