Tussiparadies & Grenzgebiet

Eigentlich war unser Plan für den Sommer ein anderer:
Indien und Wandern im Himalaya.
Hochmotiviert hatten wir alles geplant, die Route zurecht gelegt, Wanderschuhe eingelaufen und aufgelistet, was man wohl alles so brauchen wird. Dann kam erst das Erdbeben und ein schier unloesbares Transportproblem von Delhi in den Norden Indiens.
Und so standen wir wenige Wochen vor unserer Abreise da und brauchen einen Plan B. Was kann man sonst noch so machen in Asien? Die Antwort war schnell gefunden: Südkorea. Für Natascha und mich beide ein BucketList Ziel, dass wir unbedingt sehen wollten. Unser 6,5h Flug war ein wahres Schnäppchen und schon war es beschlossene Sache. Seoul war unsere erste Station sein, in der Bahn kam die erste, etwas ueberraschende Erkenntnis: Südkorea sieht ziemlich genauso aus wie Deutschland. Und die Temperaturen sind auch ähnlich, nix mehr mit tropischer Hitze.  Graues, verregnetes Wetter macht wohl keine Stadt der Welt schöner,  trotzdem fühlten wir uns beide auf Anhieb wohl.
Seoul ist einfach. Auch wenn kaum jemand Englisch spricht, ist jeder wahnsinnig hilfsbereit und aufgeschlossen. Das U-Bahn Netz ist wohl das am besten organisierte und übersichtlichste, dass ich kenne (da könnte Paris sich mal ne dicke Scheibe von abschneiden). Alles ist sauber, obwohl nirgends Muelleimer zu finden sind und es ist ruhig. Eine riesige Grossstadt, voller Autos und Menschen und trotzdem ist es ruhig. Nicht langweilig oder ausgestorben sondern alles wirkt ruhig. Die Koreaner scheinen selten in Eile zu sein, jeder geht gemuetlich seines Weges ohne dabei eine Hektik auszustrahlen, wie man sie auf den Strassen New Yorks immer spuert.

In KL gibt es einige koreanische Bekleidungsgeschäfte, die wir gerne durchstöbern und von daher war unsere Neugier auf Mode, Kosmetik und Accessoires groß. Wir wurden nicht enttäuscht. Es gibt einfach eine Loesung fuer alles, selbst wenn es kein Problem gibt  – Poren kleiner,  Haut reiner, Wimpern länger, Brauen dunkler, Lippen voller, Augen größer. Stundenlang kann man von Drogerie zu Drogerie ziehen ohne dass es langweilig wird. Und sei es nur aus der Neugier heraus, warum grade Schneckenschleim als neues Wundermittel gefeiert wird. Wir sind also im Tussiparadies, wie Natascha es so schön ausdrückte. Obwohl wir sicher noch Tage in Seouls entzückenden Straßencafés und Fußgängerzonen hätten verbringen können, warteten noch viele andere spannende Dinge. Die Tour ins Nord-/Südkoreanische Grenzgebiet war für mich das Highlight,  ich hielt beide Daumen gedrückt dass wir die Fahrt tatsächlich antreten dürfen – in den letzten Wochen wurden alle Termine aus Angst vor MERS abgesagt , am Montag gab es eine kurzfristige Schließung weil ein nordkoreanisches Fischerboot an der südlichen Küste angespült wurde und die Insassen die Rückkehr in den Norden wünschten. Die Tickets sind rar, wer zuerst kommt mahlt zuerst. Natascha lag krank im Bett, also trat ich alleine mit circa 30 Mitreisenden die kleine Reise an.

Die ersten Stunden waren leider ziemlich langweilig – im Eiltempo zerrte eine voellig uebedrehte und uuuunglaublich gut gelaunte koreanische Reiseleiterin uns durch ein Museum, dann durch einen Park und die so beworbenen Aussichtsplattform mit Blick auf die Demillitarisierte Zone ist bei Nebel auch eher weniger spektakulär. Nach einem koreanischen BBQ Lunch wurde es dann interessant: wir näherten uns der JSA.
Eines der am strengsten beobachten Grenzgebiete der Welt.
Schluss mit Lustig: Sonnenbrillen und Kopfbedeckungen ab, Pass auf der ersten Seite aufschlagen, ab hier keine Fotos mehr.
Erste Kontrolle: ein Südkoreanischer Soldat.
Zweite Kontrolle: ein Soldat der US Army.
Dieser trägt den Namen eines ehemaligen, ermordeten US-Präsidenten und wird uns nicht mehr von der Seite weichten, bis wir das Gelände verlassen. Zuerst natürlich die Sicherheitseinweisung, wir befinden uns schließlich nicht irgendwo. Es gibt einige Signale zu beachten, bei einem plötzlichen Angriff ist dies und das zu tun. In erster Linie soll man sich nicht von der Gruppe entfernen und immer auf Kennedy hören.
Dann unterzeichnen wir alle ein Papier, dass wir bewusst Kriegsgebiet betreten und im Todesfall keine Versicherungsansprüche haben. Nun gut, wird schon schief gehen.
Mit dem Bus werden wir ueber das Gelaende gefahren, vorbei an Denkmälern, den Gotteshaeusern fast jeder Religion und an einem der „gefaehrlichsten Golfplaetze der Welt„.
Das Freedom-House ist die erste Station, nochmals die Erinnerung: „Fotos nur wenn es explizit erlaubt ist“. Ist ja schon gut, ich haette gerne mehr als nur die paar offiziell genehmigten Spots fotografiert, aber keine Chance. Da mit der Army in der Regel nicht zu Spaßen ist, gebe ich auf und folge zähneknirschend der Anweisung.
In Zweiereihen marschieren wir nach draußen, zu der Baracke in der sich die beiden Seiten zu Verhandlungen treffen. Der Raum kann von Norden und Süden betreten werden, die Mitte ist klar markiert und stimmt exakt mit der circa 50cm hohen Grenzlinie draussen überein.
Alle hinein, es ist nicht viel Zeit. Der Raum ist recht unspektakulär, ein paar Tische mit Fahnen und Mikrofonen, grelle Neonlampen und viele Fenster.
Und zwei Nordkoreanische Soldaten, die wie festgewachsen neben der Tür und dem Fenster stehen und Haltung bewahren.
Es wird uns erlaubt in den „nordkoreanischen Teil des Raumes“ überzutreten, auch Fotos sind nun erlaubt. Obwohl ich mich nur von der einen Ecke in die andere bewege, bin ich etwas nervös.
Es ist nordkoreanisches Hoheitsgebiet und sowohl die US- als auch die Suedkoreanischen Soldaten achten genau darauf, die Grenze nicht zu übertreten. Jedem in der Gruppe geht es so, alle sind ein wenig aufgeregt und schwanken zwischen Begeisterung und Unwohlsein.
10 Minuten, keine Sekunde länger.
Alle wieder raus, in Zweiereihen aufstellen.
Jetzt dürfen zwei Minuten Fotos geschossen werden, jedoch nur in Richtung Norden, auf keinen Fall von den Gebäuden im Sueden.
Ok, schnell noch ein Selfie und dann geht es zurück zum Bus, über das Gelände, zum Andenkenshop und zurück nach Seoul.

Definitv ein spannender Tag und eine Tour die ich jedem empfehlen möchte.
An den staendigen Lobpreisungen der Suedkoreanischen Regierung durch die Reiseleitung habe ich mich gestört. Sie wurde nicht müde zu wiederholen, dass Suedkorea alles tun würde um die friedliche Vereinigung herbeizuführen. Nun, in der aktuellen politischen Situation ist es einfach Nord- und Süd in gut und böse einzuteilen, daran gibt es auch keine Zweifel. Aber ein ständiges Hochloben des eigenen Staates hat immer einen bitteren Beigeschmack.
Auch die angeblich kuerzlich aus Nordkorea geflohene Frau, die unsere Gruppe für die ersten zwei Stunden begleitete, rief bei mir einige Skepsis hervor.
Laut Reiseleitung haben sie und ihre 5jaehrige Tochter mit der Hilfe von Schmugglern die Grenze zu China überquert, seien von dort weiter nach Kambotscha und dann nach Südkorea  gekommen. Seit 6 Monaten sei sie in Südkorea, drei Monate musste sie in einer Art Untersuchungshaft verbringen und sei nun offizielle Bürgerin der Republik Korea. Vollends integriert mit falschen Fingernägeln, Heels bis zum Himmel und einem riesigen Smartphone auf dem sie gerne CandyCrush spielt.
Kurzum, die Situation schrie jetzt nicht nach Au­then­ti­zi­tät aber zumindest hat man sich große Mühe gegeben uns Touristen ein wenig zu bespassen.

 


 

Dreihundertundeins.

Eine von vielen schönen Erinnerungen - der Abiball.
Eine von vielen schönen Erinnerungen – der Abiball.
Die Eröffnungsfeier der SüdOstAsienSpiele. Wir begrüßten die deutschen Schulen aus Singapur, Jakarta, Bangkok, Manila und NeuDelhi (Quelle: Archiv DSKL)
Die Eröffnungsfeier der SüdOstAsienSpiele. Wir begrüßten die deutschen Schulen aus Singapur, Jakarta, Bangkok, Manila und NeuDelhi
(Quelle: Archiv DSKL)
4 Tage, ganz im Zeichen des Sports: Schwimmen, Volleyball, Leichtathletik und Fußball. Quelle: Archiv DSKL
4 Tage, ganz im Zeichen des Sports: Schwimmen, Volleyball, Leichtathletik und Fußball.
Quelle: Archiv DSKL
Schiedsrichter bei der Arbeit. Quelle: Archiv DSKL
Schiedsrichter bei der Arbeit.
Quelle: Archiv DSKL
Das Team der DSKL
Das Team der DSKL

Der letzte Schultag.
Er erschien mir immer so unendlich weit weg. Der letzte Schultag, pff, lächerlich. Das würde ja bedeuten dass es tatsächlich zuende geht. So ein Blödsinn, warum sollte es auch – es ist doch grad so schön, alles läuft rund.
Und doch, plötzlich war der 26. Juni und es hieß Abschied nehmen.
Schon wieder.  Na klasse.
Vier Stunden mit „meiner“ ersten Klasse, passenderweise waren wir vier, die sich verabschieden mussten. Ich kam zuerst an die Reihe, bekam lauter gute Wünsche mit auf den Weg und die Kinder überreichten mir ein ganz bezauberndes, selbstgemachtes Kochbuch – jede/jeder hatte eine eigene Seite mit Fotos und Briefen gestaltet und dazu ihr/sein Lieblingsrezept geklebt.  Unnötig zu erwähnen, dass folglich um 08.20 Uhr bereits die ersten Tränen rollten, besonders als sich Christina, die Klassenlehrerin, verabschiedete. Bei ihr habe ich in kurzer Zeit sehr viel gelernt, es war mein großes Glück mit ihr in ihrer Klasse arbeiten zu dürfen. Wir waren ein Team, dass auch ohne große Absprachen hervorragend funktioniert hat, so dass es jeden Morgen aufs neue Spaß gemacht hat. Drei Stunden mit Verabschiedungen in der Klasse folgten, nachdem die Zeugnisse vergeben waren kam es dann zum finalen Showdown auf dem Schulhof: wohin man nur schaute lagen sich Schüler, Lehrer und Eltern in den Armen, es sind viele Tränen geflossen. Die große Schattenseite dieses Lebens ist nunmal der alltägliche Abschied, es ist immer ein Kommen und Gehen und es gibt wenig Beständigkeit.
Die DSKL ist (eigentlich müsste es wohl „war“ heißen) der Dreh- und Angelpunkt meines Lebens hier, irgendwie spielt sie doch immer eine Rolle. Und obwohl dieser Punkt nun mehr oder weniger wegfällt, die meisten Abschiede gemeistert sind, habe ich noch nicht vollends realisiert dass mir nun nur noch wenige Wochen in Malaysia bleiben. Ganz im Gegenteil, es kommt mir vor als wäre es noch unendlich viel Zeit. Die Koffer packe ich noch nicht für den Weg nach Deutschland sondern erst einmal „nur“ für Südkorea. Die großen Erwartungen, die Neugier wie es dort wohl sein wird, ob es wirklich so ein anderes Asien ist, überdecken alle anderen Gefühle und so kann ich gut verdrängen, was viel schneller Realität sein wird als ich glauben möchte.

Komm, lieber Mai, und mache

Einige Wochen nach unserer sonntäglichen, sechsstündigen und nervenaufreibenden Reiseplanung war es bereits so weit: Nach der Arbeit, am Donnerstag, stiegen wir quasi umgehend ins Taxi zum Flughafen, dort weiter ins Flugzeug und nur eine knappe Stunde später landeten wir auf Langkawi.
So weit, so unkompliziert. Dankenswerter Weise blieb es in den folgenden vier Tagen genauso entpannt.
Statt 1.Mai-Demos und Maibäumen, nur Strand und gute Freunde. Wir tanzten zwar wie wild in den Mai und starteten daher etwas ruhiger in unsere Ferien,
Faulheit konnte man uns in diesem Urlaub trotzdem nicht vorwerfen. Nach Freitag packte uns (oder zumindest den männlichen Teil der Gruppe) die Abenteuerlust und in nur zwei Tagen legten wir 183km auf unseren Motorrollern zurück. Den höchsten Aussichtsturm Langkawis, höchst fragwürdige und eigentlich nicht freigegebene Straßen,  menschenverlassene Strandabschnitte, endlos-enge Serpentinen, einige herumflitzende Affen & gelangweilte Kühe am Straßenrand und ein verdammt gutes Schnitzel später erlangte ich zwei neue Erkenntnisse: Mit dem Roller kommt man überall lang und auch ohne Benzin den Berg ganz easy wieder herunter.
Nach so viel Abenteuer gibt es wohl nichts schöneres als den Tag mit Sundowner-Drinks am Strand ausklingen zu lassen. Erstaunlich schnell gingen so die vier Tage rum und am Montag Abend fanden wir uns wieder im alltäglichen Stau auf den Straßen von KL. Wie sollte es anders sein.

 

Das obligatorische Flugzeugselfie.

 

Whoop Whoop!

 

Cheers.

 

Das Yellow-Café.
Idyllisches Naturbild mit Motorroller im Vordergrund.

 

Fischers Fritz fischt frische Fische, frische Fische fischt Fischers Fritz. (Statt Fisch gab es besagtes Schnizel)
Erst so..

 

..dann so. Ganz ohne Photoshop.

Motorradgang. Berühmt und berüchtigt.

Kletterpartien und Inselwelten.

Mir ist aufgefallen, dass auf den letzten, recht negativen, Blogeintrag schon lange kein geschriebenes Wort von mir gefolgt ist. Schade und ich entschuldige mich bei denen daheim, die auf meine Einträge mehr oder weniger gespannt warten.
Diese erneute Funkstille ist keineswegs ein schlechtes, sondern – ganz im Gegenteil – ein hervorragendes Zeichen. Gefühlt bin ich rund um die Uhr unterwegs, bei der Arbeit, in der Stadt, auf Bergen (wen diese Information verwirrt, der möge bitte weiterlesen), auf Klassenfahrt oder an südostasiatischen Traumstränden.
Tatsächlich ist das noch besser als es klingt, lässt aber leider recht wenig Raum für diesen Blog.

Berge? Berge!
Der Plural mag dabei ein klitzekleines bisschen übertrieben sein, die Anzahl der von mir erklommenen Berge in den letzten 19 Jahren meines Lebens ist verschwindend gering, spontan erinnere ich mich auch nur an eben diesen einen.

Kürzlich ereignete sich also etwas ungewöhnliches, im sonst so beschaulichen Kuala Lumpur. Es war ein Sonntag, 04.00 Uhr in der Früh. Mit gepacktem Rucksack und festem Schuhwerk stand ich vor meinem Condo und wartete auf Sophie, Julian und Natascha.
Denen, die mich nun schon etwas länger kennen, stellt sich nun vermutlich die naheliegende Frage: „Warum?“.
Die ebenso naheliegende Antwort: wir waren Wandern.
Für einen eingefleischten Wandersmann ist diese Strecke vermutlich lachhaft und eher eine Aufwärmübung, für eine kniegeschädigte, ungeübte und bisweilen etwas übermütige Laiin wie mich, war es dann aber doch eine kleine Herausforderung.
Mitten in der Nacht, nach einer knappen Stunde Autofahrt, trafen wir also Gloria und Christoph am Fuße des BrogaHills. Mit Taschenlampen leuchteten wir uns, begleitet von ein paar Dutzend Einheimischen, in der folgenden Stunde unseren Aufstieg. Es hat viel Spaß gemacht, es war anstregend doch um die Uhrzeit war es für malaysische Verhältnisse fast kalt und der kräftige Wind an der Spitze des Gipfels sorgte dafür dass ich endlich einmal Gelegenheit hatte, einen meiner vielen Pullover (die ich in einer unüberlegten, Kofferpack-Panikreaktion einfach mal mit in die Tropen genommen habe und für die es logischerweise keinerlei Verwendung gibt..) tragen konnte. Der Sonnenaufgang war nicht so spektakulär wie erhofft, doch einige schöne Fotos konnten wir knipsen und lustig ist es als Gruppe sowieso immer und überall.

Nach den Strapazen unserer Bergbesteigung waren wir auch wieder Urlaubsreif. Glücklicherweise fiel das Chinesische Neujahr auf diesen Zeitraum und wir hatten einige Tage frei um das „Jahr der Ziege“ begrüßen zu können. Natascha und ich nutzten die Zeit um an unserer Bräune und Entspannung zu arbeiten, was ihr in beiden Punkten gelang, während ich mir den wohl schlimmsten Sonnenbrand meines Lebens zuzog. Während ich also im Schatten, am Rande des Dschungels, vor mich hin döste, hatte ich eine „Wildlife-Experience“.
Ein possierlicher, 2-Meter langer Leguan (vergleichbar mit diesem Exemplar), tapste nur wenige Schritte von mir entfernt aus dem Wald und kam mit Vollgas* auf mich zu. Eine Mischung aus Faszination und Panik hielt mich davon ab um meinen Schattenplatz zu kämpfen und/oder Fotos zu machen. Sein Besuch war auch nur von kurzer Dauer, erinnerte mich aber wieder einmal kurz daran dass ich in den Tropen lebe. Hin und wieder vergesse ich das noch immer.

*es war eher ein gemütliches Trotten, welches mir aber im ersten Moment unglaublich bedrohlich vorkam

Da es ohnehin unmöglich ist all die alltäglichen Freuden festzuhalten, fasse ich schnell die Highlights zusammen:
Onkel und Tante haben sich auf die weite Reise begeben und mir in meiner neuen Heimat einen Besuch abzustatten. Während ihrer Rundreise durch das schöne Malaysia legten sie also einen Wochenendsstop in Kuala Lumpur ein und wir konnten einige sehr schöne Tage miteinander genießen.
Kurz darauf ging es für die 3.+4. Klasse für drei Tage nach Port Dickson, wo  wir auf der Eagle Ranch nachts durch den Dschungel gewandert sind, Schätze gesucht haben und eine Straußenfarm besuchten. So erledigt wie nach diesen drei Tagen war ich lange nicht mehr, 24h Dauer-Verantwortung für 32 Halbwüchsige schlaucht, macht aber auch ziemlich viel Spaß.
Kaum zu fassen, dass am Freitag bereits die Osterferien losgehen – Samstag früh geht es für ein Wochenende mit Hannah nach Bangkok, ich bin gespannt. Vorher kommt für zwei Tage noch eine kulturweit-Mitfreiwillige zu Besuch und wir werden uns sicher viel zu erzählen haben.
FullSizeRender (54) FullSizeRender (56) Zwei Engel beim Grundschulfasching! BrogaHill Schild Good Morning, Broga Hill. Oh, du schönes Perhentian! FullSizeRender IMG_5219 Wild West - the Malaysian Way. Klassenfahrt! Onkel, Nichte, Tante <3 Chinese New Year Tradition

Kleine Ewigkeiten.

Ewig und drei Tage sind vergangen seit dem letzten, wirklichen Blogeintrag hier. Es scheint, als würde ich langsam die Disziplin verlieren, so auf der Hälfte meiner Zeit hier.
Ja, tatsächlich, irgendwann in den nächsten Tagen ist die erste Hälfte meines Freiwilligendienstes vorbei. Meine Gefühle dazu sind gemischt – einerseits weiß ich, wie viel ich in den vergangenen Monaten schon gelernt, gesehen und erlebt habe und wie viel mehr da noch auf mich wartet , andererseits fühle ich mich so pudelwohl dass alleine der Gedanke an meine Abreise mich traurig macht. Ja, auch schon sechs Monate zuvor.

Sehr glücklich hat mich hingegen der Besuch von Louisa gemacht – nach acht(!) langen Monaten der Trennung hat sie ihre aktuelle SüdOstAsien-Rundreise-Station in Kambotscha für 4 Tage verlassen und einen Abstecher nach KL gemacht.
Während ich am Morgen noch schnell mit 2 gigantischen Koffern, einem 55l Rucksack, zwei prallgefüllten Handtaschen und 12 (!!) Tüten in meine neue WG umgezogen bin, saß sie schon im Flieger und nur eine knappe Stunde nachdem all das Gepäck dekorativ im Flur aufgestellt wurde, stand sie schon vor der Tür.
Was für eine Freude, obwohl die Situation sich für uns beide absolut unrealistisch angefühlt hat. Das war schnell überwunden – einige Stunden Gequatsche am Pool, ein Abschiedsessen mit Kai unten im Haus. (Leider war die Freude des Tages etwas getrübt von der Tatsache das Kai nun Svenja nach Deutschland folgte und beide endgültig Kuala Lumpur verlassen haben. Ihr halbes Jahr an der Schule ist vorbei und egal dass ich mir die ganze Zeit darüber bewusst war, vermisse ich sie schon jetzt.)

Eine Stunde lang packten wir beide unser Hab und Gut aus und bezogen mein neues Zimmer, Fotos folgen mal bei Gelegenheit. Da auch Gloria&Christoph Besuch aus ihrer östereichischen Heimat hatten, ging es für die ganze Clique am Abend erst zum Höckerchen-Thai und anschließend stürzten wir uns ins Nachtleben der Changkat. Nachdem der Freitagabend für Natascha und mich dort sehr entäuschend war, wurde es eine unglaublich lustige Samstagnacht und ein träger Sonntag.
Am Nachmittag trafen Lulu, Natascha und ich uns zum Brunch in unserer Lieblingsmall, stöberten ein wenig durch Antiquitätenläden und legten einen Abendessenstop in unserem Lieblings-Sushi Restaurant ein. Glücklich und vollgefuttert ließen Lulu und ich den Abend auf dem Dach der neuen Wohnung ausklingen, genossen den Blick auf PJ/KL und sogar die Spitzen der TwinTower um todmüde ins Bett zu fallen.
Am Montag mussten wir früh raus, wir sind zusammen zur Schule gegangen – fast wie früher. Es war witzig meinen Alltag mit ihr zu teilen und dass es ihr gut gefallen hat macht mich natürlich ein wenig stolz. Zur Schule gehört natürlich auch der CobraClub (für nicht eingeweihte, dass ist die Kneipe die direkt an der Schule liegt und wo auf unregelmäßiger Basis inoffizielle Treffen des Kollegiums stattfinden.) und von dort fuhren wir heim. Der Tag versprach noch spannend und vorallem lang zu werden, darum legten wir einen kurze Pause ein und fuhren gegen 21.00 Uhr nach Bangsar, wo wir auf den Rest der Gruppe stießen und meinen absoluten Lieblingstermin des Monats wahrnahmen: Eine Jam-Session, jeden erste Montag im Monat finden sich alle möglichen verschiedenen Künstler zusammen und singen, spielen, jammen zusammen. Obwohl keinerlei musikalisches Talent in mir steckt liebe ich es zuzuhören und freue mich schon Tage vorher drauf. Vor einigen Wochen haben Natascha und ich einige der Musiker kennengelernt und dadurch ist es doppelt so schön zuzuhören.

Bereits seit Sonntag Abend wurde das Hinduistische Fest „Thaipusam“ gefeiert, durch die große indische Bevölkerung in Malaysia und auch in Singapore, wird dieses Fest auch hier riesig groß und über mehrere Tage öffentlich gefeiert. Sonntag beginnt die  „Pilgerung“ von Chinatown  bis zu den BatuCaves (circa 15km) wo dann bis Dienstag Abend die Festlichkeiten weitergehen.  Der Höhepunkt ist in der Nacht von Montag auf Dienstag, der Einzug der Gläubigen in den Tempel in den Höhlen. Über 200, recht ungünstig angelegte Treppenstufen, führt der Weg, vorbei an der riesigen goldenen Murugan Statue zum Ziel von ZEHNTAUSENDEN Pilgerern.
Das Skurrile dabei ist die Art und Weise wie die Hindus diesen Weg zurück legen. Vreinfacht lässt es sich so sagen: je mehr Schmerz jemand fühlt, desto mehr wird seine Sünde vergeben. Daher stechen sich die Gläubigen Metallstäbe durch Wangen/Lippen/Ohren, rasieren ihre Köpfe kahl, tragen Gefäße an Metallhaken in ihrer Haut zu den Tempeln oder haben Seile mit Haken an ihren Körpern befestigt an denen dann jemand zieht. Um diese physische wie psychische Belastung durchzustehen, versetzen sie sich vorher in eine Art Trance  – angeblich auf natürlichem Wege, es ist aber recht eindeutig dass dort mehr als nur natürliche Drogen eine Rolle spielen und das Ausmaß davon ist nur eins: beängstigend.
Diese Prozession findet gegen 2.00 Uhr in der früh statt und zieht sich bis in die Morgenstunden. Wir waren so ziemlich die einzigen Touristen dort bzw. zumindest begegnete uns sonst niemand der nicht indische-Wurzeln hatte, obwohl von der Schule viele Kollegen dort gewesen sind und so friedlich der Abend auch ablief, es ist ohne Zweifel ein merkwürdiges Gefühl mitten in der Nacht in dieser Menschenmasse zu stehen und Teil dieser wichtigen, religiösen Zeremonie zu sein.
Wir selbst haben nur wenige Bilder gemacht, ich verweise zum bessern Verständnis auf Google Bilder, hier ist die Vielfalt einfach am größten.
Mein neuer Mitbewohner, Vinzent, hat ein Video des Abends zusammen gestellt, sobald ich ihn um Erlaubnis gebeten habe werde ich den Link dazu posten, es ist ihm gelungen die Stimmung dort ziemlich gut einzufangen.
Denn entgegen meiner Vorstellung ist es nicht leise, nicht bedächtig sondern es ist höllisch laut, Musik tönt aus allen Lautsprecher, Lichter leuchten, am Bahnhof ist eine Art Rummel aufgebaut und die Wanderer sprechen ihre Gebete in Megaphone.
Eine abolut einzigartige Erfahrung, die sich wohl mit nichts vergleichen lässt was ich je zuvor gesehen habe.
Völlig überwältigt fielen wir am frühen Morgen ins Bett, nach knappen 24h Stunden auf den Beinen.

Gegen Mittag krochen wir aus den Federn, kochten uns ein unglaublich leckeres Frühstück und fuhren in die Stadt. Sightseeing muss schließlich sein, wenn auch in abgespeckter Variante: Central Market, Nationalmoschee, PetronaTowers und anschließend noch eine leckere Pizza zum Abschied. Um 4.00 Uhr heute morgen hieß es dann mal wieder Abschied nehmen, etwas woran ich mich schon fast gewöhnt habe da hier nichts und niemand für immer bleibt.
Doch mit Louisa wird es ein Wiedersehen geben, auf absehbare Zeit und ich freue mich schon drauf.

Nun ist es Zeit den verpassten Schlaf der letzten Tage nachzuholen – anbei noch einige Bilder der letzten Tage.

Beim Besuch der Nationalmoschee
Beim Besuch der Nationalmoschee
Vom Winde verweht.
Vom Winde verweht.
Milchtöpfe auf Kopf.
Milchtöpfe auf Kopf.

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Völlig weggetretene, leere Blicke.
Völlig weggetretene, leere Blicke.

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Vietnam im Schnellprogramm

Die ganze Woche über hatte ich das dringende Bedürfnis alles aufzuschreiben, so schnell es geht, damit ich bloß nichts vergesse und nun sitze ich hier, kann keinen klaren Gedanken fassen und bin noch immer völlig überwältigt von den Eindrücken der letzten Tage.
Gehen wir chronologisch vor:
Am letzten Samstag fand ich mich plötzlich im Flugzeug Richtung Hanoi wieder, dort angekommen stellte man mir ohne großes Gezeter ein „Visum on Arrival“ aus und draußen setzte ich mich in einen Shuttlebus der mich direkt zum den Mädels nach Hause bringen sollte. Theoretisch. Denn irgendwie schien der Fahrer nicht aufmerksam zugehört zu haben, fuhr kreuz und quer durch die fremde, dunkle Stadt und ließ nach und nach alle anderen Fahrgäste raus. Und drehte sich schließlich erstaunt zu mir um und fragte, wo ich eigentlich hin wolle. Nach einem Blick auf den Zettel fing er heftig an den Kopf zu schütteln, auf Vietnamesisch zu reden und immer wieder „Taxi Taxi“ rufen, was mich in einen leichten Panikzustand versetzte. Während der knapp einstündigen Fahrt durch die stockdustere Stadt hatte ich bereits feststellen müssen, dass meine Handy streikte und ich weder raustelefonieren noch Anrufe annehmen konnte. So sah ich mein baldiges Ende schon vor mir, doch plötzlich hielt der Bus und nach einem schnellen Blick aus dem Fenster sah ich auf einmal Maja und Luisa vor mir stehen, die,  ebenfalls etwas nervös, auf mich gewartet hatten. Die Erleichterung vermischte sich mit der Wiedersehensfreude und ließ diesen holprigen Start schnell vergessen. Wir quatschten noch ein wenig, vertagten längere Gespräche jedoch auf die folgenden Tage und fielen alle ins Bett. Am Sonntag (und auch die restliche Woche) nahm Maja mich unter ihre Fittiche, zeigte mir die Stadt, den absolut hammermäßigen Kaffee der mit Kokosnuss-Smoothie gemischt wird und am Nachmittag dösten wir an einem Hotelpool vor uns hin – mit einem tollen Blick auf den Westlake und Hanoi. Traditionell gab es eine Bun Cha Suppe zum Mittag, eingenommen auf circa 20 cm hohen Plastikhöckerchen mitten auf der Straße. Über diese recht unkomfortable Bestuhlung lässt sich streiten, die BunCha war es aber wert – wer hätte geahnt dass Nudelsuppe so gut schmecken kann!?
Da ich ja eine Woche Zeit hatte und die Mädels unter der Woche (und teils auch am Wochenden) arbeiten mussten, schloss ich mich einer Tour des BackpackerHostels an. Zu einer höchst unchristlichen Zeit ging es am Dienstag los zur HaLongBay. Zahlreiche Bus-/Bootsfahrten später landeten wir im Paradis.. Eine abgelegene Bucht, durch dreckig-graue, hohe Felsen von der Außenwelt abgeschottet, mit weißem Sandstrand und noch circa 60 weiteren Backpackern, die bereits in den Tagen zuvor angekommen waren. Freudig wurden wir von eben diesen begrüßt, aßen Mittag und machten uns auf zu einer Rundfahrt durch die HaLongBucht. Landschaftlich ist diese einfach unbeschreiblich, obwohl es die Attraktion Vietnams schlecht hin ist, sehr ruhig und wir begegeneten kaum einem anderen Schiff. Trotz brennender Sonne gab man sich an Bord begeistert dem Bier hin und dementsprechend schnell wuchs die Gruppe zusammen. Es folgten zwei wunderbare Tage die von vielen neuen Bekanntschaften, entspannenden Strandtagen, guten Büchern, langen Nächten und erneut viel Gelächter bestimmt waren.
Und von Plankton. Natürlich waren mir diese Mikroorganismen ein Begriff, dass diese jedoch meine bisher beeindruckenste Naturerfahrung sein würde (sagt das Ex-Waldorfkindergarten Kind!) hatte ich jedoch nicht erwartet. Und doch war es so, während wir auf dieser traumhaften Insel die Freude am Leben feierten, wo es bereits seit 18.00 Uhr stockdunkel war, zeigte sich im Wasser etwas, worauf wir alle gespannt gewartet hatten – sobald man im Wasser ist und sich bewegt, regt man das Plankton zu einem bläulichen Leuchten an. Zu einem wirklich hellen, klaren Leuchten. Bewegt man seinen Fuß, sieht man diesen auf einmal im Wasser scheinen, während man außen nicht einmal die Hand vor Augen erkennen kann. Ein Phänomen, welches ich zuvor noch nie beobachten konnte und das sich wohl mit keiner Kamera einfangen lässt. Leider und auch Gott sei Dank, denn so bleibt es (vorerst?) eine einzigartige Vietnam Erfahrung und wird zu keiner verblassenden Foto-Erinnerung, die dem Moment ohnehin nicht gerecht werden kann.
Es blieb also bei der Konzentration auf das Wesentliche und auf den Moment. Das könnte eine der wichtigsten Lektionen aus diesem Jahr werden.

Wie ist eigentlich Hanoi?

Ein Smart fährt durch die Straßen und erinnert mich daran, wie sehr ich das Autofahren vermisse.
Vietnam ist ein Kaffee-Paradis

Es ist eine Stadt die atmet, eine Stadt die lebt. Im Vergleich zu KL ist es klein, die Häuser sind nicht einmal halb so hoch, alles ist so viel belebter. Man bemerkt den Kommunismus, der nach wie vor das Land bestimmt: Läden bieten nur ein bestimmtes Produkt an, bunte Pfeile weisen auf Shops mit „Propaganda Plakaten“ hin, Hồ Chí Minh wird auch 45 Jahre nach seinem Tod noch vereehrt und ist auf/in jedem öffentlichen Gebäude abgebildet.
Es rauschen tausende Menschen an einem vorbei, ohne dabei die gestresste Genervtheit auszustrahlen wie sie normalerweise bei Großstädtern zu finden ist. Und das ist der Punkt, in Hanoi spürt man den Großstadtcharakter nicht, es gibt viele kleine Parks und Seen, die alles entschleunigen. Gefühlt entschleunigen, nicht in der Realität, denn die 100000000 Motorräder schlängeln sich stets durch die Straßen, weichen mit stoischer Ruhe Fußgängern und vorallem den anderen Motorradfahrern aus und hupen dabei ununterbrochen. Was viele sicherlich als anstrengend wahrnehmen würden, hat mich begeistert. Hier habe ich endlich die Authentizität gefunden die mir in KL so sehr fehlt. Fast alles ist hier zu Fuß zu erreichen und man kann sich auch nachts ohne Bedenken durch die Straßen bewegen.
Neben den vielen optischen und akustischen Reizen bot diese Woche auch die Gelegenheit zumindest drei der anderen kulturweitler wiederzusehen, lange Gespräche über den Wahnsinn und das Wechselbad der vergangenen Wochen zu führen. Wieder ist da die Gewissheit, bei Frunden zu sein, ungeachtet der Tatsache dass wir uns eigentlich erst zwei Monate kennen und bis dato nur wenige Tage miteinander verbracht haben. Aber mit den Menschen, entwickeln sich auch Freundschaften im Ausland schneller und ich freue mich jetzt schon sehr auf das Wiedersehen in KL. Drei Wochen sind es noch bis zum Zwischenseminar und mich beschleicht die Ahnung, dass auch diese Zeit noch schneller rumgeht als die letzte Woche.

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Plankton – National Geographic http://images.nationalgeographic.com/wpf/media-live/photos/000/501/overrides/glowing-waves-bioluminescent-ocean-life-explained-close-up_50149_600x450.jpg
HaLongBay
Der normale Wahnsinn.
Es geht schlimmer
Willkommen in Vietnam.

Foto 2

Wer mehr aus und über Vietnam lesen möchte, darf sich den Blog von Maja übrigens nicht entgehen lassen! (https://kulturweit.blog/majainvietnam/)

Überfällig.

Meine Damen und Herren, es folgen nun die neusten Nachrichten.
Während einer zweiwöchigen Schreibblockade meinerseits, überstürzten sich die Ereignisse im beschaulichen Malaysia nahezu. Ganz nach dem Motto „der frühe Vogel fängt den Wurm“ begannen engagierte ElterInnen, LehrerInnen und die Assistentinnen (hier ist tatsächlich nur die weibliche Form nötig, da der einzige männliche Assistent sich gedrückt hat) der deutschen Schule bereits am letzen Septemberwochenende mit den Bastelarbeiten für den Charity-Weihnachtsmarkt der Deutschen Community. Bei brütender Hitze wurden Plastiktannenzweige geschnitten und Adventskränze geflochten. Auf das Abspielen von Weihnachtsmusik wurde aus naheliegenden Gründen bisher verzichtet. Mein dröhnender Schädel, eine Folge eines lustigen Abends im Nachtleben von KL, war mehr als dankbar dafür.
Zusätzlich zu den normalen Ereignissen des Alltags, wurden für die Grundschüler der DSKL Projekttage abgehalten – inhaltlich wurde die Transkultualität vermittelt, angepriesen wurden sie  unter dem knackigen Titel: „Our earth is home for all“.
Mit großer Begeisterung malten die fünf bis zehnjährigen mit Fingerfarben, bastelten Weltkugeln, sangen das „Lied vom Frieden“ und exkusierten am Donnerstag, den 2.10, ins Batikmuseum Kuala Lumpur. Nicht nur 70 strahlende Kinder schwangen hochkonzentriert die Pinsel, auch Mitglieder des Kollegiums batikten Eulen, Katzen und Fische als Dekoration für ihre jeweiligen Klassen. Nicht ganz ohne Stolz sei hier mein eigener künstlerischer Durchbruch erwähnt, ein Fotobeweis ist am Schluss dieses Posts zu sehen!
Ein durchaus erquickender Tag, der angesichts der geballten Grundschüler-Energie jedoch mit einem frühen Zubettgehen und tiefem Schlaf endete.
Am 3. Oktober, Deutschlands höchstem Feiertag, wurde die Vereinigung von Ost- und West nicht nur mit den Schülern der Klassen fünf bis zwölf sowohl in Projektgruppen, als auch auf dem Pausenhof thematisiert, sondern am späteren Abend auch in einer gewissen Wohngemeinschaft am Stadtrand.
Da am darauffolgenden Sonntag mal wieder ein Feiertag gefeiert wurde, kamen auch SchülerInnen und LehrerInnen der Deutschen Schule in den Genuss eines langen Wochenendes. Es zog vier (aber irgendwie auch sechs) wanderwütige Seelen in die nahe, weite Ferne. Nahe der Stadt Ipoh, welche aufmerksamen Lesern bereits ein Begriff sein dürfte, liegen die Cameron Highlands, welche mit zu den kühlsten Orte Malaysias zählen. Und die Temperaturen fielen merklich mit jedem Höhenmeter. Die Schönheit des Regenwaldes, gepaart mit der Begeisterung über kleine Obst-/Baskstände am Straßenrand der Serpentinen löste bei der Besatzung des, nicht klimatisierten, Jeeps Begeisterung aus und boten den Auftakt für ein erholsames und schönes Wochenende. Die Teeplantagen, Erdbeerfelder (!), Waldwege und auch ein überaus gemütlich eingerichteter Starbucks boten ein abwechslungsreiches, jedoch nicht überforderndes Program. Zudem trafen wir noch unsere Kollegin Sophie mit ihrem Freund. Durch ungewöhnlich starke Regenfälle und nahezu arktischen Temperaturen von nur 18 bis 24 Grad war die Couch eines gemütlichen Hostels für die Abende der Place-to-be der Gegend und der örtliche Kamillentee das It-Getränk schlechthin.
Auf jedes Wochenende folgt bekanntlich eine Arbeitswoche, welche nicht weiter auffällig verlief. Am Donnerstag um 15.15 Uhr öffneten sich die Türen der Aula für die allererste Aufführung der Tanz-AG – ein kurzer Tanz auf „Hier kommt die Maus“ von Stefan Raab. Nicht nur die tanzenden SchülerInnen waren stolz wie Oskar, auch ich war gerührt vom Anblick „meiner Kleinen“ dort oben, wie sie strahlten und sich bemühten jede Bewegung im Takt auszuführen. Erstaunlich, wie sehr die Schüler einem in kurzer Zeit ans Herz wachsen können, ich möchte mir gar nicht ausmalen wie dies am Ende des Schuljahres sein wird.
Auch das zweite Wochenende war stressig, jedoch auf die bestmögliche Art: den Freitag ließ ich gemeinsam mit einigen Kollegen gemütlich beim Essen in Bangsar ausklingen, am Samstag zerrte Nadia mich in „Annabelle“, wir shoppten (endlich mal wieder) auf den CentralMarket und in ChinaTown und am Abend lud Sophie (Lehrerin) zum BurgerEssen ein. Ein Abend voller Gelächter, der in den frühen Morgenstunden im „The Roof“ endete – ein recht eleganter Club, dessen aufgetakelten Besuchern man mit einer Portion Humor begegnen sollte. Jedes Coctailkleid in Ehren, aber in meinen Augen sind einige Kleider dann doch etwas too much.
Am Sonntag regnete es gefühlt den gesamten Tag durch und ich entschied mich gegen jede Aktivität, für einen kleinen Stapel DVDs und meinen Reiseführer. Denn am Freitag beginnen bereits die Herbstferien und am Samstag mache ich mich auf nach Hanoi, wo ich Louisa, Maja und Sylvia einen Besuch abstatten werde. Ich freue mich schon sehr darauf und kann es kaum abwarten endlich in den Flieger zusteigen!
Trotz ohnehin bereits chronischem Schlafmangel – 7 Stunden Schlaf sind hier nicht das gleiche und fühlen sich an wie 5 1/2 – liege ich nun im Bett und tippe diese Zeilen. Absenden werde ich sie morgen, da ich nach wie vor kein WLAN in der Wohnung habe. Es darf aber damit gerechnet werden, dass dies in den nächsten 6 Wochen noch eingerichtet wird. Derweil übe ich mich in Verzicht – es heißt ja nicht umsonst „In der Ruhe liegt die Kraft.“

 

 

 

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Ins Fettnäpfchen getreten. Mit Sandalen.

Samstag. 6:45 Uhr, der Wecker klingelt. Ich verfluchte mich selbst dafür, unserem 1-Tages-Roadtrip nach Ipoh*
zugestimmt zu haben. Irgendwo, tief unter der Müdigkeit vergraben, schlummerte jedoch auch eine riesige Freude darüber, dass die Tante meines Mitbewohners uns zu ihr eingeladen hat und wir den Tag in Ipoh verbringen würden.
Nover, offensichtlich ein echter Kenner malayischer Straßen sagte, Ipoh sei nur etwa 90 Minuten nördlich von KL. Das überraschte mich, da auf der Karte die Entfernung doch etwas größer schien. Die Karte sollte Recht behalten: knapp drei Stunden später parkten wir, einigermaßen pünktlich, vor dem Haus und wurden von seiner Tante, drei Cousins und drei überaus bissigen Hunden in Empfang genommen. Die Verspätung wurde uns nicht übel genommen, man scheint in der Familie daran gewohnt zu sein.
Mein erster Besuch bei Einheimischen und natürlich trampelte ich gleich ins Fettnäpfchen. Im wahrsten Sinne des Wortes.  Mit Sandalen an den Füßen betrat ich die Vorhalle des Hauses. Prinzipiell wäre das kein Problem gewesen, es war eher eine Art Übergang zwischen Garten und Wohnhaus, indem auch gegessen wird, aber … Nachdem wir bereits eine halbe Stunde dort waren, die Familie sich nett unterhielt und ich, dank mangelnder Indisch-Kentnissen, freundlich lächelte und nickte wann immer es angemessen erschien, schaute mich Nadia erschrocken an: „Hast du etwa deine Schuhe noch an?“ Offensichtlich eine rethorische Frage, trotzdem nickte ich stumm, während ich nur dachte: „Oh shit, da hast du wohl richtig was falsch gemacht.“
In der Tat. Gemeinsam hatten wir bereits den kleinen Altar bewundert und ohne es zu bemerken, stand ich nun mit Schuhen im Gebetsraum der Familie und schändete die Heiligkeit des Raumes.
Dies war zwar nicht meine Absicht gewesen, änderte jedoch an der Tatsache herzlich wenig. Dankbar für die Entscheidung ein langes Kleid zu tragen, mache ich mich ein paar Zentimeter kleiner, das Kleid ein paar Zentimeter länger und schlich mich aus dem Raum. Ohne Schuhe und mit einem schlechten Gewissen kehrte ich zurück und „Aunty“ wird wohl hoffentlich nie von der Entweihung des Raumes erfahren. Grad nochmal gut gegangen.
Nach dem Mittagessen gingen wir gemeinsam einkaufen und kehrten für eine kurze Entspannungspause mit Kuchen und O-Saft zurück. Nover, verschwand „kurz“ um seinen Onkel abzuholen und ließ Nadia und mich zurück. Zwei Stunden später wurden wir etwas ungeduldig, da Nadia sich auf Bahasa zwar einigermaßen verständigen konnte, jedoch nicht genug um 120 Minuten zu überbrücken. Im Schlepptau hatte er dann keinen Onkel aber seinen Cousin, der Nadia und mir die Stadt zeigen würde, während Nover eine Hochzeit besuchte. Sein Cousin ist nicht der gesprächigste Zeitgenosse was bei Labertaschen wie Nadia und mir durchaus unangenehm werden kann. Für ihn.
Im Laufe des Abends taute er richtig auf und es stellte sich raus, dass er in KL studiert hatte und gar nicht weit von unserer Wohnung lebte.
Soweit so gut, wir stiegen also ins Auto und guckten uns Ipoh an. Eine Stadt die gefällt, viel ruhiger als Kuala Lumpur, entspannte Autofahrer und alle Gebäude sind eine Nummer kleiner. Optisch liegt die Stadt irgendwo zwischen Bruchbuden, modernen Malls und schöner Altstadt. Die Atmosphäre der Stadt hat mich fasziniert. Alles wirkt entspannt, authentisch und es gibt viel zu entdecken. Nach Einbruch der Dunkelheit fuhren wir zur „Riverfront“, einer am Fluss liegenden Promenade mit kleinen Läden, Restaurants und vorallem bunt beleuchteten Bäumen, Brücken und Lampions. Eine wunderschöne Kulisse und ebenfalls unglaublich ruhig. Würde man einen solchen Ort in Europa besuchen, wäre es brechend voll, Musik und Stimmengewirr wären deutlich zu hören. Natürlich, auch das hat seinen Charme, aber die Stille machte für mich das Besondere der Riverfront aus. Gegen Mitternacht machten wir uns auf den Heimweg, ich persönlich in der Gewissheit, dass es nicht mein letzter Besuch in Ipoh war und ich auch versuchen werde, allen Besuchern diese Stadt zu zeigen.

Am Sonntag begann der Tag etwas langsamer und mit Spaghetti zum Frühstück, da in unserer Küche sonst nicht besonders viel zu finden und es ohnehin schon 12Uhr30 war. Kurze Zeit später trafen wir Assistenten der DSKL uns in Asia Jaya, unserer LRT-Station und fuhren gemeinsam zum Central Market. Obwohl noch kein Monat seit meiner Ankunft vergangen ist, war ich bereits zwei mal dort und liebe diesen Ort. Der Markt befindet sich in einem hübschen, alten Gebäude und verteilt sich auf zwei Stockwerke. Es ist kein klassischer Markt, die meisten Stände sind dauerhaft dort, man kann (und sollte) jedoch handeln wie auf dem normalen Baazaar. In den indischen, chinesischen und malaisischen Teilen, taucht man in andere Welten ab, umgeben von wunderschönen Stoffen, hölzernen Masken, schlecht gefälschten Uhren und liebevoll gemalten Bildern. Gefunden haben wir, unter anderem, in Malaysia gefertigte Handtaschen zum selber bauen. Fühlen sich an wie ein harter, kratziger Teppich, sind aber irgendwie cool.
Ein ähnlich faszinierender Ort ist der wöchentliche Foodmarket um die Ecke, ein bunter Mix verschiedenster Küchen und Geschmäckern. Jedesmal wünschte ich riechen zu können, wie sich der Geruch der Gewürze mit dem von gegrilltem Huhn und frisch gebackenem Apam Balaik (Maiskuchen, mit Nüssen gefüllt) vermischt. Am Montag ist es hier von Einbruch der Dämmerung bis zum späten Abend brechend voll, viele Leute kaufen Fisch, Obst und andere Zutaten für die ganze Woche ein. Auch wir konnten einen Fisch erstehen, den wir nach allen Regeln der Kunst auseinander nehmen und zubereiten werden. (Wozu hat man schließlich sonst eine ausgebildete Köchin in der WG..)

Es gibt so viele Dinge, die ich erlebe und gerne erzählen, zeigen und teilen möchte, es ist unmöglich alles hier rein zu packen. Ich würde gerne von meinen tollen Kollegen erzählen, den anderen Assistenten der DSKL: Salome, Kai, Gloria, Svenja und Nelly. Und auch von den Lehrern und Schülern, die dafür sorgen dass ich mich hier sehr wohl fühle. Von den vielen Details die diese „andere Welt“ komplett machen und das, obwohl ich noch weit davon entfernt bin, so richtig angekommen zu sein. So geht es wohl fast allen Freiwilligen, zumindest meine ich es aus vielen Nachrichten und Blogs herauslesen zu können. Blogs, die ich wahnsinnig gerne lese und auf die ich von heute an immer mal hinweisen werde. Jakob hat dieses Gefühl von der Fremde, die trotzdem nicht so richtig fremd ist, wunderbar in diesem Blogeintrag beschrieben: https://kulturweit.blog/mongofaber/2014/09/18/alles-gleich/
Herzlich gelacht habe ich über die Berichte von Roman aus Russland (https://kulturweit.blog/russlandroman/2014/09/17/schnelldurchlauf/) , habe mich gefreut über Tonis Berichte aus Argentinien (https://kulturweit.blog/selbstgespraeche/) und Pattys Fotos aus Polen( https://kulturweit.blog/pattyinpolen/) und  Thores Bildern aus China! (https://kulturweit.blog/thore/)

Bleibt sauber.

Ein paar Schnappschüsse, eher niedrige Qualität aber für mehr reicht die Geduld nicht.

Die Kulisse kann man mit der Kamera unmöglich einfangen. Geschmackvolle und dezente Dekoration für den MalaysiaDay.

Erst essen, dann zahlen. Die Stäbchen sind mit Farben gekennzeichnet, die die Preise anzeigen.

DIY Handtasche

Icke schon wieder.

Juten Tach,

die entscheidene Nachricht gleich vorweg: Ich bin da. Und habe Gedanken, Eindrücke und alles andere während der letzten beiden Tage auch gleich festgehalten, leider konnte ich sie ohne Internet nicht veröffentlichen, daher ist der folgende Text etwas unstrukturiert und witzlos.

30. August 2014, Tag 1.

Ich bin da. Im (19. Stock des Millenium Square, in einem Ein-Schlafzimmer-plus-Bad-und-einer-ausgelagerten-(absolut schrottreifen)-Küche-Apartment.
Und mit zwei wunderbaren Mitbewohnern im Zimmer nebenan, die mich sofort unter ihr Fittiche genommen haben, mich zum Einkaufcenter fuhren um Wifi-Tarife zu prüfen, mich dort empört von den „viel zu teuren“ Angeboten der Mobilfunkständen wegzogen und mich zu guter Letzt sogar noch zum Essen eingeladen haben. Das Gebäude sieht nicht total furchbar aus, im Keller ist eine Garage, im Erdgeschoss eine Art Shoppingmall mit Basar und Foodcourt und mit einem Aufzug geht es zur Ebene 2, wo jeder Besucher von der Security streng gemustert und in ein Buch eingetragen wird. Palmen, Pool, Gym, Badmintonhalle (laut der Mitbewohnerin lieben die Malayen Badminton) und ein toller Blick über Petaling Jaya, meinen Stadtbezirk. Dieser wird mit jedem Stockwerk besser und ist bei uns, im 19. Stock, nahezu atemberaubend. Ein Lichtermeer erstreckt
sich vor meinem Fenster, gemischt mit den Schreien von begeisterten Fußballfans aus dem Restaurant gegenüber. Es ist Mitternacht und dutzende Feuerwerke beginnen. Auch wenn damit vermutlich eher der Nationalfeiertag und weniger meine Ankunft zelebriert werden soll, fühle ich mich dennoch angesprochen und freue mich. Es ist schließlich auch mein Feiertag.

31.08.2014, Tag 2.

Aufgestanden um neun Uhr in der Früh, mit den Mitbewohnern gefrühstückt (Reis und Huhn beim Chinesen um die Ecke!?) und anschließend eine eindrucksvolle Stadtführung absolviert. Das ich erst durch ein Schild bemerkt habe, dass ich genau vor den Petrona Towers stand, ist wohl ein deutliches Zeichen für die Nachwirkungen der langen Reise. Plötzlich machte auch die Menschenmenge und die vielen posierenden Touristen einen Sinn. Denen habe ich mich direkt einmal angeschlossen und Nadia gleich mit aufs Bild geholt.
Das Stadtbild ist heute geprägt von wehenden Flaggen, zumindest wenn sich dann mal ein Luftzug erbarmt und für etwas Abkühlung sorgt. Auf dem Rückweg zu unserem Apartment haben wir nocheinmal versucht das wifi-Problem zu lösen, leider wieder ohne Erfolg. Die Sterne stehen wohl gegen mich. Eine lange email an die Familie, gefühlt hunderte WhatsApp- und Facebook Nachrichten von und an Freunde später,

(unter anderem die glückliche Botschaft, dat meene Berliner kulturweit Kumpelinen ooch beede jut anjekommen sind. Ick wünsch euch een paar wundebare Monate, passta uff euch uff, wa?)

jagte ich dem Mitbewohner versehentlich den Schreck seines Lebens ein, als ich mit knallblauer Gesichtsmaske in der Küche stand.
Nach einigen Verschönerungsarbeiten im Zimmer erkläre ich den Tag somit für beendet.
Anbei sind noch einige Fotos, damit ihr einen Einblick bekommt wo und wie ich hier so lebe.

Sonnenuntergang und der Muezzin ruft zum Gebet.
Sonnenuntergang und der Muezzin ruft zum Gebet.
Ein Stück Heimat mit der eigens abmontierten Lichterkette und Fotos.
Ein Stück Heimat mit der eigens abmontierten Lichterkette und Fotos.

Tower-Foto mit Nadia
Tower-Foto mit Nadia

Alles dauert ewig und doch vergeht die Zeit so schnell.

Der letzte Abend des Vorbereitungsseminares.
Die Zeit verging wahnsinnig schnell und gleichzeitig war es eine Ewigkeit.
192 Gesichter, die vor 10 Tagen noch völlig fremd waren. Die mich zum Teil einschüchterten, denen ich weder Namen noch eine Geschichte zuordnen konnte. Unsere einzige Gemeinsamkeit war die Teilnahme an diesem Seminar, dass so unglaublich lang erschien, von dem ich dachte es würde anstrengend und langweilig werden.
Es war tatsächlich anstrengend. Zehn Tage voller Transkulturalität, Nachhaltigkeit, Dr.Walter Versicherungsinformationen, Diskussionen, Vorträgen, Reden und Projekten.
Und voll ernsthafter Gespräche, be(un)ruhigender Berichte von ehemaligen Freiwilligen, Energizern, lautem Lachen und neuen Perspektiven.
Die Gesichter sind nicht länger unbekannt, den meisten kann ich einen Namen und ein Einsatzland zuorden, einigen sogar Schuhgröße, Lieblingsfarbe und die ein oder andere Anekdote.
Es ist komisch, wie vertraut einem Fremde in kurzer Zeit werden können – man ist in derselben Situation, hat ähnliche Gedanken und Bedenken. Aber man teilt auch die Vorfreude, die Euphorie und die Erwartungen. Morgen heißt es schon wieder Abschied nehmen – im Übrigen auch ein Thema des Seminars – von Trainern und Mitfreiwilligen. Bei einigen ist es ein Abschied auf Zeit – man sieht sich im November beim Zwischenseminar, in einem Jahr beim Nachbereitungsseminar und bei einigen hofft man einfach, dass man den Kontakt auch über kulturweit und den Freiwilligendienst hinaus halten kann.
Es sind viele kleine Abschiede, die uns allen vorallem in den nächsten Tagen bevorstehen. Und der große Abschied, der mir noch immer völlig unreal vorkommt aber der auch wahnsinnig schnell näher rückt.