Es schlug mein Herz geschwind zu Pferde!
Und fort, wild wie ein Held zur Schlacht.
Als Angela Merkel letzte Woche die tschechische Hauptstadt Prag besucht hat, gab es sage und schreibe acht Gegendemonstrationen. Ob man sich da aussuchen konnte, ob man jetzt nur so ein bisschen gegen Merkel ist oder total anti-Angie? Wie auf so einer Skala von 1 bis 8?
Am Wochenende war ich mal wieder unterwegs. Wie öfters in letzter Zeit hieß das, früh aufstehen, lang Zug fahren, wenig schlafen. Diesmal ging’s nach Osten. Nachdem ich in den vorherigen Wochen schon nach Norden (Krakau), Süden (Budapest) und Westen (nach Hause) gefahren bin, eigentlich eine ganz gute Abwechslung.
Manchmal klappt es doch – Menschen kommen in die Slowakei. Zwar soll es schon vorgekommen sein, dass der eine oder andere nicht in Bratislava ausgestiegen ist, weil er den Bahnhof für zu provinziell für eine europäische Hauptstadt gehalten hat, aber diesmal hat alles geklappt.
Nach dem Sommer ist mittlerweile auch die EU-Ratspräsidentschaft in Bratislava angekommen. Aus den Niederlanden kam ein ganzer Zug mit Künstler*innen, die symbolisch den Vorsitz übergeben haben und die Festivitäten rund um dieses Ereignis nehmen so langsam Fahrt auf.
YFU ist schuld, dass ich erst jetzt wieder einen Blogeintrag schreibe.
YFU ist schuld, dass ich in den letzten zwei Wochen ca. 2500 Zugkilometer gemacht habe.
YFU ist schuld, dass die letzten zwei Wochenenden (inkl. Seminaren) sehr spannend waren 🙂
YFU ist nicht schuld, dass mein Arbeitslaptop aus dem Goethe-Institut geklaut wurde, sodass ich morgen der slowakischen Polizei als Zeuge Rede und Antwort stehen muss…
In der Slowakei begegnen einem ja alle möglichen Dinge: Bären in freier Wildbahn, deutsche-Schlager-hörende Pförtner oder auf-einmal-erscheinende Kühlschränke. Aber letztens wurde ich noch von etwas ganz anderem überrascht…
… und alle Fragen offen. So ging’s mir auch nach dem Theaterfestival in Vilnius – von den einzelnen Szenen hätte man gerne mehr gesehen. Schade, dass es keine ganzen Stücke waren. Aber den Schülerinnen und Schülern hat die Woche in Vilnius auch so viel Spaß gemacht.
PS unter „Bilder“ gibt es noch ein paar Eindrücke aus der litauischen Hauptstadt
In der slowakischen Nationalhymne heißt es: „Über der Tatra blitzt es, die Donner schlagen tief“. Es geht dann weiter mit der Aufforderung an die „Brüder“ ein nicht näher bestimmtes „Sie“ aufzuhalten und zu zerstreuen. Soweit eine gewöhnlich nationalistische Hymne aus dem neunzehnten Jahrhundert.
Der Mai beginnt schwungvoll mit dem Bratislavaer Majáles (ein Kompositum – ja die gibt’s nicht nur im Deutschen – aus máj und ples, das man ungefähr mit „Tanz in den Mai“ übersetzen könnte). Dabei handelt es sich um ein kostenloses Open-Air-Festival am Donauufer in Bratislava.