Eigentlich ein vielversprechender Name: Bratislava Vinohradý. Weinberg zu deutsch. Das ist Problem ist bloß: Vom Weinberg ist auf dem verlassenen Bahnsteig nichts zu sehen. Und der Imbisskiosk hat mit einer Weinstube bis auf seine Größe auch nichts gemein. Im Endeffekt komme ich mir ziemlich gestrandet vor.
Gestrandet wie die Flüchtlinge aus der Türkei, Dagistan (Russland) und dem Libanon, mit denen ich letzte Woche ein interessantes Gespräch über das Asylrecht in Deutschland führen durfte. Das war in Berlin vor knapp einer Woche. Im Rahmen des zweiten KLICK-Redaktionstreffens fuhr ich mit zwei Schülerinnen zum zweiten Mal in die deutsche Hauptstadt und dort haben wir unter anderem genannte Flüchtlinge interviewt. Diesmal war ich aber nicht nur als Freiwilliger, der einfach so mitläuft, in Berlin, sondern eher als Co-Workshopleiter. Diese neue Rolle beinhaltete unter anderem auch das Begleiten von Schülerteams zu Interviewpartnern. Damit wären wir wieder in Berlin. Turmstraße 72, vierter Stock, in den Büros der Organisation „Jugendliche ohne Grenzen“, die jungen Flüchtlingen aus aller Welt bei der Integration in Deutschland hilft. Denn diese Hilfe ist bitter nötig. Wenn Entscheidungen über das Bleiberecht, Studien- und Arbeitserlaubnisse manchmal nur von parteipolitischem Geplänkel oder der Tageslaune des Ministerpräsidenten abhängt, muss irgendwas schief gelaufen sein. Denn ohne diese Bescheinigungen sind die jungen Menschen in Deutschland gestrandet. Ohne Chance auf das erhoffte bessere Leben.
Eigentlich ein vielversprechendes Ziel: Deutschland. Eigentlich.
PS Zum Glück beschränkte sich mein gestrandet-sein nur auf zwei Stunden Wartezeit auf den nächsten Zug. Und irgendwie ist es dreist, das mit der Situation von Flüchtlingen zu vergleichen. Denn zwei Stunden sind nichts. Im Vergleich zu Monaten und Jahren.
Interessant zum Thema Asylrecht auch folgende Rede:
http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2014/-/280688
Anderes Thema:
Wie lang geht dein FSJ denn eigentlich noch?
Viele Grüße auch Deutschland 🙂
stimmt – danke für den Link! Also in der Slowakei bin ich wohl noch so bis Mitte August. Zum Katholikentag komme ich allerdings kurz nach Regensburg zurück 😉