Alles nur Banane

29 04 2010

Wie mein Tag hier in Kigali, so beginnt auch dieser Blog-Eintrag mit Bananen und endet mit Bananen.  Delicious!!! Mein Frühstück, Mittag- und Abendessen…Ich kann nicht davon lassen, obwohl mein Magen wieder rebelliert. Am besten schmecken die kleinen Baby-Bananen, die in Deutschland ungefähr das 5-fache kosten.

Beim Einkauf zeigt sich schnell, wie afrikanisch man schon ist… Das beginnt bei der Auswahl der Einkaufsstätte… Hat man Platzangst oder ist in Eile, will man seine Ruhe haben und feilschfrei einkaufen , kann man in einen der überteuerten Supermärkte der Innenstadt gehen… pro Apfel zahlt man dann schon mal 50 Cent. Der Anblick vieler Weißhäuter dort darf einen bitte nicht stören… Auch nicht das Geläster der Kassierer/innen..oder die westliche Popmusik aus den Lautsprechern.. Auch nicht das eigene schlechte Gewissen..  (wenn man am Ausgang auf unterernährte Kinder trifft…)

Ist man dagegen am kulturellen Austausch und einem großen preiwerten Früchtekorb interessiert (JA JA JA), empfehlen sich die lokalen Großmärkte wie z. B. der in Kiminronko (ganz in der Nähe von meiner Arbeitsstätte).  Wenn man aus Ruanda kommt oder sich hier schon beinahe zuhause fühlt,  steuert man zielgerichtet  – zwischen dutzenden von Ständen –  auf einen der Verkäufer zu (wahrscheinlich ein Freund, ein Bruder oder eine Schwester). Man lässt sich beraten, verzieht die Mundwinkel und tut bedächtig.. bevor man sich zum Kauf entschließt.Falls Muzungu das Obst und Gemüse zunächst etwas verschrumpelt vorkommen mag und er/sie mit dem Kauf hadert, wird spätestens nach dem ersten Probeschmaus klar: NIE MEHR diese schrecklich glänzend polierten Äpfel aus den heimischen Supermärkten…. (genau LINUS, nie mehr Bananen aus Ecuador) und nie mehr für Chemiefraß an der Kasse stehen.

Man feilscht derweil auf Kinyarwanda um den Preis und scheucht Jungs, die einem lautstark ihre Tragedienste aufdrängeln, erbarmungslos davon. Bettelnde Frauen mit zerlumpten Kleidern und Babys auf dem Rücken, machen einen traurig, aber mehr auch nicht.  Fotografieren lässt man besser sein, außer man braucht noch mehr Aufmerksamkeit. Die Bilder beweisen ja, dass ich Aufmerksamkeit, Gedränge und stimmungvolle Feilsching-Atmospähre favorisiere (ich gebe zu, nicht immer…)





Im Galopp: Eine Reit-Anleitung für Mopeds

7 04 2010

Dieser Eintrag passt nicht zum heutigen Tag, siehe http://www.un.org/events/rwanda/ und http://www.un.org/ecosocdev/geninfo/afrec/newrels/rwanda.htm und http://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkermord_in_Ruanda

Ich bitte um Vergebung, dass ich der Welt heute von „Belanglosigkeiten“ berichte. Aber für alles andere fehlen mir die Worte…

Vor ein paar Tagen habe ich schon mal über meinen kleinen nächtlichen Brand-Unfall mit einem Moto berichtet. Verständlicherweise hatte ich danach erst mal genug vom „Reiten“.  Die Wunde ist jedoch schnell verheilt und ich erfreue mich wieder  jeder Gelegenheit, bei der ich ein Moped nehmen kann.

An dieser Stelle zitiere ich gerne Andrea Jeska (DIE ZEIT, Nr. 13/2010, S. 67):

„Die schönste Art, Kigali zu sehen, ist auf dem Beifahrersitz eines Mopedtaxis. Tausende, wahrscheinlich Zehntausende düsen durch die Stadt und für ein paar Hundert ruandische Franc, meist nicht mehr als einen Euro, kann man von Hügel zu Hügel fahren […] mit Herzrasen durch den Feierabendverkehr, zwischen Autos und Lastwagen gequetscht, ein Flehen um heiles Ankommen auf den Lippen.“

Um das Moped fahren hier in Ruanda genießen zu können, gilt es  zwei große Hürden überwinden: erstens die Angst und zweitens die Abzocke. Lese den Rest dieses Eintrags »








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