Land unter!

Manchmal überraschen die Slowaken mich. Manchmal sogar sehr.
Gerade eben hat der, mittlerweile nicht mehr ganz so fremde, bärtige Mann mein Bad verlassen. Nachdem ich ihn schon in meiner allerersten Woche im Wohnheim nach einem Wasserrohrbruch kennenlernen durfte, hab ich eigentlich gehofft, ihn so schnell nicht mehr wiederzusehen. Allerdings hat es dann doch nur sechs Wochen gedauert, denn heute morgen habe ich entdeckt, dass in meinem Bad „was tropft“. Genauer gesagt  war es der Spülkasten. Scheinbar war er über Nacht plötzlich undicht geworden und nun auf dem besten Weg, mein Bad zu überfluten. Nachdem mir Zuzana geholfen hatte, den Damen an der Rezeption des Wohnheims vom Problem zu erzählen, versicherten mir diese, dass es bald möglichst behoben werde. So recht wollte ich ihnen das nicht glauben, wenn ich ehrlich sein soll, denn immerhin ist heute ja ein Samstag. In Gedanken sah ich mich also schon das restliche Wochenende über im Bad sitzen und alle paar Stunden einen Wassereimer auskippen.
Doch tatsächlich kam vor einer guten Stunde, also um 21 Uhr, noch ein Handwerker, um sich um das Problem zu kümmern. Jetzt tropft der Spülkasten nicht mehr und ich habe keine Angst mehr vor einem bevorstehenden Hochwasser. Gerade nochmal Glück gehabt – übrigens nicht nur ich, sondern auch Lisa, eine andere kulturweit-Freiwillige, die das Wochenende bei mir in Žilina verbringt! Und auch wenn ich jetzt weiß, dass auf die slowakischen Handwerker sogar am Samstagabend Verlass ist – allzu bald möchte ich auf keinen Klempner mehr treffen.

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