Ankunft

Endlich da! Nach einem langen anstrengenden Flug erwarteten mich am Flughafen Pudong zwei freundliche chinesische Studenten, die sich mir als Panda und Benjamin vorstellten (bei chinesischen Jugendlichen ist es heutzutage oft üblich, sich einen zusätzlichen englischen Namen zu geben). Sie sagten mir, dass wir noch auf einen weiteren Freiwilligen warten müssten, also tauschte ich die letzten paar Euroscheine, die ich noch hatte in chinesische Yuan um. Als Jan Luis, ein Freiwilliger, den ich bereits beim Vorbereitungsseminar kennengelernt hatte, endlich angekommen war, machten wir uns auf den Weg zu unserem Wagen. Während die Luft im Flughafen dank Klimatisierung angenehm kühl war, erdrückten einen die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit draußen förmlich. Bereits auf dem Weg in die Stadt bekamen wir einen Eindruck davon, welches gigantische Ausmaß Shanghai hat. Nach etwa anderthalb Stunden Fahrt kamen wir endlich bei der Jugendherberge an, in der wir zunächst wohnen sollten, bis wir eine eine eigene Unterkunft haben. Dort gab es ein Wiedersehen mit einigen anderen Leuten vom Vorbereitungsseminar.

In der ersten Woche wurden wir noch mal von Mitarbeitern des Goethe-Instituts auf unseren Einsatz an den Schulen vorbereitet und trafen auch zum ersten Mal Yvonne Dauns, unsere Ansprechpartnerin, persönlich. Während dieser Zeit konnten wir erste Eindrücke vom Leben in China gewinnen und wertvolle Tipps für unsere Arbeit sammeln. Tagsüber lernten wir in verschiedenen Workshops unter anderem wie man Deutsch als Fremdsprache (DaF) am besten unterrichtet. Abends gingen wir oft gemeinsam essen.

Das Essen hier in Shanghai ist sehr vielseitig, schmeckt toll und ist noch dazu sehr günstig. Man bekommt auf der Straße für etwa einen Euro ein vollwertiges Abendessen und selbst in Restaurants zahlt man selten mehr 5-10 Euro. Auch öffentliche Verkehrsmittel sind deutlich günstiger als in Deutschland. Eine Fahrt mit der Metro kostet je nach Strecke meist nur 3 oder 4 Yuan. Busfahren kostet nur 2 Yuan. Taxis haben einen Basistarif von 12 Yuan, danach kostet jeder weitere Kilometer ca. 2 Yuan. Nachts steigt der Basistarif allerdings auf 16 Yuan.

Vielleicht gerade wegen der gut ausgebauten Infrastruktur und der vielen Einkaufsmöglichkeiten, macht Shanghai auf mich einen sehr modernen, aber auch westlichen Eindruck. Anders als viele andere chinesische Großstädte ist Shanghai eine relativ junge Stadt, deren vergleichsweise kurze Geschichte noch dazu vom europäischen Kolonialismus geprägt ist. Traditionelle Architektur findet man kaum und die wenigen Gebäude, die nicht der Modernisierung Platz machen mussten, sind oft europäisch anmutende Prachtbauten, die noch aus der Kolonialzeit stammen, wie z.B. die durchaus Eindrucksvollen Gebäude am „Bund“.

Shanghai versteht sich als aufstrebende Weltstadt und will mit führenden Metropolen wie New York, London, Tokyo und Paris mithalten können. Durch Weltausstellung, die dieses Jahr hier stattfindet und viele Besucher aus allen Erdteilen anzieht, erhofft man sich, diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen. Der Schulleiter von Jan Luis Einsatzstelle hat uns freundlicherweise bereits Eintrittskarten geschenkt und wir haben vor, uns die Expo demnächst anzusehen.

Seit anderthalb Wochen etwa wohne ich nicht mehr in der Jugendherberge sondern teile mir eine Wohnung mit Jan Luis, da unsere Einsatzstellen recht nah beieinander liegen. Über ein Maklerbüro hatte Jan Luis nach Wohnungen in der Umgebung suchen lassen und drei Vorschläge für uns ausgesucht. Der Einzug verlief nicht ganz reibungslos, da wir uns nicht ganz über die vertraglichen Bedingungen im Klaren waren und die Kommunikation nicht gerade leicht war. Allerdings wäre es etwas kompliziert, das jetzt zu erklären. Falls es jemanden interessieren sollte, kann er mich ja persönlich kontaktieren.

Seit unsere Vorbereitungswoche vorbei ist, ist schon einiges passiert, nur meine Einsatzstelle habe ich bisher kaum zu Gesicht bekommen. In den ersten Tagen mussten noch organisatorische Fragen wegen der Wohnung etc. geklärt werden. Dann bin ich zu einem Schulfest mit vielen Darbietungen der Schüler- und Lehrerschaft gegangen. Jetzt sind allerdings wieder Ferien anlässlich der Gründung der Volksrepublik. In den freien Tagen sind auch einige andere Freiwillige aus anderen Regionen hergekommen, um sich Shanghai und die Expo anzusehen. Sobald ich mehr vom Schulleben mitbekomme schreibe ich noch mal.

Es ist viel zu viel passiert und ich habe einiges weggelassen. Außerdem weiß ich nicht, wie oft ich schreiben werde, weil ich ehrlich gesagt keine große Lust dazu habe^^ Wer irgendetwas genauer wissen möchte, möge mich doch per E-Mail oder Facebook kontaktieren. Eigentlich wollte ich hier auch endlich ein paar Bilder hochladen, aber irgendwie scheint die Dateigröße sehr limitiert zu sein, also muss ich wohl oder übel doch Facebook dazu nutzen.

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