Jaja, ich weiß dieser Eintrag kommt viel zu spät und ist eigentlich nicht mehr wirklich Teil meines Freiwilligendienstes. Obwohl eigentlich schon, denn auch das Vermissen und Zurückblicken gehört dazu, ohne das eine gäbe es das andere ja nicht.
Es ist mir ein Anliegen dieses Blog nicht einfach im Nirgendwo hängen zu lassen sondern es gebührend abzuschließen. Was soll ich sagen, die Zeit wird wohl mein ewiger Feind bleiben.. Erst etwas länger als einen Monat bin ich zurück in Europa, habe Deutschland schon wieder verlassen und mir mein neues Leben in DenHaag eingerichtet. Das Studium ist schon im vollen Gange, es gibt viel zu tun und in drei Wochen ist der erste Block schon wieder rum und ich fliege für ein paar Tage nach Hause und hole das nach, was ich in den zwei Tagen im August nicht geschafft habe – endlich einmal entspannt mit ein paar Freunden in der schönsten Stadt der Welt Kaffee trinken und erzählen. Auch wenn ich glücklich bin hier zu sein, bisher alles so lief wie erwartet und es fast sogar noch besser ist, zu 100% bin ich noch nicht angekommen. Oder ich bin einfach noch nicht zu 100% aus meinem Malaysia-Leben raus. Ob an der Haustür, in der Küche oder in den Regalen, überall stapeln sich die Erinnerungen an die glücklichen Momente, an diesen Strudel von Emotionen und lösen ein großes Vermissen aus, Tag für Tag. Der Drang zurück zu gehen wird immer größer, ich spüre dass ich noch nicht damit abgeschlossen habe. „Meine“ Kids nochmal sehen und dann wahrscheinlich wie die nervige, alte Großtante völlig verblüfft zu schreien „Gott, seid ihr groß geworden.“ Wenn ich daran denken, wie ich kurz vor meinem Abflug letztes Jahr innerlich ausgeflippt bin, völlig panisch gedacht habe: „Warum zur Hölle tue ich mir das eigentlich an, immer manövriere ich mich in Situationen denen ich gar nicht gewachsen bin“ muss ich über mich selbst lachen. Man wächst mit seinen Aufgaben. Auch die ersten Wochen, die mir damals furchtbar, lang und unerträglich überfordernd erschienen, als ich ununterbrochen überlegt habe wie ich am schnellsten wieder von dort wegkommen kann, wirken im Rückblick lächerlich. Aber grade diese Zeit hat mich wohl ein Stück erwachsener gemacht. Und maßgeblich verantwortlich dafür, dass es sich von schrecklich in fantastisch verändert hat, sind meine wunderbaren Freunde und Kollegen. Aber davon fange ich gar nicht erst an, dass führt bloß zu einem noch größere Gefühlsausbruch als ohnehin schon.
Nun, ich wollte auch noch Danke sagen. Danke an alle, die mein Jahr über dieses Blog begleitet haben, es waren viele (mein Zähler sagt etwas von über 18.000 Klicks? Ihr seid ja verrückt!) und ich habe mich über jedes nette Wort oder Kommentar gefreut! Das Blog war ein wunderbares Mittel um ein paar besondere Momente festzuhalten und zu teilen, auch wenn die Einträge bei weitem nicht so regelmäßig kamen wie geplant und noch circa 1000 unfertige Entwürfe irgendwo gespeichert sind. Nochmals, danke an jeden einzelnen von euch, an das entzückende Kulturweit-Team für diese unglaubliche Chance und dafür, dass ihr tatsächlich auch mitlest und an all die tollen Menschen die diese Zeit zu dem gemacht haben, was sie war und als was ich sie immer in Erinnerung behalten werde. Ihr seid wundervoll!
Eine von vielen schönen Erinnerungen – der Abiball.Die Eröffnungsfeier der SüdOstAsienSpiele. Wir begrüßten die deutschen Schulen aus Singapur, Jakarta, Bangkok, Manila und NeuDelhi (Quelle: Archiv DSKL)4 Tage, ganz im Zeichen des Sports: Schwimmen, Volleyball, Leichtathletik und Fußball. Quelle: Archiv DSKLSchiedsrichter bei der Arbeit. Quelle: Archiv DSKLDas Team der DSKL
Der letzte Schultag. Er erschien mir immer so unendlich weit weg. Der letzte Schultag, pff, lächerlich. Das würde ja bedeuten dass es tatsächlich zuende geht. So ein Blödsinn, warum sollte es auch – es ist doch grad so schön, alles läuft rund. Und doch, plötzlich war der 26. Juni und es hieß Abschied nehmen. Schon wieder. Na klasse. Vier Stunden mit „meiner“ ersten Klasse, passenderweise waren wir vier, die sich verabschieden mussten. Ich kam zuerst an die Reihe, bekam lauter gute Wünsche mit auf den Weg und die Kinder überreichten mir ein ganz bezauberndes, selbstgemachtes Kochbuch – jede/jeder hatte eine eigene Seite mit Fotos und Briefen gestaltet und dazu ihr/sein Lieblingsrezept geklebt. Unnötig zu erwähnen, dass folglich um 08.20 Uhr bereits die ersten Tränen rollten, besonders als sich Christina, die Klassenlehrerin, verabschiedete. Bei ihr habe ich in kurzer Zeit sehr viel gelernt, es war mein großes Glück mit ihr in ihrer Klasse arbeiten zu dürfen. Wir waren ein Team, dass auch ohne große Absprachen hervorragend funktioniert hat, so dass es jeden Morgen aufs neue Spaß gemacht hat. Drei Stunden mit Verabschiedungen in der Klasse folgten, nachdem die Zeugnisse vergeben waren kam es dann zum finalen Showdown auf dem Schulhof: wohin man nur schaute lagen sich Schüler, Lehrer und Eltern in den Armen, es sind viele Tränen geflossen. Die große Schattenseite dieses Lebens ist nunmal der alltägliche Abschied, es ist immer ein Kommen und Gehen und es gibt wenig Beständigkeit. Die DSKL ist (eigentlich müsste es wohl „war“ heißen) der Dreh- und Angelpunkt meines Lebens hier, irgendwie spielt sie doch immer eine Rolle. Und obwohl dieser Punkt nun mehr oder weniger wegfällt, die meisten Abschiede gemeistert sind, habe ich noch nicht vollends realisiert dass mir nun nur noch wenige Wochen in Malaysia bleiben. Ganz im Gegenteil, es kommt mir vor als wäre es noch unendlich viel Zeit. Die Koffer packe ich noch nicht für den Weg nach Deutschland sondern erst einmal „nur“ für Südkorea. Die großen Erwartungen, die Neugier wie es dort wohl sein wird, ob es wirklich so ein anderes Asien ist, überdecken alle anderen Gefühle und so kann ich gut verdrängen, was viel schneller Realität sein wird als ich glauben möchte.
Einige Wochen nach unserer sonntäglichen, sechsstündigen und nervenaufreibenden Reiseplanung war es bereits so weit: Nach der Arbeit, am Donnerstag, stiegen wir quasi umgehend ins Taxi zum Flughafen, dort weiter ins Flugzeug und nur eine knappe Stunde später landeten wir auf Langkawi. So weit, so unkompliziert. Dankenswerter Weise blieb es in den folgenden vier Tagen genauso entpannt. Statt 1.Mai-Demos und Maibäumen, nur Strand und gute Freunde. Wir tanzten zwar wie wild in den Mai und starteten daher etwas ruhiger in unsere Ferien, Faulheit konnte man uns in diesem Urlaub trotzdem nicht vorwerfen. Nach Freitag packte uns (oder zumindest den männlichen Teil der Gruppe) die Abenteuerlust und in nur zwei Tagen legten wir 183km auf unseren Motorrollern zurück. Den höchsten Aussichtsturm Langkawis, höchst fragwürdige und eigentlich nicht freigegebene Straßen, menschenverlassene Strandabschnitte, endlos-enge Serpentinen, einige herumflitzende Affen & gelangweilte Kühe am Straßenrand und ein verdammt gutes Schnitzel später erlangte ich zwei neue Erkenntnisse: Mit dem Roller kommt man überall lang und auch ohne Benzin den Berg ganz easy wieder herunter. Nach so viel Abenteuer gibt es wohl nichts schöneres als den Tag mit Sundowner-Drinks am Strand ausklingen zu lassen. Erstaunlich schnell gingen so die vier Tage rum und am Montag Abend fanden wir uns wieder im alltäglichen Stau auf den Straßen von KL. Wie sollte es anders sein.
Das obligatorische Flugzeugselfie.
Whoop Whoop!
Cheers.
Das Yellow-Café.Idyllisches Naturbild mit Motorroller im Vordergrund.
Fischers Fritz fischt frische Fische, frische Fische fischt Fischers Fritz. (Statt Fisch gab es besagtes Schnizel)Erst so..
Liebe Menschen, auf Grund von unbeschreiblicher Faulheit lag dieser Text bereits seit zwei Wochen in der metaphorischen Schublade dieses Blogs und findet erst jetzt seinen Weg in die unendlichen Weiten des Internets. Der innere Schweinehund und ich bitten vielmals um Vergebung.
„Der Kern der Überraschung ist die Absicherung der Schnelligkeit mit Geheimhaltung.“
– Carl Philipp Gottfried von Clausewitz
An Überraschungen scheiden sich ja häufig die Geister. Entweder man liebt oder man hasst sie. Ich gehöre zu letzteren und lege keinen großen Wert darauf dass Dinge, welche mich betreffen (oder auch nicht), ohne mein Wissen geplant werden, habe dafür aber helle Freude daran eben diese zu planen und durchzuführen. Und so stand ich pünktlich* zu Gründonnerstag (müde und nur mit Sandalen an den Füßen) im Schneeregen am Flughafen Berlin-Tegel. Und mit einem breiten Grinsen im Gesicht, denn ich war zum Überraschungsbesuch nach Berlin gereist. Unter größter Anstrengungen hatten mein Vater und ich diesen Plan ausbaldowert und geheim gehalten. Es ist keine Übertreibung zu sagen dass daraus im Prinzip ein viertägiges Überraschungs-Fest gewesen ist. Sowohl meine Schwestern, Mutter, Großmutter als auch viele Freunde sahen zunächst aus als hätten sie einen Geist gesehen, wenn ich bei Geburtstagspartys aufkreuzte oder einfach an der Haustür klingelte obwohl doch eigentlich zeitgleich ein Skype-Date angestande hätte. Glücklicherweise scheinen sich recht wenige Überraschungshasser in meinem Umfeld zu befinden, so dass wir meist alle erst in ein lautes Gekreische, dann in ein recht albernes auf-und-ab hüpfen und anschließen in Tränen ausgebrochen sind.
Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit war Berlin wohl nicht das umweltfreundlichste Ziel, dennoch das erfrischenste das ich mir vorstellen könnte.
Ein entspanntes Osterwochenende in Hessen war genau das richtige um einfach mal abzuschalten. Sogar das Spazierengehen habe ich für mich entdeckt – welch erfreuliche Abwechslung war es mal wieder frische Luft einzuatmen, etwas draußen zu laufen ohne in Schweiß auszubrechen und generell das Leben im Freien zu leben.
Wenn man das so liest glaubt man wohl dass es in Malaysia ja furchtbar sein muss – wenn sie kurz vor Ende ihres Jahres noch mal nach Deutschland kommt?
Alles Quatsch, ich neige ja zeitweise zu Übertreibungen, dies ist jedoch keine: ich freue mich sehr wieder zurück nach KL zu kommen, habe die Stadt, mein Zuhause, das Wetter, die Schule und in erster Linie meine Freunde während der letzten Tage vermisst. Warum dann Deutschland?
Einfach so. Weil es sich richtig angefühlt hat, weil es schön ist anderen eine solche Freude zu machen, weil es noch viele Dinge zu erledigen gab und ich im Sommer und auch danach voraussichtlich auch nicht mehr viel Zeit dort verbringen werde. Während ich diese Zeilen tippe sitze ich also im Flieger, auf dem Weg zurück und habe dieses besondere Kribbeln im Bauch, das nur Aufregung und Vorfreude auslösen. Es ist so schön-schlimm, dass ich mich weder auf das Boardprogramm noch auf Kanye West konzentrieren kann, obwohl er mir doch so schön über die Kopfhörer seine Lebensweisheiten ins Ohr brüllt. Da hilft es wohl nur noch sich die dicken Socken anzuziehen, sich in Decke und Pulli zu verkriechen, die Augen zu schließen und erst in KL wieder zu öffnen.
Mir ist aufgefallen, dass auf den letzten, recht negativen, Blogeintrag schon lange kein geschriebenes Wort von mir gefolgt ist. Schade und ich entschuldige mich bei denen daheim, die auf meine Einträge mehr oder weniger gespannt warten. Diese erneute Funkstille ist keineswegs ein schlechtes, sondern – ganz im Gegenteil – ein hervorragendes Zeichen. Gefühlt bin ich rund um die Uhr unterwegs, bei der Arbeit, in der Stadt, auf Bergen (wen diese Information verwirrt, der möge bitte weiterlesen), auf Klassenfahrt oder an südostasiatischen Traumstränden. Tatsächlich ist das noch besser als es klingt, lässt aber leider recht wenig Raum für diesen Blog.
Berge? Berge! Der Plural mag dabei ein klitzekleines bisschen übertrieben sein, die Anzahl der von mir erklommenen Berge in den letzten 19 Jahren meines Lebens ist verschwindend gering, spontan erinnere ich mich auch nur an eben diesen einen.
Kürzlich ereignete sich also etwas ungewöhnliches, im sonst so beschaulichen Kuala Lumpur. Es war ein Sonntag, 04.00 Uhr in der Früh. Mit gepacktem Rucksack und festem Schuhwerk stand ich vor meinem Condo und wartete auf Sophie, Julian und Natascha. Denen, die mich nun schon etwas länger kennen, stellt sich nun vermutlich die naheliegende Frage: „Warum?“. Die ebenso naheliegende Antwort: wir waren Wandern. Für einen eingefleischten Wandersmann ist diese Strecke vermutlich lachhaft und eher eine Aufwärmübung, für eine kniegeschädigte, ungeübte und bisweilen etwas übermütige Laiin wie mich, war es dann aber doch eine kleine Herausforderung. Mitten in der Nacht, nach einer knappen Stunde Autofahrt, trafen wir also Gloria und Christoph am Fuße des BrogaHills. Mit Taschenlampen leuchteten wir uns, begleitet von ein paar Dutzend Einheimischen, in der folgenden Stunde unseren Aufstieg. Es hat viel Spaß gemacht, es war anstregend doch um die Uhrzeit war es für malaysische Verhältnisse fast kalt und der kräftige Wind an der Spitze des Gipfels sorgte dafür dass ich endlich einmal Gelegenheit hatte, einen meiner vielen Pullover (die ich in einer unüberlegten, Kofferpack-Panikreaktion einfach mal mit in die Tropen genommen habe und für die es logischerweise keinerlei Verwendung gibt..) tragen konnte. Der Sonnenaufgang war nicht so spektakulär wie erhofft, doch einige schöne Fotos konnten wir knipsen und lustig ist es als Gruppe sowieso immer und überall.
Nach den Strapazen unserer Bergbesteigung waren wir auch wieder Urlaubsreif. Glücklicherweise fiel das Chinesische Neujahr auf diesen Zeitraum und wir hatten einige Tage frei um das „Jahr der Ziege“ begrüßen zu können. Natascha und ich nutzten die Zeit um an unserer Bräune und Entspannung zu arbeiten, was ihr in beiden Punkten gelang, während ich mir den wohl schlimmsten Sonnenbrand meines Lebens zuzog. Während ich also im Schatten, am Rande des Dschungels, vor mich hin döste, hatte ich eine „Wildlife-Experience“. Ein possierlicher, 2-Meter langer Leguan (vergleichbar mit diesem Exemplar), tapste nur wenige Schritte von mir entfernt aus dem Wald und kam mit Vollgas* auf mich zu. Eine Mischung aus Faszination und Panik hielt mich davon ab um meinen Schattenplatz zu kämpfen und/oder Fotos zu machen. Sein Besuch war auch nur von kurzer Dauer, erinnerte mich aber wieder einmal kurz daran dass ich in den Tropen lebe. Hin und wieder vergesse ich das noch immer.
*es war eher ein gemütliches Trotten, welches mir aber im ersten Moment unglaublich bedrohlich vorkam
Da es ohnehin unmöglich ist all die alltäglichen Freuden festzuhalten, fasse ich schnell die Highlights zusammen: Onkel und Tante haben sich auf die weite Reise begeben und mir in meiner neuen Heimat einen Besuch abzustatten. Während ihrer Rundreise durch das schöne Malaysia legten sie also einen Wochenendsstop in Kuala Lumpur ein und wir konnten einige sehr schöne Tage miteinander genießen. Kurz darauf ging es für die 3.+4. Klasse für drei Tage nach Port Dickson, wo wir auf der Eagle Ranch nachts durch den Dschungel gewandert sind, Schätze gesucht haben und eine Straußenfarm besuchten. So erledigt wie nach diesen drei Tagen war ich lange nicht mehr, 24h Dauer-Verantwortung für 32 Halbwüchsige schlaucht, macht aber auch ziemlich viel Spaß. Kaum zu fassen, dass am Freitag bereits die Osterferien losgehen – Samstag früh geht es für ein Wochenende mit Hannah nach Bangkok, ich bin gespannt. Vorher kommt für zwei Tage noch eine kulturweit-Mitfreiwillige zu Besuch und wir werden uns sicher viel zu erzählen haben.
Natürlich habe ich gewusst, dass man auch in Malaysia mit Geld alle Probleme lösen kann. Das ist Teil eines jeden Systems, dass nicht wirklich reibungslos funktioniert. Wenn ein Polizist nur 800Ringit (circa 200Euro) im Monat verdient, lässt sich Korruption schwer verhindern. Bestechlichkeit ist etwas, was zwar komplett gegen meine Überzeugungen steht und mit dem ich nur sehr schwer umgehen kann, aber zumindest kann ich irgendwo nachvollziehen woher es kommt. Weder akzeptieren noch tolerieren kann ich Rassismus. Samstag Nacht kam es leider dazu, dass Natascha und ich hautnah mit beidem in Kontakt kamen und ich werde dieses beklemmende Gefühl wohl mein Leben lang nicht mehr vergessen.
Kurz und knapp die Ausgangsituation, damit verständlich ist worüber ich schreibe und warum ich es als Rassismus bezeichne:
Wie so oft am Freitag Abend machten wir uns auf ins Nachtleben der Stadt, trafen unseren Freund Bisso in der PiscoBar und gingen für die HipHop-Night ins Lust. Es war ein toller Abend, wir haben gesungen, getanzt und wahnsinnig viel gelacht. Als gegen 3.30 Uhr die Lichter angingen und der DJ ankündigte dass es Zeit sei zu gehen (in Malaysia ist für die meisten Clubs um 3.00 Uhr Sperrstunde) protestierten wir also lautstark und versuchten Bisso und einige weiter Freunde zu überzeugen mit uns in den After-Hour-Afrobeats-Club zu fahren, der vielleicht 15 Minuten entfernt liegt. Die Jungs, 5 Nigerianer, eine Malayin und Bisso (Sudaner/Südafrikaner) ließen sich breitschlagen und hatten sogar zwei Autos dabei in denen wir fahren konnten. Die Stimmung war nach wie vor gut, es liefen bereits Afrobeats im Auto und die Nacht war noch jung. Eben jene gute Stimmung kippte in dem Moment, in dem wir auf eine Straßensperre zufuhren und die Polizeiautos erblickten. „They want money“ war das einzige was Julien vom Fahrersitz aus sagte bevor er gefühlt sämtliche Papiere zückte, die ihm in diesem Leben jemals ausgestellt wurden. Die Polizei leuchtete in unser Auto und versuchte gar nicht seine Überraschung über die Besetzung des Autos zu verbergen. „Alle aussteigen, bitte.“ Außer Natascha und ich, wir dürften auch sitzen bleiben, ganz wie wir wollen. Sie verlangten nach einem Ausweis, den originalen Pass hatte natürlich niemand mit zum Feiern genommen, dass wäre schließlich mehr als dumm. Wir hatten zwar beide unseren Personalausweis dabei, jedoch keine Kopie unserer Aufenthaltsgenehmigung oder Arbeitserlaubnis. Das interessierte jedoch auch niemanden, die Polizisten lasen nur „Bundesrepublik Deutschland“, sahen unsere blonden Haare und die helle Haut und waren höflich, respektvoll und nahezu wiederwärtig freundlich. Ein Unterschied wie Himmel und Hölle dagegen, wie sie mit allen anderen umgingen. Aufenthaltsgenehmigung, Führerschein, Passport, Student-ID, alles musste gezeigt werden, an allem war etwas auszusetzen. Bisso wurde auf Waffen abgetastet, bei einem Dritten reichte auch die Kopie des Passes nicht aus, obwohl das die gängige Art ist sich auszuweisen. Aber in dieser knappen Stunde drehte sich alles nur darum, dass die Jungs nicht weiß, asiatisch oder malaysisch waren. Mit einer offensichtlichen Abscheu wurden sie gedemütigt, behandelt wie geflohene Straftäter und mich fragte ein Polizist drei (!) Mal ob wir wirklich freiwillig mit ihnen unterwegs seien. Es war offensichtlich worauf all das hinauslaufen sollte: ein wenig zusätzliches Bargeld vor den „Chinese New Year-Feiertagen“ in der nächsten Woche. Sieben Polizisten, mit Waffen die vor ihrer Brust baumeln, warteten darauf dass ihnen endlich jemand Geld anbot. Der achte war nicht so geduldig und fragte einfach direkt „Was bekomme ich dafür, dass wir euch nicht mitnehmen?“. In der selben Sekunde verfrachtete Bisso uns beide endgültig ins Auto, mit der Anweisung bloß sitzen zu bleiben und den Mund zu halten. Obwohl es in uns beiden ähnlich aussah – eine Mischung zwischen Schock, Hilflosigkeit und Wut taten wir wie uns geheißen und waren erleichtert als uns einige Minuten später erlaubt wurde weiterzufahren. Zwar kamen wir alle relativ glimpflich davon, jedoch war es das furchtbarste Gefühl dass ich jemals gefühlt habe. Wenn etwas, dass komplett gegen deine persönliche Vorstellung von Gut und Böse steht, vor deinen Augen passiert und weder du noch irgendwer sonst etwas dagegen ausrichten kannst, ist es eine Kombination aus Machtlosigkeit und unglaublicher Wut. Grade auch dass so extrem offensichtliche Unterschiedliche zwischen Menschen gemacht werden, macht mich unbeschreiblich wütend und hinterlässt einen prägenden Eindruck bei mir. Denn Natascha und ich zahlten nicht einen Ringit und wurden auch nicht weiter belästigt. Man bot mir sogar an ein Taxi für uns zu rufen.
Grade weil dies hier ja ein offizieller „kulturweit“-Blog ist, weise ich darauf hin dass es für mich, im Rahmen meines FSJ, die erste Erfahrung dieser Art in Malaysia war. Für mich, die häufig eher das Gegenteil erlebt – ich habe es als junge Europäerin hier häufig einfacher als viele andere und auch das ist oft unangenehm. Es war jedoch nicht das erste und leider wohl auch nicht das letzte Mal für unsere Begleiter dass sie so etwas erleben mussten. Natürlich kann man diese Geschehnisse nicht pauschalisieren, nicht alle Polizisten über einen Kamm scheren und die Einheimischen durch die Bank alle zu Rassisten erklären. Das möchte ich auch gar nicht, dass ist etwas was ich weder beurteilen kann noch möchte. Dass ich hier auch so nicht erlebt habe. Aber ich möchte auch nicht so tun als wäre ich nicht dabei gewesen. Als hätte ich darüber nicht nachgedacht und als hätte ich dazu nichts zu sagen. Wegen der politischen Situation in Malaysia war ich mir unsicher (und bin es immer noch) ob ich das ohne Weiteres so schreiben und veröffentlichen sollte. Und eben weil mein Geschreibsel das Malaysia-Bild von einigen Menschen prägt, die noch nie hier gewesen sind aber vielleicht dann und wann meinen Blog verfolgen. Auch negatives gehört zum Leben, zum Leben im Ausland, es gibt diese Schattenseiten, die Momente in denen man gerne schreien will warum das denn so unfair ist. Und in denen man sich zusammenreißen und den Mund halten muss. Weil man niemanden damit hilft wenn man sich echauffiert, ganz im Gegenteil. Damit hätten wir alles noch viel schlimmer gemacht, egal wie schwer es ist sich das einzugestehen. Dieser Post enthält keine Vorschläge oder Träume wie man ein Land von Korruption befreien kann, wie es wohl sein wird wenn alle Menschen gleich behandelt werden. Wenn es dann jemals soweit sein wird. Nur eins noch: Haben mir die Nachrichten aus Deutschland, über die PEGIDA-Demonstrationen Bauchschmerzen gemacht, so steigen meine Bedenken über all diese rechtsstehenden Bewegungen in Deutschland immer weiter. Weil ich gesehen habe, wie einfach es sein kann jemanden schlecht zu behandeln wenn man „am längeren Hebel“ sitzt. Die Welt wird sich nicht verändern, weil ich hier davon erzähle. Aber mich hat es irgendwo verändert.
Ewig und drei Tage sind vergangen seit dem letzten, wirklichen Blogeintrag hier. Es scheint, als würde ich langsam die Disziplin verlieren, so auf der Hälfte meiner Zeit hier. Ja, tatsächlich, irgendwann in den nächsten Tagen ist die erste Hälfte meines Freiwilligendienstes vorbei. Meine Gefühle dazu sind gemischt – einerseits weiß ich, wie viel ich in den vergangenen Monaten schon gelernt, gesehen und erlebt habe und wie viel mehr da noch auf mich wartet , andererseits fühle ich mich so pudelwohl dass alleine der Gedanke an meine Abreise mich traurig macht. Ja, auch schon sechs Monate zuvor.
Sehr glücklich hat mich hingegen der Besuch von Louisa gemacht – nach acht(!) langen Monaten der Trennung hat sie ihre aktuelle SüdOstAsien-Rundreise-Station in Kambotscha für 4 Tage verlassen und einen Abstecher nach KL gemacht. Während ich am Morgen noch schnell mit 2 gigantischen Koffern, einem 55l Rucksack, zwei prallgefüllten Handtaschen und 12 (!!) Tüten in meine neue WG umgezogen bin, saß sie schon im Flieger und nur eine knappe Stunde nachdem all das Gepäck dekorativ im Flur aufgestellt wurde, stand sie schon vor der Tür. Was für eine Freude, obwohl die Situation sich für uns beide absolut unrealistisch angefühlt hat. Das war schnell überwunden – einige Stunden Gequatsche am Pool, ein Abschiedsessen mit Kai unten im Haus. (Leider war die Freude des Tages etwas getrübt von der Tatsache das Kai nun Svenja nach Deutschland folgte und beide endgültig Kuala Lumpur verlassen haben. Ihr halbes Jahr an der Schule ist vorbei und egal dass ich mir die ganze Zeit darüber bewusst war, vermisse ich sie schon jetzt.)
Eine Stunde lang packten wir beide unser Hab und Gut aus und bezogen mein neues Zimmer, Fotos folgen mal bei Gelegenheit. Da auch Gloria&Christoph Besuch aus ihrer östereichischen Heimat hatten, ging es für die ganze Clique am Abend erst zum Höckerchen-Thai und anschließend stürzten wir uns ins Nachtleben der Changkat. Nachdem der Freitagabend für Natascha und mich dort sehr entäuschend war, wurde es eine unglaublich lustige Samstagnacht und ein träger Sonntag. Am Nachmittag trafen Lulu, Natascha und ich uns zum Brunch in unserer Lieblingsmall, stöberten ein wenig durch Antiquitätenläden und legten einen Abendessenstop in unserem Lieblings-Sushi Restaurant ein. Glücklich und vollgefuttert ließen Lulu und ich den Abend auf dem Dach der neuen Wohnung ausklingen, genossen den Blick auf PJ/KL und sogar die Spitzen der TwinTower um todmüde ins Bett zu fallen. Am Montag mussten wir früh raus, wir sind zusammen zur Schule gegangen – fast wie früher. Es war witzig meinen Alltag mit ihr zu teilen und dass es ihr gut gefallen hat macht mich natürlich ein wenig stolz. Zur Schule gehört natürlich auch der CobraClub (für nicht eingeweihte, dass ist die Kneipe die direkt an der Schule liegt und wo auf unregelmäßiger Basis inoffizielle Treffen des Kollegiums stattfinden.) und von dort fuhren wir heim. Der Tag versprach noch spannend und vorallem lang zu werden, darum legten wir einen kurze Pause ein und fuhren gegen 21.00 Uhr nach Bangsar, wo wir auf den Rest der Gruppe stießen und meinen absoluten Lieblingstermin des Monats wahrnahmen: Eine Jam-Session, jeden erste Montag im Monat finden sich alle möglichen verschiedenen Künstler zusammen und singen, spielen, jammen zusammen. Obwohl keinerlei musikalisches Talent in mir steckt liebe ich es zuzuhören und freue mich schon Tage vorher drauf. Vor einigen Wochen haben Natascha und ich einige der Musiker kennengelernt und dadurch ist es doppelt so schön zuzuhören.
Bereits seit Sonntag Abend wurde das Hinduistische Fest „Thaipusam“ gefeiert, durch die große indische Bevölkerung in Malaysia und auch in Singapore, wird dieses Fest auch hier riesig groß und über mehrere Tage öffentlich gefeiert. Sonntag beginnt die „Pilgerung“ von Chinatown bis zu den BatuCaves (circa 15km) wo dann bis Dienstag Abend die Festlichkeiten weitergehen. Der Höhepunkt ist in der Nacht von Montag auf Dienstag, der Einzug der Gläubigen in den Tempel in den Höhlen. Über 200, recht ungünstig angelegte Treppenstufen, führt der Weg, vorbei an der riesigen goldenen Murugan Statue zum Ziel von ZEHNTAUSENDEN Pilgerern. Das Skurrile dabei ist die Art und Weise wie die Hindus diesen Weg zurück legen. Vreinfacht lässt es sich so sagen: je mehr Schmerz jemand fühlt, desto mehr wird seine Sünde vergeben. Daher stechen sich die Gläubigen Metallstäbe durch Wangen/Lippen/Ohren, rasieren ihre Köpfe kahl, tragen Gefäße an Metallhaken in ihrer Haut zu den Tempeln oder haben Seile mit Haken an ihren Körpern befestigt an denen dann jemand zieht. Um diese physische wie psychische Belastung durchzustehen, versetzen sie sich vorher in eine Art Trance – angeblich auf natürlichem Wege, es ist aber recht eindeutig dass dort mehr als nur natürliche Drogen eine Rolle spielen und das Ausmaß davon ist nur eins: beängstigend. Diese Prozession findet gegen 2.00 Uhr in der früh statt und zieht sich bis in die Morgenstunden. Wir waren so ziemlich die einzigen Touristen dort bzw. zumindest begegnete uns sonst niemand der nicht indische-Wurzeln hatte, obwohl von der Schule viele Kollegen dort gewesen sind und so friedlich der Abend auch ablief, es ist ohne Zweifel ein merkwürdiges Gefühl mitten in der Nacht in dieser Menschenmasse zu stehen und Teil dieser wichtigen, religiösen Zeremonie zu sein. Wir selbst haben nur wenige Bilder gemacht, ich verweise zum bessern Verständnis auf Google Bilder, hier ist die Vielfalt einfach am größten. Mein neuer Mitbewohner, Vinzent, hat ein Video des Abends zusammen gestellt, sobald ich ihn um Erlaubnis gebeten habe werde ich den Link dazu posten, es ist ihm gelungen die Stimmung dort ziemlich gut einzufangen. Denn entgegen meiner Vorstellung ist es nicht leise, nicht bedächtig sondern es ist höllisch laut, Musik tönt aus allen Lautsprecher, Lichter leuchten, am Bahnhof ist eine Art Rummel aufgebaut und die Wanderer sprechen ihre Gebete in Megaphone. Eine abolut einzigartige Erfahrung, die sich wohl mit nichts vergleichen lässt was ich je zuvor gesehen habe. Völlig überwältigt fielen wir am frühen Morgen ins Bett, nach knappen 24h Stunden auf den Beinen.
Gegen Mittag krochen wir aus den Federn, kochten uns ein unglaublich leckeres Frühstück und fuhren in die Stadt. Sightseeing muss schließlich sein, wenn auch in abgespeckter Variante: Central Market, Nationalmoschee, PetronaTowers und anschließend noch eine leckere Pizza zum Abschied. Um 4.00 Uhr heute morgen hieß es dann mal wieder Abschied nehmen, etwas woran ich mich schon fast gewöhnt habe da hier nichts und niemand für immer bleibt. Doch mit Louisa wird es ein Wiedersehen geben, auf absehbare Zeit und ich freue mich schon drauf.
Nun ist es Zeit den verpassten Schlaf der letzten Tage nachzuholen – anbei noch einige Bilder der letzten Tage.
Beim Besuch der NationalmoscheeVom Winde verweht.Milchtöpfe auf Kopf.
Meine Damen und Herren, es folgen nun die neusten Nachrichten. Während einer zweiwöchigen Schreibblockade meinerseits, überstürzten sich die Ereignisse im beschaulichen Malaysia nahezu. Ganz nach dem Motto „der frühe Vogel fängt den Wurm“ begannen engagierte ElterInnen, LehrerInnen und die Assistentinnen (hier ist tatsächlich nur die weibliche Form nötig, da der einzige männliche Assistent sich gedrückt hat) der deutschen Schule bereits am letzen Septemberwochenende mit den Bastelarbeiten für den Charity-Weihnachtsmarkt der Deutschen Community. Bei brütender Hitze wurden Plastiktannenzweige geschnitten und Adventskränze geflochten. Auf das Abspielen von Weihnachtsmusik wurde aus naheliegenden Gründen bisher verzichtet. Mein dröhnender Schädel, eine Folge eines lustigen Abends im Nachtleben von KL, war mehr als dankbar dafür. Zusätzlich zu den normalen Ereignissen des Alltags, wurden für die Grundschüler der DSKL Projekttage abgehalten – inhaltlich wurde die Transkultualität vermittelt, angepriesen wurden sie unter dem knackigen Titel: „Our earth is home for all“. Mit großer Begeisterung malten die fünf bis zehnjährigen mit Fingerfarben, bastelten Weltkugeln, sangen das „Lied vom Frieden“ und exkusierten am Donnerstag, den 2.10, ins Batikmuseum Kuala Lumpur. Nicht nur 70 strahlende Kinder schwangen hochkonzentriert die Pinsel, auch Mitglieder des Kollegiums batikten Eulen, Katzen und Fische als Dekoration für ihre jeweiligen Klassen. Nicht ganz ohne Stolz sei hier mein eigener künstlerischer Durchbruch erwähnt, ein Fotobeweis ist am Schluss dieses Posts zu sehen! Ein durchaus erquickender Tag, der angesichts der geballten Grundschüler-Energie jedoch mit einem frühen Zubettgehen und tiefem Schlaf endete. Am 3. Oktober, Deutschlands höchstem Feiertag, wurde die Vereinigung von Ost- und West nicht nur mit den Schülern der Klassen fünf bis zwölf sowohl in Projektgruppen, als auch auf dem Pausenhof thematisiert, sondern am späteren Abend auch in einer gewissen Wohngemeinschaft am Stadtrand. Da am darauffolgenden Sonntag mal wieder ein Feiertag gefeiert wurde, kamen auch SchülerInnen und LehrerInnen der Deutschen Schule in den Genuss eines langen Wochenendes. Es zog vier (aber irgendwie auch sechs) wanderwütige Seelen in die nahe, weite Ferne. Nahe der Stadt Ipoh, welche aufmerksamen Lesern bereits ein Begriff sein dürfte, liegen die Cameron Highlands, welche mit zu den kühlsten Orte Malaysias zählen. Und die Temperaturen fielen merklich mit jedem Höhenmeter. Die Schönheit des Regenwaldes, gepaart mit der Begeisterung über kleine Obst-/Baskstände am Straßenrand der Serpentinen löste bei der Besatzung des, nicht klimatisierten, Jeeps Begeisterung aus und boten den Auftakt für ein erholsames und schönes Wochenende. Die Teeplantagen, Erdbeerfelder (!), Waldwege und auch ein überaus gemütlich eingerichteter Starbucks boten ein abwechslungsreiches, jedoch nicht überforderndes Program. Zudem trafen wir noch unsere Kollegin Sophie mit ihrem Freund. Durch ungewöhnlich starke Regenfälle und nahezu arktischen Temperaturen von nur 18 bis 24 Grad war die Couch eines gemütlichen Hostels für die Abende der Place-to-be der Gegend und der örtliche Kamillentee das It-Getränk schlechthin. Auf jedes Wochenende folgt bekanntlich eine Arbeitswoche, welche nicht weiter auffällig verlief. Am Donnerstag um 15.15 Uhr öffneten sich die Türen der Aula für die allererste Aufführung der Tanz-AG – ein kurzer Tanz auf „Hier kommt die Maus“ von Stefan Raab. Nicht nur die tanzenden SchülerInnen waren stolz wie Oskar, auch ich war gerührt vom Anblick „meiner Kleinen“ dort oben, wie sie strahlten und sich bemühten jede Bewegung im Takt auszuführen. Erstaunlich, wie sehr die Schüler einem in kurzer Zeit ans Herz wachsen können, ich möchte mir gar nicht ausmalen wie dies am Ende des Schuljahres sein wird. Auch das zweite Wochenende war stressig, jedoch auf die bestmögliche Art: den Freitag ließ ich gemeinsam mit einigen Kollegen gemütlich beim Essen in Bangsar ausklingen, am Samstag zerrte Nadia mich in „Annabelle“, wir shoppten (endlich mal wieder) auf den CentralMarket und in ChinaTown und am Abend lud Sophie (Lehrerin) zum BurgerEssen ein. Ein Abend voller Gelächter, der in den frühen Morgenstunden im „The Roof“ endete – ein recht eleganter Club, dessen aufgetakelten Besuchern man mit einer Portion Humor begegnen sollte. Jedes Coctailkleid in Ehren, aber in meinen Augen sind einige Kleider dann doch etwas too much. Am Sonntag regnete es gefühlt den gesamten Tag durch und ich entschied mich gegen jede Aktivität, für einen kleinen Stapel DVDs und meinen Reiseführer. Denn am Freitag beginnen bereits die Herbstferien und am Samstag mache ich mich auf nach Hanoi, wo ich Louisa, Maja und Sylvia einen Besuch abstatten werde. Ich freue mich schon sehr darauf und kann es kaum abwarten endlich in den Flieger zusteigen! Trotz ohnehin bereits chronischem Schlafmangel – 7 Stunden Schlaf sind hier nicht das gleiche und fühlen sich an wie 5 1/2 – liege ich nun im Bett und tippe diese Zeilen. Absenden werde ich sie morgen, da ich nach wie vor kein WLAN in der Wohnung habe. Es darf aber damit gerechnet werden, dass dies in den nächsten 6 Wochen noch eingerichtet wird. Derweil übe ich mich in Verzicht – es heißt ja nicht umsonst „In der Ruhe liegt die Kraft.“
Samstag. 6:45 Uhr, der Wecker klingelt. Ich verfluchte mich selbst dafür, unserem 1-Tages-Roadtrip nach Ipoh* zugestimmt zu haben. Irgendwo, tief unter der Müdigkeit vergraben, schlummerte jedoch auch eine riesige Freude darüber, dass die Tante meines Mitbewohners uns zu ihr eingeladen hat und wir den Tag in Ipoh verbringen würden. Nover, offensichtlich ein echter Kenner malayischer Straßen sagte, Ipoh sei nur etwa 90 Minuten nördlich von KL. Das überraschte mich, da auf der Karte die Entfernung doch etwas größer schien. Die Karte sollte Recht behalten: knapp drei Stunden später parkten wir, einigermaßen pünktlich, vor dem Haus und wurden von seiner Tante, drei Cousins und drei überaus bissigen Hunden in Empfang genommen. Die Verspätung wurde uns nicht übel genommen, man scheint in der Familie daran gewohnt zu sein. Mein erster Besuch bei Einheimischen und natürlich trampelte ich gleich ins Fettnäpfchen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Mit Sandalen an den Füßen betrat ich die Vorhalle des Hauses. Prinzipiell wäre das kein Problem gewesen, es war eher eine Art Übergang zwischen Garten und Wohnhaus, indem auch gegessen wird, aber … Nachdem wir bereits eine halbe Stunde dort waren, die Familie sich nett unterhielt und ich, dank mangelnder Indisch-Kentnissen, freundlich lächelte und nickte wann immer es angemessen erschien, schaute mich Nadia erschrocken an: „Hast du etwa deine Schuhe noch an?“ Offensichtlich eine rethorische Frage, trotzdem nickte ich stumm, während ich nur dachte: „Oh shit, da hast du wohl richtig was falsch gemacht.“ In der Tat. Gemeinsam hatten wir bereits den kleinen Altar bewundert und ohne es zu bemerken, stand ich nun mit Schuhen im Gebetsraum der Familie und schändete die Heiligkeit des Raumes. Dies war zwar nicht meine Absicht gewesen, änderte jedoch an der Tatsache herzlich wenig. Dankbar für die Entscheidung ein langes Kleid zu tragen, mache ich mich ein paar Zentimeter kleiner, das Kleid ein paar Zentimeter länger und schlich mich aus dem Raum. Ohne Schuhe und mit einem schlechten Gewissen kehrte ich zurück und „Aunty“ wird wohl hoffentlich nie von der Entweihung des Raumes erfahren. Grad nochmal gut gegangen. Nach dem Mittagessen gingen wir gemeinsam einkaufen und kehrten für eine kurze Entspannungspause mit Kuchen und O-Saft zurück. Nover, verschwand „kurz“ um seinen Onkel abzuholen und ließ Nadia und mich zurück. Zwei Stunden später wurden wir etwas ungeduldig, da Nadia sich auf Bahasa zwar einigermaßen verständigen konnte, jedoch nicht genug um 120 Minuten zu überbrücken. Im Schlepptau hatte er dann keinen Onkel aber seinen Cousin, der Nadia und mir die Stadt zeigen würde, während Nover eine Hochzeit besuchte. Sein Cousin ist nicht der gesprächigste Zeitgenosse was bei Labertaschen wie Nadia und mir durchaus unangenehm werden kann. Für ihn. Im Laufe des Abends taute er richtig auf und es stellte sich raus, dass er in KL studiert hatte und gar nicht weit von unserer Wohnung lebte. Soweit so gut, wir stiegen also ins Auto und guckten uns Ipoh an. Eine Stadt die gefällt, viel ruhiger als Kuala Lumpur, entspannte Autofahrer und alle Gebäude sind eine Nummer kleiner. Optisch liegt die Stadt irgendwo zwischen Bruchbuden, modernen Malls und schöner Altstadt. Die Atmosphäre der Stadt hat mich fasziniert. Alles wirkt entspannt, authentisch und es gibt viel zu entdecken. Nach Einbruch der Dunkelheit fuhren wir zur „Riverfront“, einer am Fluss liegenden Promenade mit kleinen Läden, Restaurants und vorallem bunt beleuchteten Bäumen, Brücken und Lampions. Eine wunderschöne Kulisse und ebenfalls unglaublich ruhig. Würde man einen solchen Ort in Europa besuchen, wäre es brechend voll, Musik und Stimmengewirr wären deutlich zu hören. Natürlich, auch das hat seinen Charme, aber die Stille machte für mich das Besondere der Riverfront aus. Gegen Mitternacht machten wir uns auf den Heimweg, ich persönlich in der Gewissheit, dass es nicht mein letzter Besuch in Ipoh war und ich auch versuchen werde, allen Besuchern diese Stadt zu zeigen.
Am Sonntag begann der Tag etwas langsamer und mit Spaghetti zum Frühstück, da in unserer Küche sonst nicht besonders viel zu finden und es ohnehin schon 12Uhr30 war. Kurze Zeit später trafen wir Assistenten der DSKL uns in Asia Jaya, unserer LRT-Station und fuhren gemeinsam zum Central Market. Obwohl noch kein Monat seit meiner Ankunft vergangen ist, war ich bereits zwei mal dort und liebe diesen Ort. Der Markt befindet sich in einem hübschen, alten Gebäude und verteilt sich auf zwei Stockwerke. Es ist kein klassischer Markt, die meisten Stände sind dauerhaft dort, man kann (und sollte) jedoch handeln wie auf dem normalen Baazaar. In den indischen, chinesischen und malaisischen Teilen, taucht man in andere Welten ab, umgeben von wunderschönen Stoffen, hölzernen Masken, schlecht gefälschten Uhren und liebevoll gemalten Bildern. Gefunden haben wir, unter anderem, in Malaysia gefertigte Handtaschen zum selber bauen. Fühlen sich an wie ein harter, kratziger Teppich, sind aber irgendwie cool. Ein ähnlich faszinierender Ort ist der wöchentliche Foodmarket um die Ecke, ein bunter Mix verschiedenster Küchen und Geschmäckern. Jedesmal wünschte ich riechen zu können, wie sich der Geruch der Gewürze mit dem von gegrilltem Huhn und frisch gebackenem Apam Balaik (Maiskuchen, mit Nüssen gefüllt) vermischt. Am Montag ist es hier von Einbruch der Dämmerung bis zum späten Abend brechend voll, viele Leute kaufen Fisch, Obst und andere Zutaten für die ganze Woche ein. Auch wir konnten einen Fisch erstehen, den wir nach allen Regeln der Kunst auseinander nehmen und zubereiten werden. (Wozu hat man schließlich sonst eine ausgebildete Köchin in der WG..)
Es gibt so viele Dinge, die ich erlebe und gerne erzählen, zeigen und teilen möchte, es ist unmöglich alles hier rein zu packen. Ich würde gerne von meinen tollen Kollegen erzählen, den anderen Assistenten der DSKL: Salome, Kai, Gloria, Svenja und Nelly. Und auch von den Lehrern und Schülern, die dafür sorgen dass ich mich hier sehr wohl fühle. Von den vielen Details die diese „andere Welt“ komplett machen und das, obwohl ich noch weit davon entfernt bin, so richtig angekommen zu sein. So geht es wohl fast allen Freiwilligen, zumindest meine ich es aus vielen Nachrichten und Blogs herauslesen zu können. Blogs, die ich wahnsinnig gerne lese und auf die ich von heute an immer mal hinweisen werde. Jakob hat dieses Gefühl von der Fremde, die trotzdem nicht so richtig fremd ist, wunderbar in diesem Blogeintrag beschrieben: https://kulturweit.blog/mongofaber/2014/09/18/alles-gleich/ Herzlich gelacht habe ich über die Berichte von Roman aus Russland (https://kulturweit.blog/russlandroman/2014/09/17/schnelldurchlauf/) , habe mich gefreut über Tonis Berichte aus Argentinien (https://kulturweit.blog/selbstgespraeche/) und Pattys Fotos aus Polen( https://kulturweit.blog/pattyinpolen/) und Thores Bildern aus China! (https://kulturweit.blog/thore/)
Bleibt sauber.
Ein paar Schnappschüsse, eher niedrige Qualität aber für mehr reicht die Geduld nicht.
Es sind viele kleine Dinge, die jeden Tag aufs Neue meinen Eindruck von diesem Land, den Leuten und dem Leben in Malaysia erweitern. Kleine Puzzelstücke, die ich zu meinem ganz eigenen Malaysiabild zusammensetze und die zu der Struktur meines Alltags beitragen. Das kleine Mädchen mit ihrer Mutter, die jeden Morgen vor ihrem Haus gemeinsam auf den Schulbus warten und mir fröhlich winken, wenn ich vorbei laufe. Die Nachbarin aus dem 15. Stock, die zur selben Zeit das Haus verlässt. Die Inder, die täglich vor ihrem Tempel stehen, der direkt gegenüber der Schule liegt. Die Baristas in meinem Lieblingskafe*, meinem Rückzugsort, in dem ich auch jetzt sitze. Heute konnte ich erstmals fehlerfrei einen Kaffee bestellen – einen Satz, den die beiden mit Engelsgeduld mit mir geübt haben! Obwohl in der Theorie wohl korrekt, löste ich mit meinem „Hello. Kopi a sila.“ einen Lachanfall aus. Und das, nach dem ich schon das typisch-malayische „laaah“ hinten rangehangen habe – ein Universal-Wort, welches grob mit „ok“ übersetzt werden könnte, würde man nicht auch an jedes ausgesprochene „ok“ noch ein „laaah“ ranhängen.
Was fällt sonst noch auf?
Die Vorteile des Wetters. Kurze Information für die, denen ich nicht bereits vor der Ausreise mit Funfacts über mein Gastland auf die Nerven gegangen bin: Es gibt in (West-) Malaysia keine Jahreszeiten. Nicht mal eine Regenzeit, es ist immer Sommer. Die Temperaturen sinken in kalten Nächten auf ungefähr 24 Grad und steigen je nach Lust und Laune des Wettergottes. Kombiniert wird das mit gelegentlichen Regenschauern und Gewittern und einer relativ hohen Luftfeuchtigkeit. Anfangs durchaus ermüdend und gewöhnungsbedürftig. Ganz meiner super-optimistischen Natur entsprechend, versuche ich mir das Klima schön zu reden. Erfolgreich. Der entscheidende Vorteil ist, dass das Wetter einen in der Regel nicht überrascht. Um 7 Uhr früh bringt das eine nicht unerhebliche Zeitersparniss mit sich. Wie oft steht man vor dem Spiegel und fragt sich: „Brauche ich ne Jacke?“ Das kann hier getrost mit NEIN! beantwortet werden, bzw. die Frage stellt sich schon gar nicht mehr. Selbst in Klassenzimmern, Restaurants und Malls mit 24/7 laufender AirCondition ist ein dünner Schal noch eine Zumutung. Nur einen Regenschirm und/oder eins dieser heißen Plastikregencapes kann ich jedem Expat oder Besucher empfehlen. Man braucht es einfach täglich. Und ja, ich finde Regencapes auch nicht besonders sexy, aber nun ja, sie sind funktional. Über den Smog sei an dieser Stelle mal gnädig hinweg gesehen und noch mal auf die ach-so-praktische Zeitersparniss hingwiesen.
Die Geschwätzigkeit
Die Menschen hier unterhalten sich gerne. Sie sind die Meister des Smalltalks, ihnen fällt immer eine Frage ein, die sich nicht einfach mit „Ja oder Nein“ beantworten lässt. Die Taksi*-Fahrer stehen dabei an der Spitze der Redseeligkeit. Besonders gerne unterhalten sie sich über ein naheliegendes Thema: Malaysia. Schließlich ist das Land (am Anfang der Fahrt) die einzige Schnittstelle zwischen Fahrer und Fahrgast. Und dieser kann ja wohl kaum leugnen hier zu sein und die Aussage „Just arrived in Malaysia, I don’t know anything yet.“ bietet ja auch eine ganz wunderbare Gesprächsbasis. „So how comes you’re in Malaysia?“ „Do you like Malaysia?“ „Great, how long are you staying?“ Wenn sie dann erfahren, dass man sich tatsächlich für ein ganzes Jahr hier niedergelassen hat und an einer Schule arbeitet, geraten sie außer sich vor Begeisterung. (Die Malaien lieben Kinder, darum finden sie Schulen grundsätzlich auch super und verleihen mir ohne zu Zögern zwei Staatsexamina und erheben mich zur wohl jüngsten, vollwertigen Lehrerin Deutschlands) Natürlich freut man sich über nette Gespräche, liebe Worte und neue Bekanntschaften. Allerdings kommt man nicht umhin die offene Neugier der Menschen zu bemerken, die besonders in Geldfragen unangenehm werden kann. Man möchte mit dem Taksifahrer, der einen für RM12 (=2,90€) 45 Minuten durch die Gegend gefahren hat, nicht seinen Mietpreis und das Einkommen erörtern. Also lenkt man ab und stimmt erneut ein Loblied auf das tolle Land an: „Malaysia is great, I love it – laaah!“. Meistens klappts. Ein weiterer Störfaktor ist die Faszination für (dunkel-) blondes Haar. Trotz tausender Touristen, darunter viele mit hellem Haar, löse ich regelmäßig, ungewollte, Begeisterung aus und muss jeweils auf die Gottesfigur meines Gesprächspartners schwören, dass die nicht gefärbt sind. Zugegeben, wenn unsere kleine Gruppe (ein Pakistani, eine Malayin und eine chinesische Australierin, alle samt mit dunklem Haar/Haut und daher eher „unauffällig“) ausgeht, landen wir eher in einheimischen Restaurants statt den üblichen Touristenplätzen und dadurch wird der Überraschungseffekt wohl noch verstärkt. Mal sehen, wie lange der noch anhält.
Die Verkehrsmoral
Die Taksi-Fahrer wurden ja bereits schon kurz erwähnt. Trotz überfüllter Straßen sind sie, wie gesagt, sehr gesprächig, was wohl auch an dem ständigen im-Stau-stehen liegt. Die Bezeichnung „Stop and Go“ ist während der Stoßzeiten die Untertreibung des Jahres, „Stop and never go“ trifft es schon ehr. Stoßzeit ist übrigens immer genau dann, wenn man es mal etwas eiliger hat. Und grade weil sich hier im Prinzip nichts bewegt, werten Autofahrer bei freier Fahrt eine rote Ampel als persönlichen Affront, halten entweder überhaupt nicht oder aber recht plötzlich. Gepaart sind diese, nennen wir sie unerwarteten Notfallbremsungen, mit lauten, zornigen Wortschwallen und Hupgeräuschen, die sich gegen niemand bestimmten richten. Als wäre dieser Fahrstil nicht schon aufregend genug, herrscht in Malaysia auch noch Linksverkehr. Eines der Dinge, an die ich mich partout nicht gewöhnen kann. Sieht einfach falsch aus und fühlt sich auch falsch an. Man braucht trotzalledem keine Angst zu haben, in Malaysia ins Auto zu steigen – Stau verringert die Geschwindigkeit potentieller Unfallgegner und damit auch das Verletzungsrisiko. Das gilt für PKW. Ein größeres Problem sind die vielen kleinen, wendigen Motorroller. Motorroller stehen aus Prinzip nicht im Stau, dann könnten sie ja gleich das Auto nehmen. Sie schlängeln sich zwischen den Autos hindurch, überholen links und/oder rechts und ohne das Tempo zu verringern. Wäre ja noch schöner. Überquert man also als Fußgänger eine Straße, sollte man hochkonzentriert und vorsichtig sein. Den Zusammenprall kann man in der Regel nicht gewinnen und will es ja auch gar nicht so weit kommen lassen.
Heute ist übrigens, zum zweiten Mal diesen Monat, Nationalfeiertag und konsequenterweise war Montag auch gleich schulfrei. Daher ist dieser Dienstag eigentlich ein Sonntag. Gibt schlimmeres! Just während ich diese Zeilen tippe, kommt Nadia um die Ecke und hat eine junge Deutsche im Schlepptau, die grade angekommen ist und für die nächsten 5 Monate ebenfalls in unserem Condo wohnen wird. Die Gute zieht uns Neulinge wohl an wie die Fliegen. Naja, bin ja dankbar dass ich sie hab.
Bis bald, laaah!
Erster Ausflug in Malaysias Nachtleben.
*(Begriffe werden hier geschrieben, wie sie gesprochen werden- aus „café“ wird „kaffe“, aus „Central Station“ – „Sentral Station“ und aus „Depot“ – „Depoh“)
P.S: Fast hätte ich die beste Nachricht der Woche vergessen: Wir haben zwei Kochplatten! Das heißt, wir müssen nicht mehr für jede Mahlzeit das Haus verlassen und könnten uns sogar mal selbst ein Spiegelei zum Frühstück machen! Foto füge ich an, es ist nicht die Welt aber deutlich besser als das Vorgängermodell!