Es ist verrückt. Ich bin gerade erst vom Zwischenseminar aus Nairobi zurück, heil und glücklich in der „Heimat“ angekommen und gedanklich schon wieder auf dem Sprung. Fünf Wochen, davon zwei Wochen Urlaub und drei Wochen Arbeitszeit bleiben mir noch, es werden gefühlte 5 Tage sein. Keine Lust auf Abschied….
Ich male mir den ersten Tag aus, wenn ich dann in die westliche Gesellschaft zurück gepurzelt komme und nicht ohne Weiteres aufhören will, Ruanderin zu sein. Vielleicht werde ich in Berlin in afrikanischen Kleidern Bus fahren und dann mit der Faust drei mal kräftig ans Innengehäuse knocken, als Zeichen, dass ich bitte an der nächsten Station aussteigen möchte. Ich werde wahrscheinlich „kzzzzzz kzzzzzzzzzzzzz“ machen, wenn ich den Kellner im Restaurant oder jemand anderes auf mich aufmerksam machen will. Wenn einer niest, werde ich „Urakire“ anstatt „Gesundheit“ wünschen und ganz enttäuscht sein, dass er oder sie nicht „Twese“ antwortet, („Uns beiden“). Ich werde Feilschen, wo es nur geht (also überall), auch in Reisebüros, Möbelhäusern und Schuhläden.
Und das ist noch nicht alles. Vielleicht werde ich meine neuen Bekanntschaften (nach Namen und dem Befinden) als erstes fragen, auf welchem Hügel sie wohnen, ob sie verheiratet sind, (bei Bejahung) wie viele Kinder sie haben und wie viele Kühe. Ich werde fremde Menschen auf der Strasse anlächeln und dann hoffentlich zwei Stunden mit ihnen Tee trinken und small-talken…Ich werde meine Einkäufe auf dem Kopf nach Hause tragen. Und falls ich nicht sogar dank einer dieser Aktionen bei der Polizei oder in der Psychiatrie lande, so wird mir bestimmt ganz schwindelig bei den Reakionen meiner Mitmenschen…mein Leben steht dann wieder Kopf. Ich werde mich fragen, wo ich denn nun schon wieder gelandet bin, warum alles so rennen und rumstressen und griessgrämig schauen. Der Rückkehrer-Schock!!! Aber als Afrikanerin bleibe ich optimistisch.. und treffe mit der Zeit bestimmt den ein oder anderen, der meine Eigenarten lustig findet und mich (trotz seines Unverständnisses) akzeptiert und mag…
„Obey God and be at peace with him. This is the way to happiness. Accept teaching from his mouth and keep his word in your heart.“ Job 22: 21- 22.
May God bless you! Thanks for everything that you do for this earth and his people!
Ill pray for you!
If Ill ever see you again in berlin, Ill smile back:)
Liebe Vergangenheit,
soweit du auch entfernt sein magst, du holst mich immer ein.
Ariane, das geht hoffentlich wieder weg mit den Gedanken ans Zurueckkommen. Sitzt auch schon tief drin bei mir, aber wichtig ist es, die Zeit jetzt noch voll auszukosten, alles rauszuholen fuer dich und den Ruandern noch die ganze Energie Arianes zu geben. Aufgefangen werden wir sowieso, der See wird uns helfen. Alles Liebe, Lea