Wie mein Tag hier in Kigali, so beginnt auch dieser Blog-Eintrag mit Bananen und endet mit Bananen. Delicious!!! Mein Frühstück, Mittag- und Abendessen…Ich kann nicht davon lassen, obwohl mein Magen wieder rebelliert. Am besten schmecken die kleinen Baby-Bananen, die in Deutschland ungefähr das 5-fache kosten.

Beim Einkauf zeigt sich schnell, wie afrikanisch man schon ist… Das beginnt bei der Auswahl der Einkaufsstätte… Hat man Platzangst oder ist in Eile, will man seine Ruhe haben und feilschfrei einkaufen , kann man in einen der überteuerten Supermärkte der Innenstadt gehen… pro Apfel zahlt man dann schon mal 50 Cent. Der Anblick vieler Weißhäuter dort darf einen bitte nicht stören… Auch nicht das Geläster der Kassierer/innen..oder die westliche Popmusik aus den Lautsprechern.. Auch nicht das eigene schlechte Gewissen.. (wenn man am Ausgang auf unterernährte Kinder trifft…)
Ist man dagegen am kulturellen Austausch und einem großen preiwerten Früchtekorb interessiert (JA JA JA), empfehlen sich die lokalen Großmärkte wie z. B. der in Kiminronko (ganz in der Nähe von meiner Arbeitsstätte). Wenn man aus Ruanda kommt oder sich hier schon beinahe zuhause fühlt, steuert man zielgerichtet – zwischen dutzenden von Ständen – auf einen der Verkäufer zu (wahrscheinlich ein Freund, ein Bruder oder eine Schwester). Man lässt sich beraten, verzieht die Mundwinkel und tut bedächtig.. bevor man sich zum Kauf entschließt.
Falls Muzungu das Obst und Gemüse zunächst etwas verschrumpelt vorkommen mag und er/sie mit dem Kauf hadert, wird spätestens nach dem ersten Probeschmaus klar: NIE MEHR diese schrecklich glänzend polierten Äpfel aus den heimischen Supermärkten…. (genau LINUS, nie mehr Bananen aus Ecuador) und nie mehr für Chemiefraß an der Kasse stehen.
Man feilscht derweil auf Kinyarwanda um den Preis und scheucht Jungs, die einem lautstark ihre Tragedienste aufdrängeln, erbarmungslos davon. Bettelnde Frauen mit zerlumpten Kleidern und Babys auf dem Rücken, machen einen traurig, aber mehr auch nicht. Fotografieren lässt man besser sein, außer man braucht noch mehr Aufmerksamkeit. Die Bilder beweisen ja, dass ich Aufmerksamkeit, Gedränge und stimmungvolle Feilsching-Atmospähre favorisiere (ich gebe zu, nicht immer…)



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