Mexiko: wo fange ich an, jaaaa es gibt viele Mariachis und Männer mit Schnurrbart und weißem Hut 
Ne also Anfang der Geschichte… Habe mit Jill (Freiwillige in Costa Rica) ne Woche vorverlängert und waren zusammen in Cuernava und Acapulco, jeweils bei coolen Couchsurfen, die beide nen Pool hatten, in Acapulco hatten wir sogar nen eigenes Apartement mit Blick über die ganze Stadt! Haben natürlich die legendären Klippenspringer gesehen und waren Salsatanzen bzw. war ich damit beschäftigt die Typen abzuwimmeln, da ich jetzt nicht so wirlich für Salsa geboren bin… einige wurden ganz schön sauer, tja das Leben ist hart! Dann war ich noch einen Tag in Puebla und dann in Mexico City bei Couchsurfern mit denen ich dann zum Lucha Libre gegangen bin. Mexikanisches Wrestling! LUCHA LIBRE war ganz lustig das mal zu sehen, wird aber nicht mein Lieblingssport^^
Am nächsten Tag begann das unser Zwischenseminar in nem Mega coolem Nature-Spa Resort im Bundesstaat Michoacan, ich kopiere hier ma von Katharina den Ablauf:
Samstag + Sonntag, der 30.10.2010 + 31.10.2010.: Treffen mit allen Kulturweit-Freiwilligen aus Mexico, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Kolumbien und Jamaika. Fahrt nach Agua Blanca, dem Seminarort im Staate Michoacán.
Angekommen. Wow. Das Seminargebäude, wohl eher ein luxuriöses Spa-Resort, liegt in einer wunderschönen Felsschlucht. Nichts als die beeindruckende Natur. Ruhe. Hängebrücken. Sonne und Wärme . Eine HEIßE Dusche. Das Rauschen des Flusses. Super luxuriöse Ausstattung. Und immer wieder der Gedanke “Wow”. Wie privilegiert wir doch sind.
Ganz kulturweit-mäßig stand wieder super viel Programm auf den Plan, sodass man von den Thermalbädern nicht besonders viel hatte. Doch who cares…denn es war super interessant die anderen Freiwilligen wieder zu treffen, sich mit ihnen auszutauschen, zu reflektieren.
Montag, der 01.11.2010: Dieser Tag kriegt eine extra Erwähnung. Denn es war auch ein ganz besonderer Tag. Wie schon erwähnt ist am 02. November der Día de los Muertos (eigentlich der 1. und 2., denn am 1. Tag feiert man die verstorbenen Kinder, am 2. Tag die verstorbenen Erwachsenen) in Mexico. Gerade im Staate Michoacán wird das sehr traditionell gefeiert. Das konnten wir uns ja nicht entgehen lassen.
So kam abends die Präsidenten der Tourismus-Behöre zu Besuch, und baute mit uns allen gemeinsam einen Altar für die Toten auf. Ohja, auch ich durfte etwas auf den Altar legen. Ein Spielzeug, was dem fiktiven Toten in seiner Kindheit gefallen hat. Eine super emotionale Stimmung, die sich völlig entlud, als wir zum Schluss Briefe an uns geliebte, aber verstorbene Menschen auf den Altar legen konnten. Gänsehaut pur.
Zum Altar: Vor dem Altar werden Kerzen aufgestellt, um der Seele des Toten den Weg zu weisen. Auf den Altar kommt dann Brot, Wasser und Früchte, da die Seele natürlich einen weiten Weg vom Himmel auf die Erde hinter sich hat und sich folglich erst einmal verschnaufen muss. Ebenso kommt ein Totenkopf aus Schokolade und Marzipan auf den Tisch, um den Toten daran zu erinnern, dass er tot ist und nicht bleiben kann. Blumen, um ihm zu zeigen, dass er Willkommen ist und damit er es schön hat. Ebenso Weihrauch, um die bösen Geister zu vertreiben. Zu diesen Grundlagen werden dann persönliche Dinge des Toten auf den Altar gestellt. Ein Foto, ein Spielzeug aus der Kindheit, der Lieblings-Alkohol, das Skelett der Katharina (keine Ahnung, warum die meinen Namen tragen muss) um darauf zu verweisen, dass der Tote ein Casanova war. Ein Instrument, das er gespielt hat, etc. Die Möglichkeiten sind unendlich.
Dienstag+Mittwoch, der 02.11.2010 + 03.11.2010: Am Dienstag ging es, neben dem Seminar-Programm auch mit dem Día de los Muertos weiter. Schon morgens ging es los zu zwei Friedhöfen in der Nähe vom Seminarort. Tatsächlich konnten die Gräber nicht bunter sein.
Die Familien saßen an den Gräbern, aßen und tranken, ja, sie feierten mit den geliebten Verstorbenen. Anfangs empfand ich es als sehr unangenehm im totalen Touri-Aufzug über den Friedhof zu laufen und die Einheimischen bei ihren intimen Bräuchen zu beobachten. Doch wir wurden sehr freundlich aufgenommen, sogar darum gebeten, Fotos zu machen.
Eine unvergessliche Erfahrung und ein sehr schöner Brauch.
Am letzen Abend wurde dann noch am Lagerfeuer gewichtelt (jeder musste was aus seinem Gastland mitbringen), ehe sich das wundervolle Seminar dem Ende zuneigte.
Am Mittwochen wurden dann die letzen organisatorischen Sachen geklärt, ehe das Seminar mit einer Piñata (typisches lateinamerikanisches Spiel: Eine aus Papmaché gebastelte Figur gefüllt mit Süßigkeiten wird mit einem Baseballschläger zerstört. Auch ich durfte mit verbundenen Augen drauf einschlagen) beendet wurde. Back to Mexico-City.
Donnerstag, der 04.07.2010:
Nach der ersten Nacht, ging es früh morgens los zu den Pyramiden in Tenochtilán. Wieder der Gedanke: Sind wir privilegiert. Dank einer Mitfreiwilligen, die die Chefin der Ausstellung kennt, mussten wir nur die Fahrt mit dem Bus bezahlen. Dafür war der Eintritt frei, wir wurden den ganzen Tag umher geführt. Durch die Ausgrabungsstätte und die Museen. Beeindruckend. Normalerweise kostet die Tour zu den Pyramiden schon ohne Führung einen Haufen Geld.
Die Ausgrabungsstätte ist übrigens flachenmäßig die Größte. Vermutlich noch größer, leider konnte man aber nicht weiter graben, da die Stellen besidelt sind und das nicht so einfach geht. Wie auch immer: Beeindruckend. Krass.
Abends dann noch einen Rum-Cola auf der Dach-Terasse des Hostels getrunken, auch wenn es, wieder ziemlich kalt war ( in Mexico-City ist es mit Sonne möglich, im T-shirt rum zu laufen…sobald die Sonne weg ist, von einem Moment auf den anderen, wird es richtig kalt), von der man einen super Ausblick überdie ganze Stadt hat. Vor allem morgens beim Frühstück ein Traum, in der wärmenden Sonne über den Dächern von Mexico zu sitzen.
Freitag, der 05.07.2010: Der Tag stand ganz im Namen der Anthropologie. Mexico-City hat nämlich ein berühmtes Museum, welches sich ganz dem Thema widmet. Nur leider ist es viel zu groß. Wir haben ca. 3 Stunden dort verbracht, und sicherlich noch nciht mal die Hälfte gesehen. Der ganze Input an Informationen, die Überflutung an Eindrücken, hat dann auch irgendwann zu einer gewissen Demotivation geführt, sodass wir das Museum mit dem Atzeken-Kalender abgeschlossen haben und noch über Handwerksmärkte geschlendert sind.
Am Sonntag waren wir dann auf dem SKA P Konzert, ner coolen Band aus Spanien, Touribus Rundfahrt und die restlichen Sehenswürdigkeiten abgeklappert ;.)
Das wohl wichtigste: Niemanden von uns ist annähernd was passiert. Haben uns alle sehr sicher gefühlt in mexiko, einige sogar sicherer als in ihren Einsatzländern, wie beispielsweise San Jose, Costa Rica.
Also Leute aúf nach Mexiko.
ALLE FOTOS GIBTS HIER: Bilder aus Mexicoooo