Lieblingsplätze zu haben ist was schönes! In meiner Heimatstadt in Deutschland hab ich die natürlich schon lange gefunden. Aber auch hier in Žilina entdecke ich nach und nach besondere Orte. Eine der schönsten ist für mich das Kulturzentrum „Stanica“. Dort gibt es immer wieder tolle Veranstaltungen. Vor einigen Wochen hat sogar eine deutsche Künstlerin, Barbara Morgenstern, dort ein Konzert gegeben. Klar, dass ich mir das nicht entgehen lassen habe.
Monthly Archives: Januar 2013
Gefällt’s mir? (2)
Ziemlich am Anfang meines Aufenthaltes, habe ich hier im Blog von Dingen berichtet, die mir am Leben in der Slowakei gefallen. Und natürlich auch von solchen, die mich gestört haben.
„Wie siehst du das ganze eigentlich jetzt?“, hat mich meine Freundin Larissa vor einigen Tagen gefragt. „Wie gefällt’s dir in der Slowakei?“ Ja, wie ist das eigentlich nach viereinhalb Monaten in Žilina? Larissas Frage hat mich zum Nachdenken gebracht. Und leider gibt es sie noch, die Momente, die mir das Leben hier schwer machen. Aber mindestens genau so viele sind es, die alles wieder erleichtern!
Ich lebe gerne in der Slowakei…
…wenn ich mitbekomme, dass es auch nach mehr als vier Monaten noch so viel zu entdecken gibt – am Wochenende habe ich zum Beispiel eine Buchhandlung in Žilina gefunden, in der fast ausschließlich fremdsprachige Literatur verkauft wird. Ein Traum!
…weil ich mitterweile nicht nur Erdbeereis bestellen, sondern noch so einiges anderes auf Slowakisch sagen kann. Letztens hatte ich mit einer Frau im Zug ein etwa fünfminütiges Gespräch, in dem ich ihr erklären konnte, dass ich in einem Gymnasium arbeite, dort im Deutschunterricht helfe und noch so manches mehr – und sie hat mich tatsächlich verstanden! Fünf Minuten mögen jetzt vielleicht mickrig klingen, aber da ich erst seit September Slowakisch lerne ist das für mich schon mal ein großer Erfolg.
…weil ich hier ungefragt in jedem Café zu meinem Kaffee ein Gas Wasser bekomme!
…wenn ich von meiner Familie mit liebevollen Paketen und Briefen bedacht werde!
…wenn mich meine Mitbewohnerin Anna zu ihren Auftritten am Konservatorium oder in die Fatra, dem Konzerthaus in Žilina, mitnimmt.
…weil ich langsam die Ergebnisse meiner Arbeit sehe: die Kinder aus meinem Zirkel schreiben ihre ersten Briefe nach Deutschland, die Schülerzeitung nimmt Gestalt an, der Deutschtag wird vorbereitet…
…wenn ich sehe, dass ich zuhause auch ruhig mal was verpassen darf. Mit den wichtigsten Freunden klappt das Kontakthalten nämlich wunderbar!
…wenn ich aufschreiben möchte, was mir am Leben an der Slowakei gefällt und ich feststelle, dass ich mich bremsen muss, weil mir so viele schöne Momente einfallen!
Ich lebe nicht so gerne in der Slowakei…
…wenn ich mit der Bahn unterwegs bin. Das ist hier zwar ziemlich günstig, aber leider gibt es in den Zügen weder Fahrpläne noch Durchsagen, die einem mitteilen, wo man sich gerade befindet und welcher Bahnhof als nächstes erreicht wird. Deshalb muss man sich vor jeder Bahnreise die Ankunftszeiten aus dem Internet abschreiben – das ist ja eigentlich auch kein Problem. Richtig nervig wird das ganze nur, wenn der Zug Verspätung hat. Ich kleb dann meistens schon Minuten vor der eigentlichen Ankunft an der Scheibe, um ja im richtigen Moment aus dem Waggon zu hüpfen. Geklappt hats bis jetzt aber zum Glück noch immer!
…weil die Straßen im Winter so gut wie nicht geräumt werden und jeder Ausflug zur Schitterpartie wird.
…wenn meine selbstgebastelten Weihnachtskarten erst drei Wochen nach dem Fest ankommen, weil die slowakische Post mal wieder eine halbe Ewigkeit braucht.
Winter
Nachdem die Slowaken in diesem Jahr auf weiße Weihnachten und ein verschneites Silvester verzichten mussten, zeigt er sich nun von seiner besten Seite: Der Winter ist in Žilina eingekehrt und zwar so richtig.
Ich möcht euch ein bisschen an meiner Freude über den vielen Schnee teilhaben lassen, bevor sie vollends verflogen ist – Denn im Moment ärgert mich die weiße Pracht bereits ein wenig. Weder Straßen noch Gehwege werden richtig geräumt und mittlerweile gleicht ein kurzer Fußweg einer Polarexpedition. Dazu kommt noch, dass es ziemlich glatt ist und sich bereits die erste Bekannte hier den Arm gebrochen hat. Deshalb tippel ich vorerst nur ganz vorsichtig durch die Stadt und zeig euch ein paar Bilder aus der winterlichen Slowakei!
Von der einen Heimat in die andere
Meine Weihnachtsferien zu Hause in Deutschland waren klasse. Es tat wirklich gut, meine Familie und meine Freunde wiederzusehen. Mittlerweile bin ich in die Slowakei zurückgekehrt. Doch einsam oder alleine musste ich mich hier auch nach der tollen Zeit in Deutschland nicht fühlen. Es ging nämlich gleich aufregend weiter: Das letzte Ferienwochenende habe ich mit Eli, einer Freiwilligen aus Tschechien, verbracht. Zur gleichen Zeit war auch ein rumänisches Jugendwasserballteam in meinem Studentenwohnheim untergebracht, mit denen es recht unterhaltsam war. Jetzt hat die Schule wieder begonnen und für mich wird es langsam ernst. Einen Monat werde ich noch in Žilina verbringen. Diese Zeit werde ich größtenteils mit der Fertigstellung meiner verschiedenen Projekte, also der Schülerzeitung und dem Brieffreunde-Projekt verbringen. Und dann gäbe es da noch so viel anderes, das ich gerne noch auf die Beine stellen würde. Vorerst bin ich jedoch einfach nur gespannt auf alles, was sich in meinen letzten Wochen hier so tun wird…
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