Ahoj Slovensko!

Rückblickend sind die letzten sechs Monate wie im Flug vergangen! Ich erinnere mich noch gut an das mulmige Gefühl im Bauch, mit dem ich mich Anfang September auf den Weg in die Slowakei gemacht habe. Die Slowakei, ein Land das damals gänzlich unbekannt war für mich.
Nun, im letzten halben Jahr hat sich das natürlich verändert. Ich habe Neues kennengelernt. Wahrscheinlich so vieles in so kurzer Zeit, wie es noch niemas zuvor der Fall war. Es war nicht immer leicht, mich zurecht zu finden. Doch gerade in den letzten Wochen hab ich mich in Žilina sehr wohl gefühlt. Mein Abschied war deshalb alles andere als leicht. Vor allem die lieben Menschen, die ich in der Slowakei kennengelernt habe, werden mir fehlen.
Gestern Abend bin ich wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Deshalb wird dieser Eintrag auch der letzte sein, den ich auf meinem Blog veröffentliche. Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken, die im letzten halben Jahr mitgelesen haben.
Mein kulturweit-Zeit ist jetzt fast vorbei, nur das Nachbereitungsseminar in Berlin wartet noch auf mich. Die letzten sechs Monate zählen zu den aufregensten meines Lebens und ich bereue tatsächlich nicht, dass ich mich auf das slowakische Abenteuer eingelassen habe.

Ahoj, ihr Lieben!

Was mir fehlen wird:

  • Die wöchentlichen Slowakisch-Kaffee-Stunden mit Anka
  • Der Latte im Café Diaz
  • Die günstigen öffentlichen Verkehrsmittel
  • Meine tollen Mitfreiwilligen
  • Das Stanica und die Veranstaltungen dort
  • Der Montagnachmittag mit meinen Zirkelkindern
  • Meine Mitbewohnerin Anna und unser Sprachenchaos
  • Die lieben Deutschlehrerinnen am Gymnázium
  • Das viele Reisen
  • Žilina und seine schönen Ecken – vor allem um das Stadtzentrum herum

Eine Art Abschiedsfeier

Es ist schön, die Ergebnis seiner Arbeit zu sehen. Eines der größten Projekte, an denen ich in den letzten Monaten mitwirken durfte, konnten wir nun efolgreich abschließen. Aber seht selbst:
Wie ich hier vor einigen Wochen berichtet habe, habe ich mit den Lehrerinnen am Gymnasium einen Deutschwettbewerb gestartet, mit dem wir bei den Schülern der umliegenden Grundschulen die Lust am Deutschlernen wecken wollten. Von Oktober bis Januar gab es auf der Internetseite der Schule regelmäßig neue Rätsel und Aufgaben. Mittlerweile stehen die Gewinner von „Deutsch für Dich“ fest. Und für sie haben wir uns etwas besonderes einfallen lassen. Am Gymnázium Hlinksá wurde erstmals ein Deutschtag veranstaltet, an dem  nicht nur die Grundschüler, sondern auch alle Deutschschüler des Gymnasiums teilnehmen konnten.
Die DSD-Klassen haben sich für diesen Tag einiges einfallen lassen. In vier verschiedenen Räumen konnten die Schüler Interessantes über die größten deutschen Städte erfahren, deutsche Musik hören, Ausschnitte aus bekannten Filmen und Serien sehen – und noch vieles mehr.
Da der Deutschtag auf meinen vorletzten Arbeitstag fiel wurde das ganze für mich auch so etwas wie ein Abschiedsfest. Sich von den mittlerweile liebgewonnenen Kollegen und Schülern zu verabschieden ist nicht leicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die Arbeit hier vermissen werde!

Ein letztes Mal durch’s Land

Im Moment kommt es mir so vor, als würde meine restliche Zeit in der Slowakei viel zu schnell verstreichen. Gerade deshalb habe ich versucht, meine beiden letzten Wochenenden hier richtig auszunützen. Ich war ein weiteres Mal in Bratislava, außerdem in Nové Zámky und in Košice – es ging also noch einmal Mal quer durch’s Land!

Das vorletzte Wochenende habe ich in Bratislava verbracht. Wir Freiwilligen durften dort am 25. Januar das Landesfinale des Lesfuchswettbewerbs besuchen. Bei diesem Wettbewerb müssen Schüler deutsche Jugendbücher lesen und anschließend über den Inhalt diskutieren. Wer sich näher dafür interessiert, findet auf der Homepage des Gymnáziums einen Artikel dazu:
http://bit.ly/Y7v1Ol – Nur so viel sei verraten: Der Lesefuchs aus Žilina konnte am Ende leider nicht den Gesamtsieg erreichen.
Gleich im Anschluss ging es für mich und Wiebke zu einer weiteren Mitfreiwilligen. Wir haben Eva in Nové Zámky besucht und zwei schöne Tage mit ihr verbracht. Die Stadt liegt im Süden der Slowakei, in der Region Nitra. Und obwohl sie nicht allzu groß ist, hat sie auf jeden Fall ein paar schöne Plätze zu bieten.

Eine Woche später, also am vergangene Wochenende, habe ich mich wieder mit Freiwilligen getroffen. Dieses Mal ging es zu Sarah, nach Košice. Die ostslowakische Stadt ist 2013, neben Marseille, Europäische Kulturhauptstadt und daher ist dort einiges los. Wir haben uns eine Ausstellung im Múzeum Vojtech Löfflera angesehen und waren außerdem noch auf einem Konzert einer Wiener Band in der „Tabačka Kulturfabrik“ – ein Besuch in Košice lohnt sich im Moment echt!

 

Bratislava, St. Germain
Auf Evas fabelhafter Dachterrasse
  Black Box Radio
                     

Von Lieblingsplätzen

Lieblingsplätze zu haben ist was schönes! In meiner Heimatstadt in Deutschland hab ich die natürlich schon lange gefunden. Aber auch hier in Žilina entdecke ich nach und nach besondere Orte. Eine der schönsten ist für mich das Kulturzentrum „Stanica“. Dort gibt es immer wieder tolle Veranstaltungen. Vor einigen Wochen hat sogar eine deutsche Künstlerin, Barbara Morgenstern, dort ein Konzert gegeben. Klar, dass ich mir das nicht entgehen lassen habe.

Gefällt’s mir? (2)

Ziemlich am Anfang meines Aufenthaltes, habe ich hier im Blog von Dingen berichtet, die mir am Leben in der Slowakei gefallen. Und natürlich auch von solchen, die mich gestört haben.
„Wie siehst du das ganze eigentlich jetzt?“, hat mich meine Freundin Larissa vor einigen Tagen gefragt. „Wie gefällt’s dir in der Slowakei?“ Ja, wie ist das eigentlich nach viereinhalb Monaten in Žilina? Larissas Frage hat mich zum Nachdenken gebracht. Und leider gibt es sie noch, die Momente, die mir das Leben hier schwer machen. Aber mindestens genau so viele sind es, die alles wieder erleichtern!

Ich lebe gerne in der Slowakei…

…wenn ich mitbekomme, dass es auch nach mehr als vier Monaten noch so viel zu entdecken gibt – am Wochenende habe ich zum Beispiel eine Buchhandlung in Žilina gefunden, in der fast ausschließlich fremdsprachige Literatur verkauft wird. Ein Traum!
…weil ich mitterweile nicht nur Erdbeereis bestellen, sondern noch so einiges anderes auf Slowakisch sagen kann. Letztens hatte ich mit einer Frau im Zug ein etwa fünfminütiges Gespräch, in dem ich ihr erklären konnte, dass ich in einem Gymnasium arbeite, dort im Deutschunterricht helfe und noch so manches mehr – und sie hat mich tatsächlich verstanden! Fünf Minuten mögen jetzt vielleicht mickrig klingen, aber da ich erst seit September Slowakisch lerne ist das für mich schon mal ein großer Erfolg.
…weil ich hier ungefragt in jedem Café zu meinem Kaffee ein Gas Wasser bekomme!
…wenn ich von meiner Familie mit liebevollen Paketen und Briefen bedacht werde!
…wenn mich meine Mitbewohnerin Anna zu ihren Auftritten am Konservatorium oder in die Fatra, dem Konzerthaus in Žilina, mitnimmt.
…weil ich langsam die Ergebnisse meiner Arbeit sehe: die Kinder aus meinem Zirkel schreiben ihre ersten Briefe nach Deutschland, die Schülerzeitung nimmt Gestalt an, der Deutschtag wird vorbereitet…
…wenn ich sehe, dass ich zuhause auch ruhig mal was verpassen darf. Mit den wichtigsten Freunden klappt das Kontakthalten nämlich wunderbar!
…wenn ich aufschreiben möchte, was mir am Leben an der Slowakei gefällt und ich feststelle, dass ich mich bremsen muss, weil mir so viele schöne Momente einfallen!

 

Ich lebe nicht so gerne in der Slowakei…

…wenn ich mit der Bahn unterwegs bin. Das ist hier zwar ziemlich günstig, aber leider gibt es in den Zügen weder Fahrpläne noch Durchsagen, die einem mitteilen, wo man sich gerade befindet und welcher Bahnhof als nächstes erreicht wird. Deshalb muss man sich vor jeder Bahnreise die Ankunftszeiten aus dem Internet abschreiben – das ist ja eigentlich auch kein Problem. Richtig nervig wird das ganze nur, wenn der Zug Verspätung hat. Ich kleb dann meistens schon Minuten vor der eigentlichen Ankunft an der Scheibe, um ja im richtigen Moment aus dem Waggon zu hüpfen. Geklappt hats bis jetzt aber zum Glück noch immer!
…weil die Straßen im Winter so gut wie nicht geräumt werden und jeder Ausflug zur Schitterpartie wird.
…wenn meine selbstgebastelten Weihnachtskarten erst drei Wochen nach dem Fest ankommen, weil die slowakische Post mal wieder eine halbe Ewigkeit braucht.

Winter

Nachdem die Slowaken in diesem Jahr auf weiße Weihnachten und ein verschneites Silvester verzichten mussten, zeigt er sich nun von seiner besten Seite: Der Winter ist in Žilina eingekehrt und zwar so richtig.
Ich möcht euch ein bisschen an meiner Freude über den vielen Schnee teilhaben lassen, bevor sie vollends verflogen ist – Denn im Moment ärgert mich die weiße Pracht bereits ein wenig. Weder Straßen noch Gehwege werden richtig geräumt und mittlerweile gleicht ein kurzer Fußweg einer Polarexpedition. Dazu kommt noch, dass es ziemlich glatt ist und sich bereits die erste Bekannte hier den Arm gebrochen hat. Deshalb tippel ich vorerst nur ganz vorsichtig durch die Stadt und zeig euch ein paar Bilder aus der winterlichen Slowakei!


   

Von der einen Heimat in die andere

Meine Weihnachtsferien zu Hause in Deutschland waren klasse. Es tat wirklich gut, meine Familie und meine Freunde wiederzusehen. Mittlerweile bin ich in die Slowakei zurückgekehrt. Doch einsam oder alleine musste ich mich hier auch nach der tollen Zeit in Deutschland nicht fühlen. Es ging nämlich gleich aufregend weiter: Das letzte Ferienwochenende habe ich mit Eli, einer Freiwilligen aus Tschechien, verbracht. Zur gleichen Zeit war auch ein rumänisches Jugendwasserballteam in meinem Studentenwohnheim untergebracht, mit denen es recht unterhaltsam war. Jetzt hat die Schule wieder begonnen und für mich wird es langsam ernst. Einen Monat werde ich noch in Žilina verbringen. Diese Zeit werde ich größtenteils mit der Fertigstellung meiner verschiedenen Projekte, also der Schülerzeitung und dem Brieffreunde-Projekt verbringen. Und dann gäbe es da noch so viel anderes, das ich gerne noch auf die Beine stellen würde. Vorerst bin ich jedoch einfach nur gespannt auf alles, was sich in meinen letzten Wochen hier so tun wird…

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Veselé vianoce a šťastný nový rok!

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Mittlerweile habe ich die stressige Adventszeit in der Slowakei hinter mir gelassen – gerade noch rechtzeitig konnte ich die letzten Geschenke besorgen und Weihnachtskarten schreiben. Immerhin bin ich in diesem Jahr viel mehr in Weihnachtsstimmung als ich es in den letzten Jahren für gewöhnlich war. Woran das liegt? Vielleicht an den vielen Besuchen auf verschiedenen Weihnachtsmärkten oder den unzähligen Präsentationen, in denen ich über deutsche Weihnachtsbräuche gesprochen habe? Ich bin mir nicht sicher.
Euch Lesern wünsche ich auf jeden Fall ein ähnliches Gefühl. Habt eine gute Zeit, egal wo auf der Welt ihr euch grade befindet!

Und für alle, die sich beim Warten auf das Christkind langweilen, hab ich hier noch einen Link: bit.ly/VYPFPq
Er führt auf die Homepage meiner Einsatzstelle, genauer gesagt zum Wettbewerb „Deutsch für Dich“, den ich vor ein paar Wochen mit den anderen Deutschlehrern gestartet habe. Richtig mitmachen könnt ihr natürlich nicht, aber vielleicht habt ihr ja Lust, die Rätsel einfach so zu lösen.

Wenn eine ganze Stadt zum Christkindlmarkt wird

Das letzte Wochenende hab ich mit Jenni und Larissa, zwei guten Freundinnen aus Deutschland, verbracht. Wir haben uns in Wien getroffen, denn die österreichische Hauptstadt liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen meiner Heimatstadt in Deutschland und meiner neuen Heimat in der Slowakei.
Neben den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die wir natürlich besucht haben, war es unser erklärtes Ziel die verschiedenen Christkindlmärkte der Stadt abzuklappern – sie zu verfehlen ist ohnehin unmöglich, wie uns am ersten Abend ein Mann erklärte: „In der Adventszeit ist doch die ganze Stadt ein einziger Christkindlmarkt!“
Einzig und allein die Tatsache, dass unser geplantes Weihnachtsmarkt-Hopping wegen der Eröffnung des Wiener Hauptbahnhofs, der daraus resultierenden Verwirrung über meine Zugverbindung nach Bratislava und der Unwissenheit sämtlicher österreichischer Bahnangesteller kurzzeitig zum Bahnhofs-Hopping wurde, hat mich ein bisschen gestört. Ansonsten war das Wochenende einfach großartig. Danke Mädels!

   
   
   

 

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