Mit 54 Lats(~75€) und dem vorübergehenden Verlust meines Reisepasses habe ich mir heute ein Stück Freiheit gekauft. Im Juni will ich mein Nachbarland, das große Russland bereisen und dafür muss ein Touristenvisum her. Allein weil es umständlich und teuer ist hinterfrage ich immer wieder die Tatsache, dass ich ein Visum brauche um mich weiter Richtung Osten zu bewegen. Manchmal kommt mir die Grenzen nach Belarus und Russland wie eine Wand vor, die mich einengt. Ich wäre wohl schon längst für einen kurzen Trip rüber, wenn es anders wäre. Wahrscheinlich sollte ich statt zu klagen, die Reisefreiheit innerhalb der EU als Luxus ansehen und Luxus ja, das ist es auf jeden Fall!
Nachdem ich einen Reisebürotipp von einer Bekannten bekommen habe, bin ich vorhin also mit etwas Geld, Reisepass und einem Passbild los zu der Büroadresse. Ich hatte gehofft, dass es wirklich so simpel ist (ich fürchte, dass Belarus-Visum wird eine größere Herausforderung), wie man mir erzählt hatte, dass man nämlich über Reisebüros das 30-Tage-Visum „kauft“ und in dem Zeitraum dann frei in der Reiseroute, Unterkunft etc ist und ja tatsächlich so verstand ich auch die Erläuterungen des Mitarbeiters, der mir in einem Kämmerchen mit nicht sehr sicherem Englisch versuchte, meine Fragen zu beantworten. Den Visaantrag habe ich auf Russisch bekommen, durfte ihn aber auf Englisch ausfüllen. Zum Glück habe ich „zufällig“ letzte Woche in meinem Russischbuch das Kapitel zum Visaantrag bearbeitet, also konnte ich problemlos ohne erneutes Nachfragen das Formular ausfüllen. Das ist mal praktische Anwendung wie man sie sich beim Lernen wünscht. 😀 Und meine Vorfreunde auf meine Sommerreisepläne wird immer größer!