Einkaufen

Die erste Aprilwoche:

Langsam schleicht sich wohl der Alltag ein. Abläufe die am Anfang noch eine Herausforderung für mich waren werden gewöhnlich. Mittlerweile gehe ich alleine einkaufen und weiß ungefähr wo ich was bekomme. Dass mir das am Anfang schwer fiel, liegt daran, dass es hier weniger Supermärkte oder Geschäfte gibt. Ich gehe hin und wieder zum Supermarkt Dovv. Dort sind die Lebensmittel, aber im Vergleich zu den Ständen an den Straßen teurer. Dann gibt es in meiner Umgebung noch einen französischen Supermarkt. Auch dort sind die Produkte teurer, weil alles aus Frankreich importiert wird. Außerdem geht das Geld, das man dort ausgibt nicht nach Kamerun sondern nach Frankreich. Dann gibt es noch Casino. Er gleicht am meisten einem europäischen Supermarkt. An den Straßen gibt es sehr viele kleine Läden bzw. Stände. Sie erinnern vielleicht ein bisschen an Kiosks in Deutschland. Es gibt meist die Grundausstattung: Wasser, Saft, Brot, Tee, Maggi, Öl und Eier und dann noch allerlei andere Dinge. Außerdem gibt es kleine Gemüsemärkte. Will man etwas bestimmtes haben, wie z.B. Kleber, dann muss man schon wissen an welchem Stand man ihn kaufen kann. Es dauert also seine Zeit bis man weiß, wer was verkauft.

 

Ich war mit zwei Freunden aus Deutschland und Portugal ein bisschen Touri-Shoppen auf dem Artesanal Markt. Ich habe eine starke Abneigung gegen das Handeln und bin super schlecht darin. Ich gewöhnte mich jedoch sehr schnell daran, weil die Preise, die die Händler vorschlugen oft maßlos übertrieben waren und ich viele Tipps bekam wie ich am besten handeln kann. Die Händler waren sogleich super freundlich, erzählten viele Geschichten und zeigten uns wie man bestimmte Musikinstrumente benutzt. Ich habe sehr viele Dinge gekauft, glaube aber zu guten Preisen. Ich denke beim Handeln kann man sehr viel darüber lernen wie man mit Leuten freundlich und offen kommuniziert, sich aber gleichzeitig darüber bewusst ist was man selber möchte und wie man es dem anderen mitteilt.

Die unpraktischste Sache, die ich gekauft habe war eine kleine Maske aus Lehm. Diese Masken gibt es wohl überall in Kamerun zu kaufen und sind das Touri-Souvenir schlecht hin. Ich finde sie sehr spannend in ihrem Ausdruck und wie sie hergestellt wurde. Außerdem erzählte uns der Händler eine interessante Geschichte dazu. Diese kleinen Masken wurden weit vor der Kolonialisierung quasi als Reisepässe benutzt. Die Gebiete in denen man schon unterwegs war, wurden ersichtlich durch die verschiedenen Farben mit denen die Maske bemalt war, denn jedes Mal wenn man in ein neues Gebiet einreiste, wurde dessen Farbe auf die Maske gemalt. Außerdem hatte jedes Gebiet eine spezielle Maskenform d.h. wenn man z.B. in dem Gebiet ,,Centre“ geboren wurde sah die Maske wie diese auf dem Foto aus. Ob die Geschichte wirklich wahr ist oder er einfach sehr bemüht war sie zu verkaufen sei dahin gestellt.

 

Am Wochenende war ich dann zuerst mit Elisabeth bei einer Yogastunde und dann Eis essen. Abends bin ich dann zu der Freundin aus Deutschland gefahren. Sie lebt in einer christlichen Gemeinschaft im Stadtviertel Obili. Zuerst hatten wir eine Tanzstunde mit Kamerunischem HipHop und später sind wir mit ein paar Freundinnen von ihr ins Kino gefahren. Wir haben uns ,,Black Panther“ angeschaut. Er wird momentan in Kamerun total gehypt und ich fand ihn auch sehr gut.