An was denkt man beim Stichwort „Nachhaltigkeit“? Vielleicht an erneuerbare Energien, Lebensmittel aus der Region und Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. An Einkaufszentren denkt aber wohl so schnell keiner. Meiner Meinung nach zu Recht. Denn Konsum und Nachhaltigkeit sind ja nicht unbedingt die besten Freunde…
Und trotzdem habe ich in einem Wiener Einkaufszentrum folgende Tafel gefunden. Da wird feinst säuberlich aufgelistet, wie und auf welche Weise Energie und Wasser gespart und die Umwelt geschont wird. Soweit so gut. Und prinzipiell ist es ja auch eine tolle Initiative. Allerdings gibt es bei dem ganzen einen faden Beigeschmack. Und das kam so: Als ich noch ganz interessiert das Schild betrachtete, hörte ich hinter mir schon ein geschäftiges Treiben – das ist ja auch normal für ein Einkaufszentrum.
Nur war es irgendwie lauter als sonst. Als ich mich dann umdrehte, fragte ich mich kurz, ob ich wirklich noch im Einkaufszentrum und nicht in einer unaufgeräumten Studentenbude bin. Auf dem Boden des Geschäfts gegenüber liegen mehr Artikel als auf den Kleiderständern, die Schlange an der Kasse zieht sich mindestens einmal durch den ganzen Laden und draußen warten noch mehr Leute, dass sie endlich auch reinstürmen und einkaufen dürfen. Räumungsverkauf. Und spätestens der erstickt die Nachhaltigkeit im Einkaufszentrum im Keim.
Soviel zu meinen Beobachtungen in Wien. Nach einer relativ ereignislosen Schulwoche war ich nämlich für das verlängerte Wochenende (der Montag war schulfrei, weil es am Freitag die Halbjahreszeugnisse gab) in die österreichische Hauptstadt gereist, habe einen Klassenkameraden besucht, meinen Vorrat an deutschen Büchern aufgestockt und den „besten Palatschinken der Stadt“ gegessen. Der kleine Urlaub hat richtig gutgetan, sodass ich jetzt das nächste große Projekt anpacken kann: den Schülerzeitungsworkshop „Schreiben macht GLÜCKlich“ am nächsten Wochenende zusammen mit Theresa aus Nová Baňa.