– some catchy title about how fast 6 months can pass –

Während einige meiner Mitfreiwilligen gerade wieder an den Werbellinsee zurückkehren, bricht für mich die zweite Hälfte meines Freiwilligendienstes an.
Und um die typischen Klischees aller Auslandsjahrblogschreiber zu erfüllen: ja, die Zeit ist wahnsinnig schnell vorbei gegangen. Gerade, wegen allem, was ich erleben durfte. Seit Weihnachten kann man jeden Tag ein größeres Stück blauen Himmel sehen und ich merke, ich bin erst jetzt so richtig angekommen. Die Luft riecht nach Frühling, Tallinn und meine Reisemotivation wachen wieder auf.

Im Januar war mich Rebekka aus Vilnius besuchen und wir sind zusammen in die chinesische Neujahrsfeier auf dem Vabaduse Väljak gestolpert. Da ich Silvester in Deutschland verbracht habe, war es für mich besonders schön doch noch ein Feuerwerk in Tallinn sehen zu können.

Auch in Tallinn wird Mitte Januar das Jahr des Hahns mit einem Feuerwerk begrüßt


Ein Tourifoto an Tallinns beliebtestem Aussichtspunkt darf natürlich nicht fehlen!

An meiner Schule gab es dann in Februar einen Wintersporttag, bei dem die ganze Schule in ein Wintersportressort 45 Minuten entfernt von Tallinn fährt. Dort bin ich das erste mal in meinem ganzen Leben Ski(-Langlauf) gefahren. Ich lag ca 70% der Zeit auf dem Boden und wurde permanent von meinen Schülern überholt, die mir im Vorbeifahren mitleidige Blicke zuwarfen. Trotzdem habe ich mich nicht entmutigen lassen und hatte am nächsten Tag Muskelkater in Teilen meines Körpers, denen ich zuvor noch nie Beachtung geschenkt hatte 😀

Teil der Langlaufstrecke in Anija

Danach haben einige Freunde und ich es endlich geschafft einen Ausflug nach Helsinki zu machen. Trotz des nicht besonders großartigen Wetters haben wir unsere 10 Stunden in Helsinki vollkommen ausgenutzt: Franka hat uns hervoragend herumgelotst, wir haben Handstand auf der gefrorenen Ostsee gemacht, Karamellsoße gekauft und das süßeste Kaffee der Stadt besucht (falls jemand demnächst nach Helsinki fährt: Regattacafé).

Sibelius Monument in Töölö, Helsinki – mit der vergleichsweise sehr kleinen Autorin darunter

 

„Kriegen wir das noch mal hin alle gleichzeitig in der Luft zu sein?“

 

Zu unserer Verteidigung: sowohl der Laternen-Vandalismus durch den Aufkleber, als auch die Zerstörung desselbigen durch Tipex waren bei unserem Eintreffen schon erfolgt. Wir haben nur den netten Hinweis auf Tallinn hinzugefügt ?

 

Und an diesem Wochenende haben wir uns auf den Weg zu einem alten Gefängnis in Rummu, 1,5 Stunden von Tallinn gemacht. Es liegt in der Mitte eines Steinbruchs, der mit Wasser vollgelaufen ist und wohl im Sommer ein beliebter Ort zum schwimmen ist. Aber auch im Februar war die Eisdecke war an einigen Stellen aufgeschnitten und ein Eistaucher in Neopreenanzügen schnorchelten unter dem Eis entlang.

Auch im Winter war der Besuch ein tolles Erlebnis, wir konnten auf dem ganzen See herumlaufen und sogar in das alte Gebäude auf dem See hineingehen – das normal nur schwimmend „betreten“ werden kann!

Volle Konzentration beim Erklimmen der Schotterberge


Aussicht von der Mitte des gefrorenen Sees


In einem Teil des alten Gefängnisses „Murru“ auf dem See


Die Esten wissen genau, wie das Wetter am besten zu nutzen ist!


Loch der Eistaucher

Zum Abschluss dieses Beitrags noch ein Bild, aufgenommen von der Stadtmauer Tallinns: man kann sehen, wie sich die Farben langsam ihren Platz im Stadtbild zurückerobern. Diese Stadt ist einfach schön. Tallinn, ma armastan sind!

Edit: Dieser Beitrag ist für Alessio, der mich genötigt hat endlich wieder etwas zu schreiben. Außerdem ist er für Tamina, die heute Geburtstag hat (♥) und für meine Omas, die meinen Blog immer als Erste lesen. Und natürlich für alle, die bis hier unten gelesen haben. Danke!