Von den Momenten, die mir in der Slowakei das Leben schwer machen und denen, die es wieder erleichtern. Und um endlich mal eine Antwort auf die Frage zu geben: „Wie gfoids da denn?“
Ich lebe gerne in der Slowakei…
…wenn ich ausgedehnte Spätsommerspaziergänge im Park rund um die Universität von Žilina machen kann.
…wenn ich mit meiner Mitbewohnerin Anna den Kühlschrank zum Kaffeetisch umfunktioniere und wir uns auf Englisch, Französisch, ein paar Brocken Deutsch und Slowakisch – manchmal auch mit Händen und Füßen – unterhalten.
…wenn ich feststelle, dass eine Kugel Eis hier nur 30 Cent kostet. Und wenn ich dann auch noch merke, dass ich sie schon auf Slowakisch bestellen kann. (jahoda: die Erdbeere, das erste Wort, das ich hier gelernt habe)
…wenn mir Schüler sagen, dass die deutsche Sprache in echt schöner klingt als in ihren Hörverständnisübungen!
…wenn sich die großartige, slowakische Gastfreundschaft zeigt und mich quasi fremde Menschen zu sich einladen, um mir wahlweise typisch slowakische Gerichte/Musik/Geschichte/… näherzubringen.
…wenn die unglaublich liebenswerten Damen, die hier im Studentenwohnheim arbeiten, sich abmühen, um mir etwas zu erklären, währenddessen immer wieder im Wörterbuch nachschlagen und mir die vielen Male, in denen es nicht gelingt, mir das mitzuteilen, was sie loswerden wollen, wenigstens einen Keks zu stecken. Letzteres gefällt mir nicht so gut, ich glaub das machen sie aus Mitleid.
Ich lebe nicht so gerne in der Slowakei,…
…wenn ich morgens aufwache, in meinem Bad einen fremden, bärtigen Mann entdecke, der mir unverständliche Sätze entgegenbrummelt, dabei mit einer Rohrzange fuchtelt und mir wenig später einen Zettel unter die Nase hält, auf dem „pipe hurt, flood“ steht.
…wenn ich mitbekomme, was ich zuhause im Moment so verpasse.
…wenn auf mysteriöse Art und Weise ständig die Schlüssel und Ersatzschlüssel zum Duschraum fehlen und ich so in 14 Tagen Studentenwohnheim immerhin schon fünf verschiedene Waschräume kennenlernen durfte.
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