Schule und Halloween
Nachdem ich aus Peking zurückgekehrt war, ging’s auch bei mir endlich an der Schule los. In den ersten paar Stunden durfte ich mich natürlich vorstellen und einige Bilder und Mitbringsel aus der Heimat präsentieren. Außerdem sollte ich den Schülern die Texte in ihren Büchern vorlesen, um ihnen die korrekte Aussprache beizubringen. Dass der Unterricht nur auf Deutsch stattfindet wie in zahlreichen DaF (Deutsch als Fremdsprache) Seminaren und Workshops postuliert, ist natürlich absolut illusorisch, da die Schüler die Sprache einfach noch nicht ausreichend gut beherrschen. So diszipliniert und ruhig wie man denken würde, sind meine Schüler leider auch nicht. Bei Klassenstärken von teilweise über 50 Kindern ist es daher oft schwer, so etwas wie eine Lernatmosphäre zu schaffen. Trotzdem hat es mir bisher sehr viel Spaß gemacht. Ich konnte sogar meine extra mitgebrachte Gitarre zum Einsatz bringen, als ich versucht habe, den Schülern einige deutsche Lieder beizubringen („Hänschen klein“, „Fuchs du hast die Gans gestohlen“ und „Heute hier morgen dort“).
Allzu beschäftigt bin ich durch meine Arbeit allerdings nicht. Eigentlich gibt es für mich nur während des Unterrichts etwas zu tun, und wenn ich früher komme sitze ich herum. Montags habe ich eine Doppelstunde nachmittags, dienstags eine Doppelstunde am Vormittag und eine Einzelstunde am Nachmittag und am Mittwoch zwei weitere Stunden vormittags. Donnerstag und Freitag habe ich im Moment komplett frei, was ich wohl dazu nutzen werde, ein wenig zu reisen. Ich habe auch schon angefragt, ob ich denn nicht auch beim Englischunterricht helfen könnte und ob ich eine Art Deutsch-AG anbieten könnte. Der zuständige Direktor ist allerdings zurzeit in Hainan und ohne ihn tue sich an der Schule organisatorisch eher wenig. Ich denke ich muss einfach schauen, wie sich das ganze entwickelt.
Letztes Wochenende war Halloween und Jan Luis wurde von einer amerikanischen Kollegin zu einer Party eingeladen. Er durfte auch Freunde mitnehmen, also kauften wir uns bei Metro ein paar Gegenstände, die ein halbwegs gutes Kostüm abgaben tranken ein Bier und machten uns auf die Suche nach der beschriebenen Wohnung. Nach einigem Suchen waren wir dann endlich da und trafen Jan Luis sichtlich angetrunkene Kollegin und die anderen größtenteils ausländischen Partygäste. Es war eine kleine private Party mit internationalen Gästen in einer wirklich schönen Wohnung mit tollem Blick auf die Skyline. Nachdem wir uns eine Weile mit den anderen Gästen unterhalten hatten, schlug jemand vor in ein Penthouse im Nachbargebäude zu gehen, wo ebenfalls eine Halloween-Party stieg. Es handelte sich tatsächlich um ein zweistöckiges Penthouse mit Dachterrasse (es gab sogar einen Whirlpool, der allerdings nicht in Betrieb war) und einer phänomenalen Aussicht. Es gab eine Bar, einen DJ und noch viel mehr internationale Gäste als bei der ersten Party. Wir trafen Europäer, Afrikaner, Amerikaner und Asiaten aus den unterschiedlichsten Ländern, die alle beruflich in Shanghai tätig waren. Die meisten waren wesentlich kreativer verkleidet als wir, einige hatten aber auch gar kein Kostüm, daher fielen wir nicht negativ auf. Als die Wohnung langsam leerer wurde nahmen wir uns schließlich ein Taxi und rundeten den Abend mit geliefertem McDonalds Essen ab (ist zwar nicht frei Haus, kostet aber nur 7 Yuan, wie ich inzwischen erfahren habe, liefern Pizza Hut und KFC hierzulande auch, was mich zu der Frage führt, wieso so ein Service in Deutschland nicht möglich ist…)
Da ich diese Woche wieder 4 Tage frei habe, fahre ich morgen nach Xi’an, um mir die Stadt anzusehen. Ich habe mich wieder für einen Sitzplatz entschieden, weil ein Schlafplatz fast doppelt so teuer gewesen wäre und die Fahrt diesmal auch nur knapp 14 Stunden dauert.
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Hallo Patrick 🙂
Ich hab gerade deinen Blog gelesen und frage mich langsam, wo du bleibst, bzw. unsere Eltern wundern sich, dass du dich noch nicht gemeldet hast. Also bitte melde dich bei Gelegenheit 😉
Gaaanz liebe Grüße und Umarmung aus Deutschland,
Julia
Haha 14Std Zugfahrt nach Xian ist ja hart,jedoch ist es in nem Zug wesentlich beser als in nem »Bus ,denn im ZUg kannste ja noch rumlaufen…
Wenn ich 14Std. fahre lande ich in New York oder Buffalo …
Liebe Gruesse
dan