Von UB nach Berlin
Die Woche hat mit einem großen und wichtigen Ereignis für die Schule angefangen. Wieder einmal dreht es sich nicht um den alltäglichen Unterricht, sondern um ein Projekt, was viel Zeit und Nerven gekostet hat – gleichzeitig aber auch sehr interessant und gewinnbringend war.
Bereits vor fünf Wochen gab es eine Videokonferenz mit Berliner Schülern. Organisiert wurde diese Konferenz von Berliner Seite vom Kinderradio jojo. Dieses Radio veranstaltete bereits mehrere Videokonferenzen mit Kindern rund um den Globus. Für diese Arbeit erhielt das Radio einen Preis vom Bundesbildungsministerium. Wunsch des Radios war, dass wir – die Alexander-von-Humboldt-Schule – bei der Preisverleihung dabei sind, weil es die Schülerinnen und Schüler von uns besonders gut fand.
Selbstverständlich waren wir sofort dabei und haben zugesagt und so begann die Vorbereitung für die Videokonferenz bereits rund eine Woche zuvor. Der Preis wurde nicht direkt von der Bildungsministerin übergeben, dafür aber von ihrer Staatssekretärin – eine ebenso wichtige Politikerin in Deutschland. Gerade auch deswegen wollten wir uns natürlich von unserer besten Seite zeigen.
Unsere Aula wurde schön hergerichtet, der Hintergrund mit Pflanzen verschönert und für ein kleines Theaterstück extra eine kleine Bühne aufgebaut. Herr Dippe, Deutschlehrer an der Schule, hat die Schüler auf die Konferenz vorbereitet – mit den Schülern Fragen besprochen, die sie dann der Staatssekretärin stellten.
Das Programm durfte nicht zu lang sein, alles musste vorher genau abgesprochen werden. Am Montag war zeitgleich auch der 200. Todestag vom deutschen Autor Heinrich von Kleist. Aus diesem Grund bereitete ich mit einem kleinen Team die erste Szene aus dem Zerbrochenen Krug vor, die wir dann während der Videokonferenz aufführten. Die Deutschen waren begeistert vom Einsatz und Talent der Schüler. Denn auch deutsche Kultur spielt bei uns eine Rolle, so wurde auch ein Wintergedicht von einem deutschen Autor vorgetragen. Selbstverständlich durfte traditionelle mongolische Musik nicht fehlen. Zwei Schüler spielten ein Stück auf ihrer Pferdekopfgeige, einer sang sogar dazu.
Staatssekretärin Quennet-Thielen sagt: „Euer Deutsch ist super. Macht weiter so.“ Das hat unsere Schülerinnen und Schüler natürlich sehr gefreut. Allgemein können wir sagen, dass diese Videokonferenz erneut ein voller Erfolg war. Viel Energie wurde in dieses kleine Projekt hineingesteckt – anfängliche Schwierigkeiten mit der Technik wurden dann doch schnell behoben und so ist ein klasse Ergebnis entstanden. Es ist gut, mit Muttersprachlern auf Deutsch zu sprechen, dazu bietet das Internet eine ideale Plattform in Sache der Videokonferenz. Bald wird es an unserer Schule eine weitere Videokonferenz geben. Dieses Mal nicht mit Muttersprachlern, sondern mit Gleichgesinnten: Schülerinnen und Schülern, die Deutsch als Fremdsprache lernen. Und zwar in Armenien. Darauf freuen wir uns schon sehr.