En una familia mexicana:)

Buenas noches!!

Tut mir Leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet hab, aber die letzten Tage waren etwas chaotisch… wie man dem Titel entnehmen kann, wohne ich dafür jetzt endlich in einer mexikanischen Gastfamilie! Anfang letzter Woche ging mein „Familien-Casting“ los und das war gar nicht so einfach… die eine Familie hätte ein Zimmer mit nur 3 Wänden für mich gehabt, eine andere hat kurzfristig doch abgesagt und so musste ich mich letzendlich zwischen 2 Familien entscheiden, was nicht einfach war, da beide komplett unterschiedlich waren. Jedenfalls bin ich Montag, also vor 3 Tagen, umgezogen zu einer Familie, die ein paar Straßen von der Las Palmas entfernt lebt, bei der, wie der Name schon sagt, sehr viele Palmen stehen! Besonders zu Rushhourzeiten kann man sich diese schön angucken, wenn man nur im Schneckentempo vorankommt… der mexikanische Verkehr ist echt ein Alptraum! Aber gut, Gedulud ist alles… PACIENCIA! Die brauch ich jetzt auch wirklich, weil ich nicht mehr ganz so zentral wohne und ein gutes Stück mit dem Bus zurücklegen muss (mit so alten, klapprigen ohne feste Haltestelle:)), bis ich die nächste Metro erreiche. Aber das passt schon, die Taxis für den Rückweg sind ja nicht so teuer:) Wer Euros besitz, ist klar im Vorteil! Es macht Spaß, die Preise immer durch 16 teilen zu können:) Den 1. Schock bezüglich des Lebensstandards meiner Gastfamilie hab ich nun auch einigermaßen überwunden… Ich habe ein nettes Zimmer mit einem riesigen Badezimmer im Souterrain, davor ist noch eine Art Wohnzimmer, das Haus ist riesig, es gibt 2 Angestellte für den Haushalt und die Kinder und einen Chauffeur… also erstmal tief durchatmen! Meine Gasteltern sind aber total nett und locker drauf und die Kinder sind auch ganz in Ordnung. Maxi ist 3 und Edwina ist heute 5 geworden! Die beiden sind vielleicht etwas verwöhnt (so wie wahrscheinlich alle Kinder, die zur Deutschen Schule gehen…), aber eigentlich ganz lieb. Mit den beiden und der Mutter soll ich Deutsch reden, aber mit dem Vater und den ganzen Freunden, Verwandten, Angestellten und wem auch immer kann bzw. muss ich Spanisch reden:) Heute haben wir also Edwinas Geburtstag gefeiert, sie war dafür zurecht gemacht wie eine Prinzessin… Kindergeburtstag in Mexiko bedeutet nicht, dass sich nur die Kinder vergnügen, sondern dass auch die Mütter die ganze Zeit da bleiben. Für die Kinder gabs typisches Kinderessen (Chips und Fischstäbchen) und für uns eine Art Quiche. Zum Nachtisch Kekse und natürlich die… TORTE! Natürlich sehr aufwändig gemacht und geliefert worden und sehr süß und reichhaltig, aber lecker:)

Ansonsten war die letzten Tage auch so noch einiges los… Ich hab mir ein wenig die Stadt weiter angeschaut, wie zum Beispiel die „Plaza de las 3 culturas“ bestehend aus Pyramiden und Tempeln aus prehispanischer Zeit, einer Kathedrale aus der Kolonialzeit und einem sehr modernen Gebäude, an dessen Funktion ich mich gerade nicht mehr genau erinnern kann… Außerdem war ich in Coyocán, einem sehr schönen, ruhigen Viertel, in dem auch das Frida Kahlo Museum ist, und schon zum 2. Mal auf einem ziemlich bunten (wie so vieles in Mexiko:)) Samstags-Basar. Bei der Gelegenheit hab ich dann auch endich die meisten anderen kulturweit-Freiwillige in Mexiko-Stadt kennengelernt:)

In der Schule wurde natürlich ganz groß der Tag der Deutschen Einheit gefeiert! 2 Kindergartengruppen haben etwas Kurzes aufgeführt und es gab auch leckere Berliner…passend zum Anlass! Ich bin jetzt übrigens immer abwechselnd in den beiden Kindergarten1-Gruppen, also bei den 3-Jährigen. Das macht mir auch Spaß, ist eigentlich eine ganz nette Arbeit:) Außerdem soll ich mich ein wenig intensiver mit den deutschen Festen und Traditionen, die im Moment und in den nächsten Monaten anstehen, befassen, das ist dann quasi mein Projekt;)

Gestern Abend war ich mit ein paar Leuten (Deutsche, Mexikaner, bunt gemischt) Salsa tanzen (das heißt, wir haben versucht, dass es danacht aussieht…), es gibt nämlich in einem Club jeden Mittwoch Abend umsonst Salsa-Unterricht, das muss man natürlich ausnutzen! Die „Anreise“ war für für mich wegen der Rushhour (oder besser gesagt wegen der RushhourS) fast eine kleine Weltreise, aber es hat sich gelohnt, war wirklich ein  lustiger Abend:)

Und morgen beginnt ja auch schon das Wochenende, mal schauen, was sich da so alles ergibt;) Jedenfalls fliegen meine Gasteltern für ein paar Tage nach Chicago, weil der Herr des Hauses dort an einem Marathon teilnehmen möchte. Das bedeutet, dass die abuelos kommen und auf die Kinder aufpassen… die beiden sind sehr nett und sprechen vor allem kein Deutsch!

Jetzt muss ich aber echt ins Bett, bin hundemüde! Apropos, wir haben hier auch einen kleinen Chihuahua namens Vier, sie ist winzig und total süß!

Buenas noches y hasta pronto!!!